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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon
Autoren: Julie Kenner
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habe ich das Kardinalfeuer diesmal zu Hause gelassen«, erwiderte er, während wir beide um uns traten. Eine schier endlos wirkende Horde von Angreifern baute sich vor uns auf. »Sorry.«
    »Das wäre wirklich perfekt gewesen«, gab ich zurück.
    »Diesmal hätte es aber auch gewisse Nachteile gehabt«, meinte er und rammte einer alten Dame, die sich gerade auf ihn werfen wollte, die Spitze seines Stocks ins Auge.
    Ich schnitt eine Grimasse, als sich der Pulk vor mir teilte und ein weiterer Dämon auf mich zuraste. Gora-dons triumphales Gelächter hallte über den ganzen Friedhof. Mir stockte der Atem, denn das, was ich da sah, schockierte mich zutiefst.
    Eric.
    Frisch seinem Grab entstiegen, war nun auch sein Körper mit Hilfe der Lazarus-Knochen ins Leben zurückgekehrt.
    »Nein!«, rief ich, ohne die Augen von Erics sterblicher Hülle zu wenden. Gora-don flog durch die Lüfte und landete mit ausgebreiteten Flügeln direkt vor David.
    »Was ist los mit dir, Katie?«, fragte Erics Körper. »Freust du dich denn nicht, mich zu sehen?«
    »Töte ihn, Katie!«, rief David. Doch ich zögerte. Ich konnte nicht anders. Ich zögerte, und in einem Bruchteil dieser Sekunde packte er mich und riss mich an sich, um mir den Arm um den Hals zu legen. Gute zehn Meter von mir entfernt kämpfte David gegen Gora-don und konnte mir nicht helfen. Wenn ich also überleben wollte, musste ich das allein tun.
    »Zeit zu sterben, Liebling«, knurrte Eric. Die Worte hallten noch in meinem Inneren wider, als ihn ein Weihwasserstrahl mitten ins Gesicht traf.
    »Nimm deine schmutzigen Hände von ihr«, rief Stuart. Vor Erleichterung wäre ich beinahe ohnmächtig geworden.
    Ich entwand mich dem dämonischen Eric und sah, wie Stuart und Eddie auf mich zugerannt kamen. Sie waren beide mit großen Wasserpistolen, Messern und jeweils einer Armbrust bewaffnet.
    »Du sahst so aus, als ob du unsere Hilfe brauchen könntest«, meinte Eddie.
    »Jetzt werdet ihr alle sterben«, erklärte Eric, schüttelte sich und raste auf Stuart zu.
    Eddie erwischte ihn erneut mit einer Ladung Weihwasser im Gesicht und rief mir dann zu, ich sollte David helfen. »Ich kümmere mich um den da«, sagte er und nickte in Richtung Stuart, dem es bisher ganz gut gelang, sich selbst zu verteidigen. »Benutze das Schwert. Es wird dir helfen.«
    Da mir dieser Vorschlag mehr als zusagte, rannte ich zu David und Gora-don, die noch immer miteinander kämpften. David bedrohte den Dämon mit dem Degen aus seinem Stock, doch das Monster parierte mühelos.
    »Schwächling«, zischte es. »Glaubst du wirklich, dass du gegen mich gewinnen kannst? Es ist sinnlos. Du brauchst es nicht einmal zu versuchen. Komm lieber auf meine Seite. Ich mache dich zu meiner rechten Hand.«
    »Nein, vielen Dank!«, entgegnete David, während ich mit gezücktem Schwert auf den Dämon zustürmte, um es ihm mitten ins Herz zu stoßen.
    Gora-don lachte nur. »Siehst du«, sagte er und schien nicht einmal verletzt zu sein. »Nett von dir, meine liebe Kate, dass du mir bei meiner Beweisführung hilfst. Ich bin unbesiegbar. Auch wenn Goramesh in mir steckt, so ist er doch nicht mehr er selbst. Die Prophezeiung«, fuhr er fort, faltete seine Flügel zusammen und reckte sich in Richtung Himmel, »ist hinfällig geworden.«
    »Nein«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Es muss einen Weg geben.«
    »Närrin«, zischte die Kreatur. »Du kleine Närrin.«
    »Kate!«, rief Stuart in diesem Moment. »Kate!«
    Ich drehte mich um und erbleichte. Stuart wurde von drei Dämonen gleichzeitig angegriffen. Eddie, der noch immer in seiner Nähe war, versuchte sich einen Weg zu ihm zu bahnen, doch es gelang ihm nicht. Es waren einfach zu viele Dämonen, die auch ihn attackierten, so dass ihm nichts anderes übrigblieb, als sich zu verteidigen.
    »Warte, Stuart! Ich komme!« Ich wollte zu ihm, doch ein Schwarm Dämonen stellte sich mir in den Weg. Obwohl ich sie alle mit dem Schwert niederzustrecken vermochte, war kein Ende in Sicht. Es kamen immer mehr.
    Nein, schrie ich in meinem Inneren. Das konnte nicht das Ende sein. Wir durften nicht sterben. Das Böse durfte nicht siegen.
    Aber genau das tat es. Obwohl ich das Schwert in Händen hielt, das uns angeblich den Sieg bringen sollte, verloren wir diesen Kampf.
    Wir versagten. Das Schwert hatte uns im Stich gelassen.
    Oder?
    Mir lief ein kalter Schauder über den Rücken, als mir etwas dämmerte.
    Vielleicht hatte uns das Schwert gar nicht in Stich gelassen. Vielleicht hatten
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