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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon
Autoren: Julie Kenner
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der Forza ein paar ziemlich faule Eier.« Er sah mich an. »Und fang bloß nicht wieder an, sie zu verteidigen«, fuhr er fort. »Ich behaupte ja gar nicht, dass alle dort korrumpiert sind. Aber du weißt genauso gut wie ich, dass niemand – nicht einmal ein unbesiegbarer Superheld in Dämongestalt – in die Keller des Vatikans kommen kann, um dort die Lazarus-Knochen zu stehlen, wenn er nicht jemanden hat, der ihm dabei hilft.«
    Ich widersprach Eddie zur Abwechslung einmal nicht, was wohl daran lag, dass ich wusste, wie Recht er hatte.
    »Es ist im Grunde völlig egal, wie sie an die Knochen gekommen sind«, gab David zu bedenken. »Die Frage lautet doch vielmehr: Was machen wir jetzt?«
    »Wenn wir überhaupt irgendetwas tun können«, sagte ich. »Denn solange Gora-don nicht nach San Diablo zurückkehrt, ist er eigentlich nicht unser Problem.«
    »Wir können ihn aber zu unserem Problem machen«, meinte er. »Wir können ihm folgen. Ihn jagen und töten, ehe er noch mehr Zerstörung in der Welt anrichtet. Ich finde, das sind wir Father Ben schuldig. Meint ihr nicht?«
    »Natürlich«, entgegnete ich, wobei ich mich ziemlich überrumpelt fühlte. »Aber ich kann nicht einfach die Koffer packen und um den Globus reisen. Ich habe ein Zuhause. Eine Familie. Wurzeln.«
    »Auch jetzt noch?«, fragte David, woraufhin ihn Laura, Allie und Eddie fassungslos anstarrten.
    Ich hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst – dem Mann, den ich von ganzem Herzen liebte. Er hatte eine weitere Grenze überschritten, weil er nicht der einzige Mann war, den ich liebte, und er das genau wusste.
    »Kate«, meinte Laura warnend. Offensichtlich begriff sie, was in mir vor sich ging.
    Sie machte eine Bewegung mit der Hand, wie Mütter sie benutzen, um ihren Kinder zu bedeuten, bloß brav sitzen zu bleiben.
    Ich blieb sitzen. Finster starrte ich vor mich hin, während ich mich fragte, ob ich zur Belohnung für meine Bravheit wenigstens einen Keks bekommen würde.
    »Daddy hat Recht«, sagte Allie. »Wir würden ja nicht für immer weg sein. Aber wenn wir eine Spur hätten, dann sollten wir der folgen, nicht wahr? Für Father Ben, meine ich«, fügte sie hinzu.
    »Ach, Liebling«, erwiderte ich und merkte, wie mein Herz wieder weicher wurde. »Glaub mir, ich will dieses Monster genauso dringend zerstört sehen wie ihr. Aber dafür bräuchten wir erst einmal eine Spur. Und die haben wir nicht. Wir haben überhaupt nichts, wonach wir gehen könnten.«
    »Dann lass uns heute Nacht auf Patrouille gehen«, schlug David vor. »Vermutlich finden wir nichts. Aber vielleicht begegnen wir auch einem Dämon, der uns einen Hinweis darauf geben könnte, wohin Gora-don verschwunden ist.«
    »Kann ich mitkommen?«, fragte Allie und sah zuerst mich und dann David an, ehe sie die Hände faltete wie zum Gebet. »Bitte! Ich werde mich auch ganz brav verhalten. Ehrlich. Ich werde total vorsichtig sein.«
    Ich sah David an, dessen Gesicht ausdruckslos wirkte: Diesmal war es meine Entscheidung. David sollte mich nicht noch einmal derart vorführen.
    »Gut«, sagte ich und holte tief Luft. »Du kannst mitkommen.«
    »Toll!« Allie machte einen Sprung und begann dann begeistert durch die Küche zu tanzen. Ich musste trotz meiner Sorgen lächeln.
    »Glaubt ihr wirklich, dass ihr etwas herausfinden werdet?«, fragte Laura. »Ich meine, warum sollte er hierher zurückkehren? Da draußen in der Welt gibt es eine riesige Menge von Friedhöfen. Unendlich viele Leichen, die man wieder zum Leben erwecken kann.«
    »Aber es muss einen Grund geben, nach San Diablo zu kommen«, widersprach Allie. »Schließlich sind sie auch das erste Mal hierhergekommen.«
    »Aber nur, weil hier die Lazarus-Knochen versteckt waren«, warf ich ein.
    »Und warum hat er dann nicht einfach die Knochen genommen und ist verschwunden?«, entgegnete meine Tochter. »Warum ist er hiergeblieben und hat versucht, Tote zu erwecken? Damals warst du doch auch Goramesh auf den Fersen. Er wusste, dass es zu einem Kampf kommen würde. Wieso ist er also nicht einfach verschwunden?«
    Ja, warum nicht?
    »Die Kleine hat Recht«, meinte auch Eddie. »Gibt es irgendetwas in San Diablo, was diesen Ort besonders geeignet macht, um Tote auferstehen zu lassen?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte ich. »Aber«, fügte ich hinzu, »in dieser Stadt ist alles möglich.«
    »Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr finde ich, dass Allie Recht hat«, sagte ich später am Abend, als wir am Strand auf
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