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PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers

Titel: PR TB 245 Das Ende Eines Herrschers
Autoren: Perry Rhodan
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Stunden.
Unwiderruflich.
    »Hetze ruhig deine Männer auf mich«, sagte ich.
»Ich habe Mittel, vor ihren Augen zu verschwinden. Thais,
Barsine, deinen pockennarbigen Lustknaben Hephaistion, den anderen,
Bagoas, deine Frauen Roxane und die beiden Töchter der Meder,
unzählige andere, sie werden ihr Wasser auf deinem göttlichen
Grab abschlagen.«
    Er bewegte sich schwach, aber er war hilflos meinen Reden
ausgeliefert. Ich rückte einige Öllampen zusammen, damit er
besser sehen konnte, was ich ihm zu zeigen beabsichtigte.
    »Zusammen hätten wir die Welt erobern können. Aber
du warst zu dumm, zu klein und von deiner Gottähnlichkeit
besessen. Ich, Atalantos, bin wirklich unsterblich. Mein Amulett
zerstört niemand.
    Du hast mich gebeten, eine Karte der Welt zu zeichnen. Hier ist
sie! Das dunkle Gebiet ist dein Reich, das du in wenigen Stunden
verlieren wirst, du Wurm von einem Menschen. Dein Zeus, dein Amon und
dein göttlicher Achill
    - sie sind nichts wert. Düsternis werden
deine Augen sehen, bis sie brechen. Die Träume werden sich in
schwarze Todesvögel deiner kleinen, mißgestalteten Seele
verwandeln. Du wirst sterben wie der elendeste deiner makedonischen
Veteranen. Ich bin es, der dir diesen schauerlichen Tod geschickt
hat. Ich sehe voll Freude, daß du mich verstanden hast.«
    Ich hielt die Karte vor seine dunklen Augen, in denen Wahnsinn und
Schmerz nisteten.
    Eine Weltkarte in breiter Projektion; was bedeutete, daß die
Polkappen an den oberen und unteren Rändern stark
auseinandergezogen waren. In den riesigen, farbigen Landmassen gab es
ein vergleichsweise winziges Fleckchen
    - sein Reich. Durch die Folie hindurch leuchtete
das Blau der Meere und Ozeane. Er studierte die Karte mit gierigem
Interesse, zuckte mit den Fingern und keuchte röchelnd. Ich
hatte seinen Weg von Makedonien bis Babylon dick und schwarz
ausgezogen.
    Ich fragte, indem ich die Karte wieder zusammenrollte:
    »Was hast du erobert, zwergenhafter Sohn eines klugen
Vaters?«
    Nach einer Weile - ich hatte die Lust verloren, ihn weiterhin zu
quälen, in dem ich ihn zum ersten Mal in seinem Leben die
Wahrheit erkennen ließ -sagte ich:
    »Nichts hast du erobert. Gerade jetzt rennen die
Eingeborenen deine östlichen Grenzen nieder. Ich habe Pattala
für einen Einheimischen erbaut, der ebenso wie du ein Wurm ist
auf dem Angesicht dieser Welt. Soll ich es wiederholen, oder hast du
verstanden?«
    Er versuchte, sich aufzurichten, seine Arme zu heben, mich
anzuspringen. Alles, was sein Körper vermochte, war ein heiseres
Röcheln und die Frage:
    »Du haßt. mich. Du hast mich. getötet. warum?«
    »Weil du Charis angefaßt hast. Hättest du lieber
die Sonne angegriffen, du unwichtiger Narr. Stirb! Ich werde einem
besseren und klügeren Mann helfen, die Welt zu erobern.«
    Ich wandte mich zum Gehen und sagte über die Schulter:
    »Und ich sage dir: fast jeder ist klüger und besser als
du, kleiner Alexander.«
    Unangefochten gelangte ich zu meinem Haus. Ich entließ die
Diener und rief mit meinem Armband die Freunde in Pattala. Was ich zu
sagen hatte, war schnell gesagt. Sie würden in Chandragupta
Mauryas Dienste treten. In der Nacht startete ich den Gleiter,
vernichtete durch Fernzündung den schwarzen Adler und ließ
mich von Robot Rico einschleusen.
    Während die Prozedur anlief, die mich für unbestimmte
Zeit einschläferte, versorgte mich Rico mit Informationen.
Sechseinhalb Tage nach meinem Besuch starb der Makedone. Sein
Weltreich, das Millionen Tote gekostet hatte, würde wie jedes
andere zerfallen. Auf dem langen Weg zum Bau eines Raumschiffs waren
die Barbaren nur eine winzige Spanne weit
    vorangekommen, trotz der unendlichen Menge von Kenntnissen und
Denkanstößen, die ich ihnen vermittelt hatte.
    ES meldete sich nicht mehr.
    Immer wieder blickte ich hinüber zu der leeren Liege. Dort
hätte Charis liegen und blinzelnd lächeln sollen. Alexander
hatte sie umgebracht und dazu unser Kind. Inzwischen war ich zu
schläfrig und zu teilnahmslos und gleichgültig, um noch
eine Spur von Wut oder Haß empfinden zu können. Wir alle
waren an der Aufgabe gescheitert. Ich hatte das Scheitern für
möglich gehalten und mich danach gerichtet. Wieder einmal hatte
der Unschuldigste alles bezahlt, einen viel zu hohen Preis. Welche
Schrecknisse, welche Tiefen des Lebens hielt dieser barbarische
Planet für mich noch bereit?
    Gleichgültigkeit glitt hinüber in Schlaf.
    Ich schloß die Augen und schlief ein. Wieder einmal, nach
etwa acht
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