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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition)
Autoren: Dietrich Enss
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Ersatz für Ingram zu schicken. Das fanden sie okay. Aber nicht, bevor die Untersuchung abgeschlossen ist. Pam Stonington bekommt natürlich neue Schlüssel.“
    „Dann sind wir überhaupt nicht in der Gruppe vertreten?“
    „Nein. Ist ja vielleicht gut so. Natürlich werden wir unsere eigenen Untersuchungen durchführen und denen unsere Ergebnisse zur Verfügung stellen. Zu Recht hat keiner von denen bezweifelt, dass unsere Verschlüsselungen sicher sind. Das Leck betrifft entschlüsselte Dateien oder Schlüsselklau.“
    „Richtig. Man wird bei der Schwester der First Lady suchen, dieser Viola Sinclair. Schließlich hat sie die Mail bekommen.“
    „Sie hatte ihr Notebook auf Geheiß von Stonington oder der Krienitz gleich mitgebracht, als sie gestern ins Weiße Haus geholt wurde. Mit dem Hubschrauber übrigens! Sie behauptet, nur allein Zugang zu ihrem Notebook und zu den Mails zu haben, und alle Mails ihrer Schwester nach dem Lesen zu löschen.“
    „Das ist ein guter Witz“, brachte Tessenberg lachend hervor. „Und wer hat das Notebook jetzt?“
    „Gute Frage. Ich habe sie in der Sitzung nicht gestellt. Aber es ist interessant, dass Joergensen, der Persönliche Berater des Präsidenten, und nicht Dr. Vermille oder Samantha Krienitz verkündete, dass das Notebook sauber sei.“
    Beide schwiegen. In Kürze würden sie in Fort Meade sein.
    „Ist Rudrin hundertprozentig zuverlässig?“ fragte Grey. Tessenberg nickte.
    „Hat er auch Pinks Sachen durchsucht?“
    „Ja. Die beiden Secret-Service-Typen tauchten zwar auf, bevor er mit allem fertig war. Zum Glück machten sie sich mit ihren Rufen bemerkbar, bevor sie ihn sehen konnten. Während sie sich mit Ingram - mit Pink - beschäftigten, konnte Rudrin das Haus durchsuchen. Er hat nichts gefunden. Die Geldbörse und die Papiere hat er dort gelassen. Es waren nur etwa sechzig Dollar in der Geldbörse. Ingrams Smartphone hat er mitgenommen. Ich bekomme es nachher.“

5
    Beim Einscheren auf die Interstate 95 in Providence verstärkte sich der Regen noch einmal. Die Scheibenwischer wechselten in die höchste Stufe und flatterten über die Windschutzscheibe wie erschreckte Vögel. Nun wurde es auch schnell dunkel. Robert Talburn fluchte leise vor sich hin angesichts der Zeit, die er wegen diverser, offenbar mit den heftigen Regengüssen und mit der Brückensperrung zusammenhängenden Staus allein für die siebenunddreißig Meilen von Newport Harbor bis hierher gebraucht hatte. Es kam sicherlich nicht oft vor, dass die Polizei von Rhode Island die Newport Bridge sperren musste. Aber ausgerechnet jetzt, wo er zügig nach Manhattan zurückfahren wollte, schien sich alles gegen ihn zu verschwören, und er musste diesen fast siebzig Meilen langen Umweg nehmen. Er erhöhte die Lautstärke des Radios, dann ließ er die Automatik über die ganze Bandbreite nach einer Station suchen, der man zuhören konnte. Vergeblich. Er machte das Radio aus. Ohnehin war er immer wieder mit allen Gedanken bei den Ereignissen des Tages, und er dachte darüber nach, was er nun tun sollte.
    War es ein Fehler, sie so bald wiedersehen zu wollen, wo er seine Zeit und Konzentration eigentlich für andere Dinge benötigte? Hätte er doch lieber erst versuchen sollen, sie telefonisch zu erreichen? Der einzige konkrete Hinweis auf eine Verbindung war der Newport Yacht Club und ihr Boot MILKY WAY. Hätte er nicht besser einen Rückzieher machen sollen, als die Fremde sich so überraschend als Ann-Louise Norwood ausgab? Es war nicht mehr zu ändern, deshalb wollte er sich hierüber keine Rechenschaft geben. Er konnte sie einfach nicht vergessen. Aber wer war sie wirklich? Warum war sie unter falschem Namen, dem Namen dieser anderen Frau, bei TODAY aufgetaucht? Und wo sollte er sie jetzt suchen?
    Er überholte einen Sattelschlepper mit einem riesigen Trailer. Sein Wagen verschwand für kurze Zeit unter einem Wasserfall. Hinter einem großen Lastwagen mit auffälligen Rücklichtern, rubinrot statt des üblichen rot-orange, drosselte er seine Geschwindigkeit und hielt einen Abstand, der hoffentlich niemanden zum Einscheren ermuntern würde. So ließ es sich leichter nachdenken. Wo hatte er, ausgerechnet er, die Übersicht verloren?
    Er war gegen ihr Praktikum bei DATA TODAY. Praktikum! Diesen Begriff konnte auch nur der alte Ferrentil wählen. Im Zweifelsfall waren alle in der Redaktion im Vergleich zu ihr Praktikanten. Er rief sich die Anfänge in Erinnerung.
     
     
    * * *
     
     
    „Bob, Sie
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