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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
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komisch.«
    »Wahrscheinlich ist sie bei Katy«, sagte Spencer. Katy war mit Ali im Hockeyteam.
    »Oder bei Tiffany, ihrer Freundin aus dem Sommer lager?«, warf Aria ein.
    »Ich wette, sie hat irgendwo eine Menge Spaß«, sagte Emily leise.
    Eine nach der anderen bekam einen Anruf von Mrs DiLaurentis, die nach Ali fragte. Zuerst deckten die Mädchen sie, das war ein ungeschriebenes Gesetz. Sie hatten Emily gedeckt, als die sich nach 23 Uhr, und damit später als vereinbart, nach Hause geschlichen hatte. Sie hatten für Spencer gelogen, als die Melissas Ralph-Lauren-Dufflecoat ausgeliehen und dann im Zug vergessen hatte. Und so weiter und so fort. Aber als die Mädchen den Hörer auflegten, spürten sie, wie ihre Mägen sich verkrampften. Irgend etwas war ganz und gar nicht in Ordnung.
    Am Nachmittag rief Mrs DiLaurentis noch einmal an, diesmal voller Panik. Als es Abend wurde, hatten die DiLaurentis die Polizei eingeschaltet, und am nächsten Morgen war der sonst makellose Rasen vor dem Haus der DiLaurentis mit Polizeiwagen und Übertragungswagen des Fernsehens übersät. Das war der feuchte Traum eines jeden Lokalsenders: Hübsches, reiches Mädchen in einer der sichersten Upperclass-Städtchen des Landes verschwunden.
    Hanna rief Emily sofort nach dem ersten Bericht über Ali in den Abendnachrichten an. »Hat die Polizei dich heute auch verhört?«

    »Ja«, flüsterte Emily.
    »Mich auch. Hast du ihnen von …« Sie hielt kurz inne. »Von der Jenna-Sache hast du ihnen nichts erzählt, oder?«
    »Nein«, keuchte Emily entsetzt. »Warum? Glaubst du, sie wissen etwas darüber?«
    »Nein … das kann nicht sein«, flüsterte Hanna nach kurzem Zögern. »Nur wir wissen davon. Wir vier … und Alison.«
    Die Polizei befragte die Mädchen - und praktisch alle anderen Einwohner von Rosewood, von Alis Sportlehrer aus der Grundschule bis zu dem Verkäufer, der ihr einmal im Supermarkt eine Schachtel Marlboros verkauft hatte. Es war der Sommer vor Beginn der achten Klasse und die Mädchen hätten eigentlich mit älteren Jungs bei Poolpartys flirten, in ihren Hintergärten gegrillte Maiskolben essen und zum Shopping in die King James Mall fahren sollen. Stattdessen lagen sie weinend in ihren Himmelbetten oder starrten mit leerem Blick auf die Fotos an ihren Wänden. Spencer bekam einen Putzfimmel, bei dem sie darüber nachdachte, worum es bei ihrem Streit mit Ali wirklich gegangen war und welche Dinge nur sie allein über Ali wusste. Hanna verbrachte Stunden auf dem Boden ihres Zimmers und versteckte leer gefutterte Chipstüten unter der Matratze. Emily dachte die ganze Zeit an den Brief, den sie Ali kurz vor ihrem Verschwinden geschickt hatte. Hatte Ali ihn überhaupt erhalten? Aria saß mit Miss Piggy an ihrem Schreibtisch. Allmählich riefen sich die Mädchen seltener an. Sie alle wurden von denselben Gedanken gequält, aber sie hatten einander nichts mehr zu sagen.
    Der Sommer ging in das neue Schuljahr über, dem der nächste Sommer folgte. Immer noch keine Spur von Ali. Die Polizei setzte ihre Suche diskret fort. Die Medien hatten das Interesse an dem Fall verloren und beschäftigten sich lieber mit dem Dreifachmord in Philadelphias Center City. Zweieinhalb Jahre nach Alisons Verschwinden verließen die DiLaurentis Rosewood. Und auch in Spencer, Emily und Hanna veränderte sich etwas. Wenn sie jetzt an Alis altem Haus vorbeiliefen, mussten sie nicht mehr sofort weinen. Sie begannen, bei seinem Anblick etwas anderes zu spüren.
    Erleichterung.
    Sicher, Alison war Alison. Sie war die Schulter zum Anlehnen, die Einzige, der du es erlaubt hast, deinen Schwarm anzurufen, wenn du wissen wolltest, ob er auf dich stand. Und sie war die Autorität darüber, ob du in deinen neuen Jeans einen dicken Hintern hattest oder nicht. Aber die Mädchen hatten auch Angst vor ihr. Ali wusste mehr über sie als irgendjemand sonst, und zwar auch die schlimmen Dinge, die sie am liebsten wie eine Leiche vergraben hätten. Die Vorstellung, Ali könnte tot sein, war schrecklich, aber … wenn es so sein sollte, waren ihre Geheimnisse wenigstens sicher.
    Und das waren sie auch. Zumindest drei Jahre lang.

ORANGEN, PFIRSICHE UND LIMETTEN
    »Jemand hat endlich das Haus gekauft, in dem die DiLaurentis früher gewohnt haben«, sagte Emily Fields’ Mutter. Es war Samstagnachmittag, und Mrs Fields saß, die Lesebrille auf die Nase geklemmt, am Küchentisch und erledigte Rechnungen.
    Emily spürte, wie ihr die Vanilla Coke, die sie gerade trank, in die
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