Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR2605-Die Planetenbrücke

PR2605-Die Planetenbrücke

Titel: PR2605-Die Planetenbrücke
Autoren: Verena Themsen
Vom Netzwerk:
Pifa stellt eine Liste von Materialien zusammen, die sie gern von der BOMBAY hätte. Vielleicht könnt ihr die Sachen wie besprochen mit einer Sonde runterschicken.«
    »Wir unterstützen euch, so gut es geht. Was mir die größte Sorge macht, ist allerdings, dass wir nächstes Mal ab einem bestimmten Punkt keine Verbindung mehr haben werden.«
    »Damit müssen wir leben. Ihr könnt uns natürlich mit den Optiken im Auge behalten, und wenn der Himmel klar ist, blitzen wir mit Spiegeln Nachrichten im Intermorse-Kode hoch.« Sie lächelte schief.
    Nuruzzaman blieb ernst. »Das ist vielleicht nicht einmal eine schlechte Idee. Wir behalten euch jedenfalls im Auge.«
    »Ich wünschte nur, diese Sage um das FATROCHUN wäre wahr, und die Favadarei könnten uns sagen, wie so ein Ding gebaut wird. Aber sie haben uns eingestanden, dass niemand das weiß. Sie sind lediglich der festen Überzeugung, dass es so eine Maschine gibt, mit der ungehindert bis zum Shath vorgedrungen werden kann und dass sie sie nur erfinden müssen. Noch weniger greifbar als Kulslin Finukuls Grenzfallapparat, über den er auch nicht rauslassen will, wofür er ist.«
    »Das FATROCHUN ist keine Legende.«
    Nuruzzaman wandte sich um.
    Unbemerkt war Aiden Cranstoun in die Zentrale zurückgekehrt, den Blick auf das Bild Jenkes gerichtet. Er war blass. Doch seine Augen leuchteten hell und klar.
    »Woher weißt du das, Aiden?«, fragte Jenke.
    Der Kosmopsychologe strich eine Haarsträhne hinter das Ohr.
    »Ich weiß es von den Favadarei«, sagte er. »Genauer, von den Toten der Favadarei. Und von Zachary.«
    Nuruzzaman berührte seinen Bart. »Zachary? Aber wie ...«
    »Das Kontinuierliche Sediment «, unterbrach ihn Jenke. »Apatou sagte mir, er habe bei der Beisetzung den Eindruck gewonnen, dass die Hirnmassen im Schacht des Totenhirns nicht nur weiterexistieren, sondern untereinander neuronale Verbindungen entwickelt haben. Ich hätte nur nie gedacht, dass sie auch ein Menschenhirn einbinden könnten, und so schnell ... Aber wenn sie Zacharys Gehirn wieder aktivieren konnten, hat ihnen das die Möglichkeit gegeben, über ihn eine Verbindung zu Aiden herzustellen.«
    »So ist es«, sagte Aiden und neigte leicht den Kopf. »Ich bin Aiden-Zachary. Und ich gebe euch das Wissen der toten Favadarei, das ihr braucht, um das FATROCHUN zu bauen.«
     
    *
     
    Hilf ihnen.
    Schütze sie.
    Die allgegenwärtige Nachhut. Sie darf ihnen nicht schaden.
    Wir müssen unsere Kinder schützen.
    Wir sind nicht von hier ... so lange ist es her ...
    Schütze sie!
    Die Fremden müssen zum Shath. Sie können die Macht der Nachhut brechen.
    Die alte Heimat ...
    Sag ihnen, was du weißt. Gib ihnen unser Wissen! SAG ES IHNEN!
    Die Vielfalt der Stimmen war längst in den Hintergrund von Zacharys Bewusstsein getreten. Er hatte ihr Ziel aufgesogen, ihren Sinn, und die Bilder aufgenommen, die sie ihm gezeigt hatten. Er folgte ihren Forderungen, damit sie ihn willkommen hießen und er in der lockenden Einheit aufgehen konnte.
    Doch noch musste er einer sein.
    Auch wenn er eigentlich immer zwei gewesen war.
    Vielleicht zog ihn darum die Vereinigung mit diesem großen Geist so an. Weil er wusste, wie wunderbar es war, nie allein zu sein. Niemals. Immer geborgen in der Sicherheit der Einheit mit einem anderen.
    Er spürte Aidens Geist neben seinem, hin- und hergerissen zwischen Freude und Verzweiflung. Der Bruder spürte, dass Zachary ihn wieder verlassen würde.
    Es ist alles gut, Aiden. Ich werde Teil von etwas Größerem. Und du kannst endlich dein eigenes Leben führen, ungebunden, nur dir selbst verpflichtet. Aber erst helfen wir euch.
    Aiden/Zachary hob den Kopf. »Jenke, erinnerst du dich an die Statue in Kidows Raum?«
    Die Irmdomerin nickte.
    »Frag Kidow danach. Du hast es damals vergessen. Ihr braucht den blauen Kristall und noch viele mehr. Sie können genutzt werden, um das Feld abzulenken oder abzuschwächen, das die dysfunktionalen Gezeiten verursacht. Sie müssen nur in der richtigen Weise vernetzt werden und die Energien abführen. Das ist das FATROCHUN. Ich erkläre euch, wie es geht, und gebe euch den Schlüssel zum Shath. Dann liegt es nur noch an euch.«
     
    *
     
    Nur einen Tag nachdem Kidow von Karteka aus eine Nachricht zu allen Kontinenten ausgestrahlt hatte, war der anfänglich kleine Haufen blau glitzernder Kristalle zu einem Berg angewachsen. Alle Größen und Formen kamen vor, und viele waren in Statuen oder Schmuckstücke gefasst. Es berührte Jenke, wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher