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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig
Autoren: Sara Shepard
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verkündet, er habe das »Gelübde« geleistet, bis zur Ehe auf Sex zu verzichten und Jungfrau zu bleiben. Alle, Hanna eingeschlossen, waren zu verblüfft gewesen, um darauf etwas zu antworten.
    »Das meint er nicht ernst«, sagte Hanna selbstbewusst. Wie sollte er auch? Eine Menge Kids gaben so ein Versprechen, aber Hanna hielt es für einen Trend, der vorbeigehen
würde wie die Lance-Armstrong-Armbänder oder Yogalates.
    »Glaubst du?« Mona grinste und strich ihren langen Pony zurück. »Dann bin ich mal gespannt, was nächsten Freitag auf Noels Party passieren wird.«
    Hanna biss die Zähne zusammen. Mona nahm sie offenbar nicht ernst. »Ich will einkaufen gehen«, sagte sie und stand auf.
    »Wie wär’s mit Tiffany?«, fragte Mona.
    »Bestens.«
     
    Sie schlenderten durch die brandneue Luxusabteilung der King James Mall, in der es Boutiquen von Burberry, Tiffany, Gucci und Coach gab, wo es nach dem neuesten Parfum von Michael Kors roch und es vor hübschen Elite-Schulmädchen und ihren schönen Müttern wimmelte. Als Hanna vor ein paar Wochen alleine einkaufen gewesen war, hatte sie ihre alte Freundin Spencer Hastings in den Kate-Spade-Laden gleiten sehen und sich daran erinnert, wie sie früher Nylontragetaschen für die gesamte Saison in New York bestellt hatte.
    Hanna kam es komisch vor, dass sie solche Details über jemanden wusste, mit dem sie nicht mehr befreundet war. Und während sie beobachtete, wie Spencer die Lederkoffer der neuen Kollektion begutachtete, fragte Hanna sich, ob Spencer das Gleiche dachte wie sie: dass Ali DiLaurentis diese neue Abteilung der Mall geliebt hätte. Hanna dachte oft daran, was Ali alles verpasst hatte - das Freudenfeuer zu Homecoming letztes Jahr, die Karaokeparty,
die Lauren Ryan an ihrem sechzehnten Geburtstag im Herrenhaus ihrer Eltern gefeiert hatte, die Rückkehr der Schuhe mit runden Kappen, die ledernen iPod-Nano-Hüllen von Chanel … iPod Nanos selbst natürlich auch. Aber das Beste, was Ali verpasst hatte, war selbstverständlich Hannas Verwandlung, und das war wirklich jammerschade. Wenn Hanna sich vor ihrem Standspiegel drehte, stellte sie sich manchmal vor, Ali säße hinter ihr und begutachte wie früher ihre Outfits. Hanna hatte so viel Zeit damit verschwendet, als pummlige, anhängliche Verliererin dahinzuvegetieren, aber nun war alles komplett anders.
    Sie und Mona betraten Tiffany. Der Verkaufsraum war ganz in Glas und Chrom gehalten und weißes Licht brachte die lupenreinen Diamanten noch stärker zum Glänzen. Mona schlich um die Vitrinen herum und fragte Hanna mit hochgezogenen Augenbrauen: »Vielleicht eine Halskette?«
    »Wie wäre es mit einem Bettelarmband?«, flüsterte Hanna.
    »Perfekt.«
    Sie gingen zu der Vitrine und betrachteten das silberne Bettelarmband mit dem herzförmigen Anhänger. »Ist das hübsch«, seufzte Mona.
    »Interesse?«, fragte eine elegante, ältere Verkäuferin.
    »Ach, ich weiß nicht«, sagte Hanna.
    »Es würde Ihnen stehen.« Die Frau schloss die Vitrine auf und langte nach dem Armband. »Wird in allen Zeitschriften erwähnt.«

    Hanna stieß Mona an. »Probier du es an.«
    Mona legte es um ihr Handgelenk. »Es ist wirklich schön.«
    Die Frau wandte sich einer anderen Kundin zu und in diesem Moment nahm Mona das Armband ab und steckte es in ihre Tasche. Einfach so.
    Hanna presste die Lippen zusammen und winkte einer anderen Verkäuferin, einem honigblonden Mädchen mit korallenroten Lippen.
    »Kann ich dieses Armband anprobieren? Das mit dem runden Anhänger?«
    »Sicher!« Das Mädchen schloss die Vitrine auf. »Ich habe auch so eines.«
    »Die Ohrringe dazu auch, bitte.« Hanna deutete auf sie.
    »Natürlich.«
    Mona war inzwischen bei den Diamanten angelangt. Hanna hielt die Ohrringe und das Armband in der Hand. Zusammen kosteten sie 350 Dollar. Plötzlich drängte sich ein Schwarm japanischer Mädchen um die Verkaufstheke. Sie alle zeigten auf ein anderes Bettelarmband mit rundem Anhänger. Hanna suchte die Decken nach Kameras und die Türen nach Detektoren ab.
    »Hanna, schau dir den Lucida an!«, rief Mona.
    Hanna zögerte. Die Zeit verstrich auf einmal sehr langsam. Sie schob das Armband auf ihr Handgelenk und weiter unter ihren Ärmel. Die Ohrringe steckte sie in ihren kirschroten Münzgeldbeutel von Louis Vuitton. Ihr Herz klopfte, als wolle es zerspringen. Dies war der beste Teil
des Klauens: das Gefühl davor. Sie fühlte sich lebendig und voller Energie.
    Mona hielt ihr einen Diamantring hin. »Steht der
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