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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon
Autoren: Julie Kenner
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»Und warum sollte er dann noch hier sein?«
    »Um seinen Triumph mitzuerleben«, antwortete David. »Warum sollte er jetzt weg? Er ist doch inzwischen unbesiegbar geworden.«
    »Irgendwie will ich das nicht so ganz glauben«, sagte ich und trat auf die Bremse, da es um eine Kurve ging.
    »Er glaubt es aber«, entgegnete er. »Vermutlich will er auch hierbleiben, weil er weiß, dass wir kommen. Er möchte uns beide tot sehen – mehr als irgendjemand anderen auf der Welt.«
    »Schön, zu wissen, dass man geliebt wird«, meinte ich trocken, während wir mit höchster Geschwindigkeit um die Statue kurvten. Dahinter war tatsächlich Gora-don, wie David das angenommen hatte. Er saß auf einem Grabstein und starrte uns aus schwarzen Augen an.
    »Los, auf in den Kampf!«, sagte David, riss die Tür auf und sprang aus dem Wagen.
    Ich nahm meine Jagdweste und das Schwert, die beide auf dem Rücksitz gelegen hatten, und folgte ihm. Zumindest versuchte ich es. Eine Gruppe von fünf neu rekrutierten Dämonen hatte sich vor meiner Autotür versammelt. Hastig rutschte ich auf Davids Seite des Wagens, sprang dort heraus und rammte dem ersten Dämon, der sich mir entgegenstellte, meine Fingerschiene ins Auge.
    »Ihr könnte nicht gewinnen«, erklärte Gora-don gelassen.
    »Seht euch um. Meine Armee hat sich erhoben, und heute wird der Tag der Rache sein.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, widersprach ich. Wahrscheinlich klang ich nicht ganz so tollkühn, wie ich das gern gewollt hätte. Denn in diesem Moment sprang mich ein weiterer Dämon an und schleuderte mich zu Boden. Er versetzte mir einen kräftigen Hieb in den Bauch, so dass mir für einen Augenblick die Luft wegblieb.
    »Kate!«, schrie David und fuhr mit seinem Stock durch die Luft, um dem Dämon einen Schlag zu verpassen, was ihm auch gelang. Das Monster kam ins Wanken und ließ mich los. Ich benutzte das Himmelsschwert und schlug ihm den Kopf ab. Dann stieß ich ihm noch vorsichtshalber die Klinge ins Auge. Schließlich wollten wir keine kopflosen Dämonen, die durch unsere Straßen zogen.
    »Erhebt euch, meine Kinder. Erhebt euch!«, rief Gora-don und breitete die Flügel aus. Er streckte sich, ohne sich jedoch vom Grab zu erheben. »Erhebt euch und gehorcht meinen Befehlen!«
    Um uns herum gingen noch mehr Gräber auf. Staubige Tote kletterten aus dem Erdreich hervor. Aus allen Ecken des Friedhofs marschierten Dämonen auf uns zu. Langsam und rhythmisch, als ob sie wüssten, dass sie sich nicht mehr beeilen mussten. Und sie hatten Recht. Wir waren wirklich verloren. Im Grunde war es nun egal, ob wir sofort oder erst in fünf Minuten untergingen.
    »Nein!«, rief ich und zog die Wasserpistole mit Weihwasser heraus, die ich in der Westentasche verstaut hatte. Das Wasser traf mehrere Dämonen, deren Fleisch daraufhin zu zischen begann. Zumindest wurden sie dadurch etwas aufgehalten, so dass ich mich umdrehen und zwei weitere Dämonen vollspritzen konnte.
    Ich durfte die Hoffnung nicht aufgeben. Ich musste positiv denken. Ich besaß das Schwert des Himmels, und obwohl es mich das letzte Mal so schmählich im Stich gelassen hatte, hatte ich den Glauben daran doch noch nicht verloren. Irgendwie würde es uns gelingen, zu gewinnen. Gora-don konnte nicht unbesiegbar sein, denn das hätte ja bedeutet, dass es bereits um uns geschehen war. Und das wollte ich nicht einsehen.
    »Ihr Narren!«, zischte der Dämon. Mit einem Flügel wies er in den Himmel. »Jetzt, meine Kinder. Bringt es zu einem Ende.«
    Die Dämonen, die sich bisher nur langsam bewegt hatten, wurden nun schneller. Sie kreisten uns ein und wollten sich auf uns stürzen.
    »Gora-don«, rief ich David zu. »Wir müssen uns auf ihn stürzen. Wenn wir den Schöpfer töten, dann beseitigen wir auch seine Armee.«
    »Bist du dir sicher?«
    Ich erinnerte mich daran, was Padre Corletti zu mir gesagt hatte – wie David und ich auch jetzt noch miteinander verbunden waren. »Ja«, erwiderte ich. »Ich bin mir sicher. Absolut.«
    »Leichter gesagt als getan«, antwortete David. »Vor allem, nachdem er unbesiegbar sein soll.«
    »Es muss eine Möglichkeit geben«, erklärte ich, schleuderte meine inzwischen leergeschossene Wasserpistole beiseite und stürzte mich auf einen Dämon. Ich stieß ihm meinen geschienten Finger ins Auge, um mich dann umzudrehen und denjenigen abzuschütteln, der mich währenddessen am Bein gepackt hatte. »Hast du heute denn keine weiteren Tricks auf Lager?«, fragte ich David.
    »Dummerweise
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