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Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Titel: Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
Autoren: Sara Shepard
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fröhlichen Weihnachtskranz an der Tür und
die Müllsäcke voller Geschenkpapier am Straßenrand und verspürte einen Stich.
    Als Maya und sie noch zusammen gewesen waren, hatten sie davon gesprochen, was sie sich gegenseitig zu Weihnachten schenken würden. Maya wünschte sich ausgeflippte DJ-Kopfhörer und Emily einen iPod Shuffle. Es war richtig gewesen, mit Maya Schluss zu machen, aber es fühlte sich merkwürdig an, dass die Verbindung zu ihr jetzt komplett abgebrochen war.
    Die anderen gingen vor ihr her in Richtung des hinteren Teils des Gartens. Emily joggte los, um sie einzuholen, und landete mit dem Fuß in einer schlammigen Eismatschpfütze. Links lag Spencers Scheune, der Ort ihrer allerletzten Pyjamaparty. Sie stand direkt vor dem dichten Wald, der mehr als eine Meile lang war. Rechts neben der Scheune befand sich im ehemaligen Garten der DiLaurentis das halb fertig gegrabene Loch, in dem Alis Leiche gefunden worden war. Ein Stück gelbes Absperrband war heruntergefallen und halb unter dem Schnee begraben. Die vielen frischen Fußabdrücke stammten wahrscheinlich von neugierigen Gaffern.
    Emilys Herz schlug heftig. Sie wagte einen zaghaften Blick auf das Loch. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie sich vorstellte, wie Ian Ali brutal in das Loch gestoßen hatte und sie dann dort zum Sterben zurückließ.
    »Verrückt, stimmt’s?«, flüsterte Aria und starrte ebenfalls in das Loch. »Ali war die ganze Zeit hier.«
    »Gut, dass du dich erinnert hast, Spence«, sagte Hanna, die in der eisigen Spätnachmittagsluft zitterte. »Sonst würde Ian immer noch frei herumlaufen.«
    Aria wurde blass und sah besorgt aus. Emily kaute auf ihrem Fingernagel. An dem Abend, an dem Ian verhaftet worden
war, hatten sie den Polizisten gesagt, dass alle Informationen, die sie benötigten, in Alis Tagebuch zu finden seien – ihr allerletzter Eintrag am Abend der Pyjamaparty am Ende der siebten Klasse besagte, dass sie sich mit ihrem heimlichen Freund Ian treffen wollte. Ali hatte Ian ein Ultimatum gestellt: Falls er sich nicht sofort von Spencers Schwester Melissa trennte, würde Ali allen erzählen, dass er ein Verhältnis mit ihr hatte.
    Endgültig überzeugt waren die Polizisten dann, als Spencer eine verdrängte Erinnerung an diese Nacht wieder eingefallen war. Nachdem sie und Ali sich vor der Scheune der Hastings gestritten hatten, war Ali zu jemandem gerannt – zu Ian. Danach hatte niemand mehr Ali gesehen, doch alle konnten sich genau vorstellen, was danach geschehen war. Emily würde nie vergessen, wie Ian am Tage der Anklageverlesung in den Gerichtssaal getaumelt war und seine Unschuld beteuert hatte. Nachdem der Richter Ian zu Untersuchungshaft, ohne die Möglichkeit, auf Kaution freizukommen, verurteilt hatte und die Gerichtsdiener ihn den Gang entlangführten, hatte Emily seinen hasserfüllten, bitteren Blick in Richtung der Mädchen aufgefangen. Ihr Mädels habt euch mit dem Falschen angelegt , schien der Blick zu sagen, und zwar laut und deutlich. Offensichtlich gab er ihnen die Schuld an seiner Verhaftung.
    Emily wimmerte leise. Spencer sah sie streng an. »Hör auf! Wir sollten nicht über Ian nachgrübeln … über die ganze Sache nicht.« Sie blieb am Rande des Grundstücks stehen und zog sich ihre blauweiß gemusterte Strickmütze mit Ohrenklappen tiefer ins Gesicht. »Ist der Platz hier okay?«
    Emily blies auf ihre Finger, um sie zu wärmen, die anderen nickten stumm. Spencer nahm die Schaufel, die sie aus der
Garage mitgebracht hatte, und begann, Schnee und halb gefrorene Erdbrocken wegzuschaufeln. Als das Loch tief genug war, ließ sie den Müllsack hineinfallen. Er plumpste schwer auf den Boden. Alle schoben gemeinsam die Erde und den Schnee wieder darüber.
    »Und jetzt?« Spencer lehnte sich auf den Spaten. »Sollten wir nicht irgendetwas sagen?«
    Sie sahen sich an. »Tschüs, Ali«, sagte Emily schließlich, und ihre Augen füllten sich zum gefühlt tausendsten Mal in diesem Monat mit Tränen.
    Aria warf ihr einen Blick zu und lächelte. »Tschüs, Ali«, wiederholte sie. Dann sah sie Hanna an. Die zuckte mit den Achseln, sagte aber ebenfalls: »Tschüs, Ali.«
    Als Aria Emilys Hand nahm, fühlte Emily sich … besser. Ihr Magen entkrampfte sich und die Anspannung in ihren Schultern ließ nach. Plötzlich roch es unglaublich gut hier draußen – nach frischen Blumen. Ihr war, als sei Ali – jene liebe, wundervolle Ali aus ihren Erinnerungen – hier und versichere ihnen, dass alles
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