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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers
Autoren: Perry Rhodan
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weitere Teile unserer Erinnerungen frei. Die Erinnerungen,
die meine geliebte Freundin Charis und ich hatten. Ein Name tauchte
auf und füllte sich augenblicklich mit der gesamten Bedeutung,
die er für uns beide hatte. PTAH-SOKAR, FREUND DER MENSCHEN.
    Ptah-Sokar, der Gefährte zumindest des letzten, mit großer
Wahrscheinlichkeit aber vieler anderer Abenteuer und tiefer
Erlebnisse auf dieser Barbarenwelt, war nicht mit Charis und mir in
die schützende Unterwasserkuppel zurückgekehrt. Wir hatten
mit der GÖTTERSTURM zusammen mit den Griechen gegen die Perser
gekämpft. Gegen Xerxes, der, wie wir wußten, einer der
großen Könige des starken, erstarrten, verknöcherten
Achemenidenreichs gewesen war: Kyros, Kambyses, Darius I, Darius II,
Artaxerxes, Xerxes, Darius III, eine lange, für uns sicher
unvollständige Reihe von mächtigen Männern. Ptah,
unser Freund, hatte sich freiwillig entschieden, mit der Mannschaft
des Schiffes die Stadt seiner
    Träume zu suchen. Unter dem Felsen fanden wir die
verwitterten Teile des Schiffsschnabels, zusammen mit den
unzerstörbaren Buchstaben einer ES-Schöpfung. Wie wir
erfahren konnten, waren die schweigsamen Männer -unsere
damaligen Ruderer und Handwerker - keine ES-Androiden von Wanderer
gewesen. Die Kinder, die heute die Siedlung bevölkerten, Enkel
und Urenkel der Männer dieser zurückliegenden Zeit, sahen
ihnen ähnlich. Jede weitere Beobachtung paßte in das
vorgegebene Schema unserer Erinnerungen.
    Hierher war Ptah nach einer langen Fahrt der Suche gekommen.
    Die Karten zeigten uns seinen Weg, vom griechischen Binnenmeer
durch die Landengen, ein Stück über Land und dann einen
Fluß, der Lyros oder Lirus hieß, von West nach Ost ins
Hyrkanische Meer. Ob die Siedlung, die sich Shanador nannte, wirklich
seine »Traumstadt« war oder nicht, berührte uns
nicht: Ptah-Sokar hatte seine irdische Heimat gefunden und war auf
dieselbe Weise alt geworden und gestorben, wie alle Menschen dieser
Welt. Umgeben von seinen Söhnen und Enkeln. Shanador war in der
Tat ein herrlicher Ort in paradiesischer Umgebung. Als wir die
Sprache und die Schrift kannten (lange, nachdem die Shanadorer mich
mit dem gemeißelten Bild in Verbindung gebracht hatten!), lasen
wir unter dem Kopf aus geädertem Sandstein:
    DIES IST ATLAN, DER FREUND DER MENSCHEN MIT VIELEN NAMEN UND
UNZÄHLBAREN MASKEN - RUFT IHN, WENN IHR IN NOT SEID - ER WIRD
KOMMEN - UND WENN ER SHANADOR BETRITT - LIEBT IHN UND GEHORCHT IHM
WIE IHR MIR GEHORCHT HABT
    Unzweifelhaft die Worte, die ich für Ptah in vergleichbarer
Lage gewählt hätte. Unsere kleine Karawane hatte noch keine
vierundzwanzig Schritte auf der gepflasterten Hauptstraße
zurückgelegt, als die Bewohner jubelnd aus den Häusern
stürzten. Zwei Tage später fühlten wir uns alle, als
ob wir seit Jahren hier leben würden. In einer Welt, die von
Krieg und Töten, vom Streben nach der Macht über den
Barbarenplaneten seit fünf Jahren von uns miterlebt worden war,
rund fünfzehn Jahrzehnte nach dem Kampf der tausend Schiffe,
galt der Aufenthalt in dieser Stadt der Jäger, Fischer,
Ackerbauer und Handwerker für unsere Reiter, die persischen
Diener und Gefährten, und ganz besonders für Charis und
mich sehr viel. Nur der Funkverkehr mit Rico, die Bilder des Adlers,
Gerüchte und Nachrichten, unsere nächtelangen Gespräche
beschäftigten sich mit Alexander und somit mit dem gewünschten
Vorhaben, ein Weltreich zu gründen, in dem jegliche geistige
Leistung zusammengefaßt werden konnte. Das Endziel war, wie
seit Jahrtausenden unverändert, ein Sternenschiff zu bauen, mit
dem ich ARKON erreichen konnte. Alexander und ich hatten die ersten
Ansätze dazu durchdiskutiert. Aber jetzt entfernte sich der
Welteneroberer von seinen eigenen Ideen und Träumen. Und er
begann, all die bekannten Züge eines Despoten anzunehmen;
dieselben, die er bisher in Darius und dessem
    Weltreich bekämpft hatte als Rächer der Griechen.
    ES ließ uns einen tiefen, umfassenden Blick in die
Erinnerungen tun. Wir entsannen uns der Seeschlachten und aller
Erlebnisse bis zu dem Morgen, an dem Ptah-Sokar mit dem Schiff
verschwunden war.
    Mittlerweile hatten wir unser neues Schiff, mit dem wir vor
etlichen Monden den Nil befahren hatten, hierher beordert. Dort unten
schaukelte es in den Wellen, am Ende des Hafendamms, den Ptah
entworfen und realisiert hatte.
    Charis tat, was sehr oft geschah: sie unterbrach auf höchst
wohltuende Weise meine abirrenden Gedanken und Überlegungen.
    »Unser Zustand
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