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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon
Autoren: Julie Kenner
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schneller, während ich nachdachte. »Hat Monroe dann auch die Wendeltreppe entworfen?«
    »Du meinst die, die zum Friedhof hinunterführt? Keine Ahnung«, antwortete Stuart. Er runzelte die Stirn. »Aber es könnte sein. Es würde zu Theophilus passen. Schließlich hat er seine Familie und sicher auch deren Grabruhe nicht sonderlich hochgehalten.«
    »Es war doch auch die Familie Monroe, die sehr viel Geld in die ersten Renovierungsarbeiten der Kathedrale steckte, nicht wahr?« Die Kathedrale, die ursprünglich zum Pilgerweg Camino Real gehört hatte, war über die Jahre immer wieder restauriert worden.
    »Ich glaube schon«, meinte Stuart. »Warum? Wieso willst du das wissen? Du hast schon wieder diesen Blick, Kate…«
    »Wirklich?« Ich lehnte mich vor und gab ihm einen Kuss auf den Mund. »Ein Teil davon gehört Timmy«, erklärte ich. »Ich möchte, dass ihr euch den Kuss brüderlich teilt.«
    »Gehst du schon?«
    »Ja, denn dank dir«, sagte ich, »habe ich nun dringend etwas zu erledigen.«
    »Ich könnte mich natürlich irren«, sagte ich zu David. »Aber es passt alles perfekt zusammen. Theophilus Monroe hat sich immer wieder mit schwarzer Magie beschäftigt. Das ist bekannt.«
    »Und er hat eine Terrasse entworfen, von der aus man zum Friedhof hinuntergelangt«, sagte David.
    »Zu einem Friedhof«, fuhr ich fort, »der perfekt zu sein scheint, um eine Armee von Toten zu rekrutieren.«
    »Das alles verstehe ich«, meinte David. »Aber was wollen wir dann in der Kathedrale?«
    »Wir müssen noch Nachforschungen anstellen«, erwiderte ich, stellte den Motor ab und öffnete die Autotür. »Ich bin mir sicher, dass ich unten in der Krypta ein paar Kisten gesehen habe, die mit Dokumenten der Monroe-Familie gefüllt sind. Wenn wir Glück haben, finden wir darin Notizen und Zeichnungen, die Theophilus für den Entwurf der Terrasse angefertigt hat.«
    »Das wäre ein echter Durchbruch«, meinte David.
    Ich warf ihm einen Blick zu. »Wir hatten so lange Pech, dass wir jetzt einfach Glück haben müssen.«
    »Wohl wahr«, sagte er.
    In die Krypta und das Archiv gelangt man durch die Sakristei von St. Mary. Als wir durch die Kirche liefen, blieben wir kurz stehen und entzündeten im Gedenken an Father Ben eine Kerze.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich David, der etwas grün um die Nase war.
    »Alles in Ordnung«, erwiderte er. »Ich bin nur müde und erschöpft. Aber es geht schon.« Er wies auf die schwere Metalltür, die zu der Krypta führte. »Komm, lass uns gehen.«
    Ich eilte voran, schob die schwere Tür auf und ging vorsichtig die steile Steintreppe in das unterirdische Gewölbe hinunter. Hier hatte ich bereits viele Stunden verbracht, an die ich nicht gern dachte. »Es sind diese vier da drüben«, sagte ich und zeigte auf eine Reihe großer Kisten, die am anderen Ende an der Wand standen. »Und ich wette mit dir, dass sie voller Ungeziefer sind.«
    »Dann schauen wir mal nach«, schlug David vor und hievte die erste Kiste auf einen Tisch. Er öffnete den Deckel. Tatsächlich war ein Krabbeln zu hören, als Licht ins Innere fiel. Aus diesem Grund hatte ich mich in letzter Zeit auch immer wieder um die Arbeit hier unten gedrückt. Ungeziefer. Für mich gab es kaum etwas Ekelhafteres!
    Er hievte eine weitere Kiste vor mir auf den Tisch, die ebenso von Ungeziefer wimmelte. Wir machten es uns so bequem, wie es die Umstände zuließen. Das Recherchieren gehörte zu jenem Bereich meines Berufs, der mich am meisten langweilte, was wohl daran lag, dass es einfach langweilig war. Außerdem fand ich nichts in den Dokumenten, was mich vom Gegenteil überzeugt hätte.
    David hingegen war wie immer fasziniert. Er verbrachte wesentlich mehr Zeit als ich damit, sich jede Seite genau durchzulesen, ehe er umblätterte und sich an den nächsten Text machte.
    »Du weißt schon, dass es hier nicht um die Bewertung eines seltenen Buchs geht«, sagte ich nach einer Weile. »Wir suchen nach einer Antwort. Könntest du vielleicht etwas schneller sein?«
    »Sorry«, erwiderte er. »Eine alte Angewohnheit.«
    »In letzter Zeit scheinst du dieser alten Angewohnheit recht häufig gefrönt zu haben.«
    Er runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Father Ben hat mir erzählt, dass du häufig hier gewesen seist«, erwiderte ich. »Möchtest du mir vielleicht den Grund dafür nennen?«
    Er sah mich an und schenkte mir dann eines seiner geheimnisvollen Lächeln. »Ehrlich gesagt, nein, Kate. Jedenfalls noch nicht.«
    Ich nickte, obwohl ich
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