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Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Titel: Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
Autoren: Sara Shepard
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Flyer als nächstes. »Cool.« Er drehte sich zu seiner Freundin Hanna Marin um, die an dem brandneuen Armband aus Sterlingsilber
herumfummelte, das ihr Vater ihr gerade als »Es tut mir leid, dass Mom und ich schon wieder streiten«-Geschenk gegeben hatte. »Han, schau!« Er stieß Hanna mit dem Ellbogen an.
    »Lass das«, schnappte Hanna und wich zurück. Obwohl sie beinahe sicher war, dass Scott schwul war – er schaute sich Hannas Teen Vogue mit noch mehr Begeisterung an als sie –, konnte sie es nicht ausstehen, wenn er ihren teigigen, wabbeligen Bauch berührte. Sie schaute auf den Flyer und zog überrascht die Augenbrauen hoch. »Aha.«
    Spencer Hastings lief mit Kristen Cullen vorbei, sie redeten über die Feldhockey-Jugendliga. Sie prallten beinahe mit der schrägen Mona Vanderwaal zusammen, deren Roller den Weg blockierte. Dann bemerkte Spencer den Flyer. Ihr Mund klappte auf. »Morgen schon?«
    Emily Fields hätte den Flyer beinahe übersehen, aber Gemma Curran, ihre beste Freundin aus dem Schwimmteam, bemerkte ihn.
    »Em!«, schrie sie und deutete auf das Blatt.
    Emilys Blick huschte über die Schlagzeile. Vor Aufregung lief ihr ein Schauer über den Rücken.
    Inzwischen standen fast alle Sechstklässler der Rosewood Day um die Fahrradständer herum und starrten auf das Blatt Papier. Aria glitt von der Mauer und studierte die großen Blockbuchstaben mit zusammengekniffenen Augen.
    Morgen beginnt die Jagd nach der Zeitkapsel-Flagge!, stand dort. Macht euch bereit! Dies ist eure Chance, unsterblich zu werden!
    Die Zeichenkohle rutschte ihr aus den Fingern. Die Zeitkapsel war seit 1899, dem Jahr, in dem Rosewood Day gegründet worden war, eine Schultradition. Schüler durften erst ab der
sechsten Klasse mitmachen, also war die Teilnahme ein so wichtiger Initiationsritus wie der erste Victoria’s-Secret-BH (oder für Jungs der erste Victoria’s-Secret-Katalog). Alle kannten die Spielregeln: Ältere Brüder und Schwestern hatten sie weitergegeben, sie wurden in MySpace-Blogs erklärt und auf die Seiten von Schulbüchern gekritzelt: Jedes Jahr zerschnitt die Schulleitung eine Flagge von Rosewood Day und ließ die Stücke von speziell ausgewählten älteren Schülern irgendwo in Rosewood verstecken. Kryptische Hinweise, die zu den einzelnen Stücken führten, wurden in der Eingangshalle der Schule aufgehängt. Wer ein Stück fand, wurde vor versammelter Schule geehrt und durfte das Stück verzieren, wie er wollte. Die einzelnen Stücke wurden am Ende wieder zusammengenäht und in einer Zeitkapsel hinter dem Fußballplatz vergraben. Es versteht sich von selbst, dass es eine ganz große Sache war, ein Stück dieser Flagge zu finden.
    »Machst du mit?«, fragte Gemma Emily und zog den Reißverschluss ihres Parkas bis unters Kinn.
    »Wahrscheinlich schon«, kicherte Emily nervös. »Aber glaubst du, wir haben überhaupt eine Chance? Ich habe gehört, dass die Hinweise in der Highschool versteckt werden. Da war ich erst zweimal drin.«
    Hanna dachte exakt das Gleiche. Sie war noch kein einziges Mal in der Highschool gewesen. Alles an der Highschool schüchterte sie ein – besonders die schönen Mädchen dort. Wenn Hanna mit ihrer Mom zu Saks in die King James Mall ging, standen am Make-up-Tresen unweigerlich ein paar Cheerleader aus der Rosewood-Day-Highschool. Hanna versteckte sich dann immer hinter einem Kleiderständer und beobachtete sie heimlich. Sie bewunderte, wie sich ihre tief
sitzenden Jeans perfekt an ihre Hüften schmiegten, wie ihre Haare ihnen glatt und glänzend über den Rücken fielen und wie zart und rein ihre Pfirsichhaut sogar ohne Make-up wirkte. Jeden Abend vor dem Einschlafen betete Hanna darum, am nächsten Morgen als schöne Cheerleaderin der Rosewood Day aufzuwachen, aber jeden Morgen sah sie dieselbe alte Hanna in ihrem herzförmigen Spiegel. Kackbraunes Haar, picklige Haut und Arme wie Knackwürste.
    »Aber immerhin kennst du Melissa«, murmelte Kirsten Cullen in Richtung Spencer. Sie hatte Emilys Worte ebenfalls gehört. »Vielleicht hat sie ja ein Stück Flagge versteckt.«
    Spencer schüttelte den Kopf. »Das hätte ich auf jeden Fall mitbekommen.« Zu den Auserwählten zu gehören, die ein Stück der Flagge verstecken durften, war eine ebenso große Ehre, wie ein Stück zu finden. Melissa, Spencers große Schwester, gab ständig mit ihren Leistungen an der Rosewood Day an – besonders wenn die Familie Star Power spielte, ein Spiel, bei dem alle am Abendbrottisch der Reihe nach
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