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Präsentieren ohne Stress: Wie Sie Lampenfieber in Auftrittsfreude verwandeln (German Edition)

Präsentieren ohne Stress: Wie Sie Lampenfieber in Auftrittsfreude verwandeln (German Edition)

Titel: Präsentieren ohne Stress: Wie Sie Lampenfieber in Auftrittsfreude verwandeln (German Edition)
Autoren: Albert Thiele
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breit gefächert. Zum Beispiel bei Gesellschaftsreden, Grußworten, bei politischen Reden oder auch bei Motivationsvorträgen sind Medieneinsätze häufig nicht angebracht oder sogar überflüssig. Im kleinen Kreis am runden Tisch wiederum kann es günstiger sein, anhand einer Tischvorlage zu präsentieren und dadurch den persönlichen Kontakt mit den Zuhörern zu fördern. Schließlich gibt es auch Präsentationen, bei denen Sie Ihre Kommunikationsziele sowohl mit Powerpoint als auch mit Flipchart oder ohne ein Medium erreichen können.
    Für Ihre Auftritte benötigen Sie das Rüstzeug für Präsentationen mit und ohne Powerpoint. Lassen Sie sich von vereinzelter Fundamentalkritik an Powerpoint nicht irritieren: Die Zeit von Powerpoint ist nicht vorbei. Wenn Sie zum Beispiel technische Neuerungen vorstellen, wissenschaftliche oder fachmedizinische Vorträge halten oder Hightech-Produkte Ihres Unternehmens präsentieren, ist Powerpoint häufig sogar zwingend erforderlich.
    Allerdings ist die Art und Weise, wie Powerpoint genutzt wird, zu überdenken, wie Garr Reynolds in seinem lesenswerten Buch „ZEN oder die Kunst der Präsentation“ vorschlägt: Es kommt darauf an, Powerpoint „hirngerecht“ einzusetzen und sich von stereotypen Bullet-Charts und elektronischen Folienschlachten zu verabschieden.
    Wie Sie Powerpoint-Präsentationen kurzweilig und wirkungsvoll durchführen und die eingesetzten Folien (syn. Charts, Schaubilder) „hirnfreundlich“ gestalten, erfahren Sie im sechsten Kapitel.
    Mit diesen fünf Grundprinzipien haben Sie eine übergreifende Orientierung zum ersten Teil des Buchtitels „Präsentieren“ kennengelernt. Sie erfahren jetzt, was mit dem Attribut „ohne Stress“ gemeint ist.
    Präsentieren „ohne Stress“ – Geht das?
    Eine Präsentation wird häufig als bedrohliche Stress-Situation erlebt, wenn der Vortragende die eigenen rhetorischen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Präsentation als unzureichend einschätzt. Die psychische Anspannung ist dann besonders groß, wenn man mit sehr hohen Ansprüchen an die eigene Person vor eine Gruppe tritt und dort vermeintlich „kritischen Blicken“ ausgesetzt ist. Vor großen Auditorien kann sich dieser Effekt noch verstärken. Ein entscheidender Grund liegt wohl darin, dass man trotz sorgfältiger Vorbereitung nur vermuten kann, wie der Vortrag ankommen und wie das Publikum darauf reagieren wird.
    Die Erfahrung zeigt, dass Auftrittsstress und Lampenfieber durch Ängste unterschiedlichster Art verursacht und verstärkt werden können:
    •  Angst, zu versagen und den Erwartungen der Zuhörer nicht gewachsen zu sein,
    •  Angst vor der Bühne 2 und den kritischen Blicken des Publikums,
    •  Angst, das Publikum nicht zu erreichen und abgelehnt zu werden,
    •  Angst, nicht als kompetent wahrgenommen zu werden,
    •  Angst vor Verlegenheitspausen und Blackout.
    Kontrollverlust durch Stressreaktion
    Im ungünstigsten Fall können sich diese Faktoren gegenseitig hochschaukeln und zu einer Stressreaktion führen. Unser Denkhirn ist dann blockiert. Wir laufen Gefahr, die Kontrolle zu verlieren und in „psychologischen Nebel“ zu geraten. Aus Sicht der Hirnforschung sind wir dann nicht mehr in der Lage, ein „denk- oder handlungsleitendes Muster abzurufen“ (Gerald Hüther). Verursacht wird dieser Prozess durch Stresshormone, die in bedrohlichen Situationen ausgeschüttet werden und unseren Körper überschwemmen.
    Für diese schädigende Überforderung des Organismus hat der Stressforscher Hans Selye den Begriff „Distress“ geprägt – im Gegensatz zum (positiven) Eustress, der eine günstige, gesundheitsförderliche Belastung darstellt und sich daher auf Leistung und Motivation stimulierend auswirkt.
    Die Konsequenzen des negativen Stress: Es kommt zu Ängsten und zunehmender Anspannung sowie zu physiologischen Veränderungen im Körper, die jeder aus Prüfungen und Extremsituationen kennt: Der Puls rast, der Atem wird flacher, das Sprechtempo steigt, die Stimme rutscht nach oben; wir geraten ins Schwitzen, während die Gestik fahrig wird und die Mimik Unsicherheit signalisiert. Gleichzeitig häufen sich Dehnungslaute wie Ähs, Füllwörter sowie Versprecher und Verlegenheitspausen.

    Abbildung 2: Abhängigkeit von Stresslevel und Leistung
    Abbildung 2 veranschaulicht, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns vom Stressniveau/Erregungsgrad abhängt. Die Bereiche A, B und C – unten im Bild – stehen für ein niedriges,
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