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Priester des Blutes

Priester des Blutes

Titel: Priester des Blutes
Autoren: Douglas Clegg
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alle Schatten fernhalten konnte.
    Als ich eingeschlafen war, träumte ich von Einer großen Schlange, die sich durch trübes Wasser schlängelte.
    Nach dem Einbruch der Nacht er zählte ich den vier anderen, die von unserem Stamm noch übrig waren, von dem Krieg, der kommen würde, von unserer Mutter, Medhya, die uns erschaffen hatte und uns auch wieder vernichten würde.
    Ich teilte ihnen mit, dass es unsere Aufgabe war, die Herde der Menschheit zu schützen, und dass wir nur das Blut nehmen durften, das notwendig war, um uns zu ernähren, als Opfergabe eines geheiligten Geschöpfes in Form von Mann und Frau. Noch während ich sprach, spürte ich im Strom den Widerstand gegen diese Worte, der von den anderen kam, da sie vor der Reise ein Rudel Schakale gewesen waren.
    Würden sie bereit sein? Würden sie mir folgen, mich als den Maz-Sherah anerkennen, nun, da jeder von ihnen die Gabe des Heiligen Kusses besaß? Könnte es nicht sein, dass sie ihre eigenen Armeen aufstellen und mich vernichten würden? Wie konnte ich der Anführer dieser Vampyre sein, die doch beinahe unzerstörbar sein würden?

     
    Ich wusste, ich musste heimkehren, um Alienora zu finden und sie vor den Schatten zu beschützen, die ihr Dinge einflüsterten. Mein Sohn konnte noch am Leben sein. Ich verspürte den brennenden Wunsch in mir, da für zu sorgen, dass die Myrrydanai niemanden von denen, die ich in der Vergangenheit zurückgelassen hatte, vernichteten.
    »Du musst hierbleiben und andere Angehörige des Stammes, wo sie auch existieren, um dich scharen«, sagte ich zu Kiya. »Jeder von euch verfügt nun über die Gabe des Heiligen Kusses. Du wirst die Anführerin von Hedammu sein, und du musst andere Anführerinnen und Anführer finden, die sich uns anschließen. Finde für uns Kriegerinnen, Fürsten und solche mit seltenen Begabungen. Finde die Gelehrten und die, die danach trachten, den Nahhashim zu dienen.«
    »Es sei, wie du es wünschst«, antwortete Kiya.
    »Wir werden durch den Strom in Verbindung bleiben«, fügte ich hinzu. »Wenn du meinen Ruf hörst, so komme zu mir. Stell eine große Armee auf, denn es wird die Nacht kommen, in der wir einen größeren Schrecken bezwingen müssen, als es Menschen und Vampyre begreifen können.«
    Ewen begleitete mich, denn eine nächtelange Reise hätte ich ohne ihn wahrhaftig nicht ertragen können. Außerdem sehnte er sich ebenfalls danach, unser Heimatland wiederzusehen.
    Wir breiteten unsere Flügel aus und über flogen die Stadt sowie die Klippen und überquerten die mitternächtliche See. Ich wollte nicht über die Möglichkeit eines Krieges zwischen Geist und Fleisch nachdenken, wenn ich auch wusste, dass es dazu kommen würde. Da ich die Prophezeiung des Maz-Sherah erfüllte, war mir bewusst, dass Medhyas Prophezeiung des großen Letzten Krieges ebenso ihre Erfüllung finden würde.
    Als der nächste Morgen anbrach, legten Ewen und ich uns auf einem antiken Friedhof auf der Insel Kreta zum Schlafen nieder.
Wir spürten dort andere im Strom, hatten aber keine Zeit, sie ausfindig zu machen. Wir tranken uns an Einer jungen Frau und ihrem Liebhaber satt, ließen sie jedoch am Leben, wenn sie auch geschwächt waren. Ich sprach mit Ewen über die Natur von Sterblichen und ihre Bedeutung für unseren Stamm. Beim ersten Tageslicht lag er bei mir, und als wir in unsere Traumwelt glitten, flüsterte er mir zu: »Ich würde mit dir durch die Hölle gehen, wenn du es wünschtest.« Seine Worte ließen mich an Alienora denken. Ich träumte von ihr, von unserer Blasphemie in der Kapelle ihres Vaters, da wir uns geliebt und den Sohn gezeugt hatten, den ich nun vielleicht niemals zu Gesicht bekäme. Ich erwachte aus diesem Traum mit einem Gefühl, das zu gleichen Teilen aus Kummer und Hoffnung bestand.
    Des Nachts flogen wir mit den Winden um die Wette, und für die Tage suchten wir uns Gräber, Grüfte oder flache Höhlen. Wir spürten weiterhin andere Vampyre in unserer Nähe, solche, die uns unbekannt waren, Clans innerhalb des großen Stammes. Dies verlieh uns ein Gefühl der Hoffnung, auch wenn wir sie nicht ausfindig machten. Wir konnten keine Pause einlegen - ich spürte, wie die Dringlichkeit wuchs, während wir über alte und neue Städte, in ihrer Bauweise schlicht oder hoch entwickelt, hinwegflogen. Schließlich spürten wir in einer stürmischen Nacht unser Dorf und den Großen Wald gleich hinter dem Horizont.
     
    Das Schloss des Barons stand in Flammen, die die Nacht er hellten. Erneut
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