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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
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lehnte sie sich zurück und begann zu summen. »Okay, Mädels, entspannt euch«, wandte sie sich im Sing sang an die anderen, und die Mädchen machten es sich in einem Kreis auf dem Boden bequem. »Eure Herzen schlagen langsamer. Denkt ruhige Gedanken. Ich zähle jetzt von einhundert zurück, und sobald ich euch berühre, habe ich Macht über euch.«
    »Gruselig.« Emily lachte unsicher.
    Alison begann. »Hundert... neunundneunzig … acht undneunzig…«
    Zweiundzwanzig ...
    Elf …

    Fünf …
    Vier ...
    Drei ...
    Sie berührte Arias Stirn mit dem Daumen. Spencer schlug die Beine auseinander. Arias linker Fuß zuckte.
    »Zwei …« Langsam berührte sie Hanna, dann Emily und bewegte sich in Richtung Spencer. »Eins.«
    Spencer riss die Augen auf, bevor Alison sie berühren konnte. Sie sprang auf und rannte zu dem Panorama fenster.
    »Was soll denn das?«, flüsterte Ali. »Du machst die ganze Stimmung kaputt.«
    »Es ist zu dunkel hier drinnen.« Spencer zog die Vorhänge zur Seite.
    »Nein.« Alison richtete sich kerzengerade auf. »Es muss dunkel sein. So funktioniert das nun mal.«
    »Quatsch, stimmt überhaupt nicht.« Die Jalousie klemmte und Spencer riss sie mit einem Grunzen auf.
    »Doch. Das stimmt.«
    Spencer stemmte die Hände in die Hüften. »Ich will es heller. Und den anderen geht es vielleicht genauso.«
    Alison sah die drei anderen an, die immer noch die Augen geschlossen hatten.
    »Es muss nicht immer alles so laufen, wie du es dir in den Kopf gesetzt hast.«
    Alison lachte verächtlich auf. »Mach sie zu!«
    Spencer verdrehte die Augen. »Mann, nimm ein Valium.«
    »Du denkst, ich sollte ein Valium nehmen?«, hakte Alison nach.

    Sie starrten sich einen Augenblick lang wütend an. Es war einer dieser lächerlichen Streite, die mal darum kreis ten, wer zuerst das neue Lacoste-Polokleid bei Neiman Marcus gesehen hatte, oder darum, ob honigfarbene Strähnchen billig aussahen, aber in Wahrheit ging es um etwas vollkommen anderes. Etwas viel Größeres.
    Schließlich deutete Spencer auf die Tür. »Verschwinde.«
    »Gern!« Alison marschierte nach draußen.
    »Prima!«
    Aber ein paar Sekunden später folgte Spencer ihr ins Freie. Der in bläuliches Licht getauchte Abend war windstill und das Haupthaus lag vollkommen dunkel da. Es war sehr ruhig - selbst die Grillen schwiegen - und Spencer hörte ihren eigenen Atem. »Warte einen Moment!«, schrie sie und knallte die Tür hinter sich zu. »Alison!«
    Doch Alison war verschwunden.
     
    Als die Tür ins Schloss knallte, öffnete Aria die Augen. »Ali?«, rief sie. »Mädels?« Sie erhielt keine Antwort und sah sich um.
    Hanna und Emily waren auf dem Teppich zusammengesunken und die Tür war geschlossen. Aria öffnete sie und ging hinaus auf die Veranda. Niemand dort. Auf Zehenspitzen schlich sie bis an die Grenze zu Alis Grundstück. Die Wälder breiteten sich vor ihr aus, alles war still.
    »Ali?«, flüsterte sie. Nichts. »Spencer?«
    Drinnen rieben sich Hanna und Emily die Augen. »Ich hatte einen sehr seltsamen Traum«, sagte Emily langsam. »Ich meine, ich glaube, dass es ein Traum war. Er war
ganz kurz. Alison fiel in einen sehr tiefen Tümpel, in dem riesige Pflanzen wuchsen.«
    »Das habe ich auch geträumt!«, sagte Hanna.
    »Ehrlich?«, fragte Emily.
    Hanna nickte. »Hm, so ähnlich. In dem Tümpel war eine riesige Pflanze. Und ich glaube, Alison habe ich auch gesehen. Vielleicht war es nur ein Schatten, aber er gehörte definitiv ihr.«
    »Wow«, flüsterte Emily. Sie starrten sich mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Mädels?« Aria betrat die Scheune. Sie war sehr blass.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Emily.
    »Wo ist Alison?« Aria runzelte die Stirn. »Und wo ist Spencer?«
    »Keine Ahnung«, sagte Hanna.
    In diesem Moment stürzte Spencer herein. Die Mädchen zuckten zusammen. »Was ist?«, fragte sie.
    »Wo ist Ali?« Hannas Stimme war kaum zu hören.
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte Spencer. »Ich dachte … Ich weiß es nicht.«
    Draußen kam Wind auf. Die Mädchen verstummten. Sie hörten die Zweige von Bäumen über die Fensterscheiben streichen. Es klang, als würde jemand mit langen Fingernägeln über einen Teller kratzen.
    »Ich glaube, ich will nach Hause«, sagte Emily.
     
    Am nächsten Morgen hatten sie immer noch nichts von Alison gehört. Die Freundinnen riefen sich per Konferenz schaltung an, diesmal zu viert statt zu fünft.

    »Glaubt ihr, sie ist wütend auf uns?«, fragte Hanna. »Sie war den ganzen Abend so
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