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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
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Nase schoss.
    »Ich glaube, es wohnt jetzt wieder ein Mädchen in deinem Alter dort«, fuhr Mrs Fields fort. »Ich wollte ihnen eigentlich heute einen Willkommenskorb vor die Tür stellen. Vielleicht magst du das für mich erledigen?« Sie deutete auf die in Zellophan gehüllte Monstrosität auf der Arbeitsfläche.
    »Um Gottes willen, Mom, nein «, stöhnte Emily. Seit Mrs Fields, die als Grundschullehrerin gearbeitet hatte, letztes Jahr in Rente gegangen war, hatte sie sich in Rosewoods inoffizielle Botschafterin verwandelt, die alle Neuzugänge mit Geschenkkörben empfing. Zu diesem Zweck stopfte sie eine Menge sinnloses Zeug - getrocknetes Obst, Gummibänder, mit denen man Einmachgläser besser aufbekam, Keramikhühner (Emilys Mom war verrückt nach Hühnern), den Rosewood-Kneipenführer und
sonstigen Kram - in einen riesigen Weidenkorb. Sie gab die prototypische Vorstadt-Mama ab, allerdings ohne Geländewagen. Sie hielt die Dinger für angeberisch und eine Benzinverschwendung und fuhr stattdessen einen »oh so praktischen« Volvo-Kombi.
    Mrs Fields stand auf und fuhr mit der Hand durch Emilys vom Chlor strapaziertes Haar. »Wäre es so schlimm für dich, dort vorbeizugehen, Schätzchen? Soll ich lieber Carolyn schicken?«
    Emily warf einen Blick auf ihre Schwester Carolyn, die ein Jahr älter war als sie, es sich auf dem Fernsehsessel bequem gemacht hatte und Dr. Phil schaute. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das ist kein Problem. Ich mach das schon.«
    Klar, Emily motzte manchmal und rollte die Augen, wenn ihre Mom sie um etwas bat, aber sie machte eigentlich immer, was von ihr verlangt wurde. Sie bekam beinahe nur Einser, war viermalige Pennsylvania-Meisterin im Schmetterling und eine sehr gehorsame Tochter. Regeln zu befolgen und Bitten zu erfüllen, war für sie ganz normal.
    Außerdem hatte sie sich insgeheim einen Grund gewünscht, Alisons altes Haus wiederzusehen. Der Rest von Rosewood schien zwar über Alis Verschwinden vor drei Jahren, zwei Monaten und zwölf Tagen hinweg zu sein, aber für Emily galt das nicht. Wenn sie ihr Jahrbuch aus der siebten Klasse ansah, wollte sie sich immer noch wie ein Igel zusammenrollen. An regnerischen Nachmittagen las Emily manchmal Alisons alte Briefe und Zettel, die sie
in einem Adidas-Schuhkarton unter ihrem Bett aufbewahrte. Sie hatte sogar die Cordjeans behalten, die Ali ihr einmal geliehen hatte. Sie hing auf einem Holzbügel in ihrem Kleiderschrank, obwohl sie ihr inzwischen viel zu klein war. Sie hatte sich in den letzten einsamen Jahren in Rosewood nach einer Freundin wie Ali gesehnt, aber wahrscheinlich würde sie die hier nicht finden. Ali war zwar nicht die perfekte Freundin gewesen, aber trotz all ihrer Fehler nur schwer zu ersetzen.
    Emily straffte die Schultern und nahm die Volvo-Schlüssel von dem Haken neben dem Telefon. »Ich bin gleich zurück«, rief sie und schloss die Haustür hinter sich.
     
    Als sie bei Alisons altem viktorianischen Haus am Ende der mit Bäumen gesäumten Straße ankam, sah sie als Erstes einen riesigen Müllhaufen am Straßenrand und ein Schild mit der Aufschrift ZUM MITNEHMEN!. Sie kniff die Augen zusammen und erkannte, dass einige Sachen Alison gehört hatten - zum Beispiel der weiße Cordsessel aus ihrem Schlafzimmer. Die DiLaurentis waren vor beinahe neun Monaten weggezogen. Offenbar hatten sie ein paar Dinge zurückgelassen.
    Emily parkte hinter einem gewaltigen Umzugslaster und stieg aus dem Volvo. »Holla«, murmelte sie und versuchte, das Zittern ihrer Unterlippe zu verhindern. Unter dem Sessel lagen Stapel schmutziger Bücher. Emily beugte sich nach vorne und schaute auf die Buchrücken. Der Prinz und der Bettelknabe. Die rote Tapferkeitsmedaille. Das hatten sie doch in der Siebten im Englischunterricht bei
Mr Pierce gelesen und über Symbolismus, Metaphern und Auflösungen gesprochen. Unter den beiden lagen noch mehr Bücher, auch ein paar alte Notizbücher schienen dabei zu sein. Daneben standen Kartons, die mit ALISONS ALTE KLEIDER und ALISONS ALTE UNTERLAGEN beschriftet waren. Aus einer Box ragte ein blaurotes Stoffband. Emily zog daran. Es war eine Schwimmmedaille aus der sechsten Klasse, die sie an dem Tag bei Alison vergessen hatte, als sie ein Spiel namens »Olympische Sex göttinnen« spielten.
    »Willst du die?«
    Emily fuhr auf. Vor ihr stand ein großes, schlankes Mädchen mit milchkaffeebrauner Haut und wilden schwarzbraunen Locken. Sie trug ein gelbes Top, dessen einer Träger ihr von der Schulter
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