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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen
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zarter Gruß.
    Sie musste beinahe würgen. Ein Kuss. Ihr erster Kuss. Von einem zornigen Wahnsinnigen, der sie zuerst für eine Prinzessin und dann für eine Hure gehalten hatte.
    »Entspann dich«, flüsterte er.
    Der Hauch seines Atems auf ihrem Gesicht entfachte in ihr die Ahnung wirklicher Intimität. Der vorspringende Fenstersims schnitt in ihre Oberschenkel, und die Kälte des Fensterglases kroch durch ihre seidenen Gewänder. Sie begann zu zittern. Er zog sie noch näher zu sich, ließ seine Hand über ihren Rücken gleiten und massierte die Kälte fort.
    »Ich kann dich warm halten.« Sein Stimme klang sanft und hypnotisch. »Eine Frau mit deiner Erfahrung braucht einen Mann, der sie wärmt.«
    Evangeline zwängte ihre Arme zwischen ihre beiden Körper und gegen seine Brust. »Ich bin keine -«
    Er schnitt ihr das Wort ab, indem er seine Lippen fester auf die ihren presste. Seine Augen waren geschlossen, und diese lächerlich langen Wimpern warfen zarte Schatten auf seine Wangen. Er wirkte so ernsthaft, als erfordere dieser Kuss seine ganze Konzentration.
    Konzentration. Das war es, was sie brauchte, um Ruhe zu bewahren. Gut, er war dabei, sie zu küssen. Aber was auch immer er von ihr erwartete, sie würde es ihm nicht geben können, weil sie keine Ahnung hatte, worum es überhaupt ging, und weil sie das Tier in ihm nicht zum Leben erwecken wollte. Leona hatte immer gesagt, dass ein guter Kuss einen Mann dazu brächte, seine niedrigsten Bedürfnisse stillen zu wollen. Leona hatte gesagt ...
    »Schließ deine Augen.« Er hob seinen Kopf und blickte sie an. Er drückte ihren Körper ganz an den seinen und hielt sie mit der Kraft eines Armes. Mit der anderen Hand hielt er immer noch ihr Kinn fest und streichelte ihre Wange. »Diese Augen«, flüsterte er. »So vorwurfsvoll. So voller Offenbarung. Sie zerreißen mir das Herz.«
    »Soll das ein Scherz sein?«, fragte sie misstrauisch.
    Seine Nasenflügel bebten vor Verärgerung. »Dir fehlt jedes Benehmen.«
    »Sie zwingen sich mir auf und beschweren sich über meine Manieren?«
    »Diese Frau bringt mich noch zur Verzweiflung.« Seine Verwirrung erschien ihr scheinheilig. Sie glaubte, er werde sie von sich stoßen, doch stattdessen berührten seine Lippen jetzt zart ihre Lider. »Jetzt mach sie schon zu.« Er küsste sie wieder.
    Ganz offensichtlich konnte ihre Reserviertheit sein Verlangen nicht zügeln. Sie schien sogar das Gegenteil zu bewirken. Dieses Mal waren seine Lippen wärmer und fordernder, und sein Körper erhitzte ihren wie ein loderndes Feuer.
    Liebende. Evangeline hatte auf einer ihrer Bergwanderungen ein Liebespaar beobachtet, das sich auf einer Blumenwiese küsste. Vor lauter Erstaunen hatte sie die beiden nur fasziniert anstarren können. Schließlich war sie verzweifelt davongelaufen. In diesem Augenblick hatte sie Angst gehabt, niemals selbst solche Intimität zu erleben.
    Nun lag sie hier in den Armen eines gewalttätigen, wahnsinnigen Raubmörders und war geneigt, sich ihm hinzugeben. Diese sündhafte Sehnsucht, die sie antrieb seit dem Tag, an dem sie ihr altes Leben hinter sich gelassen hatte, raunte ihr jetzt zu Was ist schon dabei, es herauszufinden ?
    Sie spitzte ihre Lippen und ließ sich in seine Arme fallen.
    Seine Zunge berührte ihre Lippen.
    Evangeline schlug mit ihrer Handkante genau auf seinen Adamsapfel. »Iiihh.«
    Er ließ sie los und griff sich an die Kehle.
    »Was soll das?«
    »Was soll was?«, fragte er heiser. Er hüstelte. »Was das sollte? Ich habe dich geküsst.«
    Sie wischte sich, so verächtlich wie nur möglich, mit dem Handrücken über den Mund. »Sie haben mich abgeschleckt.«
    Sie hatte ihn verletzen wollen. Stattdessen erntete sie nur ungläubiges Staunen. Das strahlende Kobaltblau seiner Augen verwandelte sich in Schiefergrau. »Man könnte annehmen, du hättest dein Vermögen doch nicht mit Prostitution verdient.«
    »Ich bin keine Hure. Ich habe es Ihnen doch gesagt, ich bin Evangeline Scoffield, eine Engländerin. Ich habe das Geld von ...« Sie blickte verzweifelt seine beeindruckende Gestalt hinauf. Sie konnte ihm nicht von ihren dummen Phantastereien erzählen, jetzt erst recht nicht mehr. Er würde sie nur auslachen, und diese Demütigung würde all ihre Erinnerungen an die schöne Zeit besudeln.
    Ganz abgesehen davon, würde ihr ohnehin nur die ganze Wahrheit weiterhelfen. Wie sonst konnte sie sich ihre Anständigkeit bewahren, wie dies jede schickliche Engländerin getan hätte?
    »Ich höre.« Er
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