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PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen

Titel: PR TB 237 Sechs Flammende Sonnen
Autoren: Perry Rhodan
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entgehen schien. Sie lagen auf
der Oberseite des langgezogenen, halbmondförmigen Kopfwulstes,
der von einer Schulter zur anderen reichte. Wahrscheinlich
ermöglichten sie eine vollkommene Rundumsicht.
    Fünfzehn Meter trennten sie. Der Fremde riß seine Waffe
herum, aber Mercant war den Bruchteil einer Sekunden schneller.
    “Das sind Maahks!" erklang eine zitternde Stimme neben
ihm. Tari Nango hatte sich an seine Seite vorgearbeitet. “Entweder
sie oder wir - eine andere Alternative gibt es nicht."
    “Sie kennen diese Wesen?" fragte Mercant, ohne den
Blick abzuwenden. “Kennen?" Der Ara stieß ein
heiseres Lachen aus. “Nein, das nicht. Aber ich kenne alte
Berichte meines Volkes..."
    Blackburn Smith war nur einen Moment lang unvorsichtig und lief
geradewegs in das Feuer zweier Strahlwaffen hinein. Es starb ohne
begreifen zu können, was geschah.
    Wie hatte Tari Nango die Fremden genannt? Maahks? Dem
Solarmarschall war dieser Name unbekannt. Vermutlich lag ihre Heimat
irgendwo im Zentrum der Milchstraße. Zudem schien es sich um
ein äußerst kriegerisches Volk zu handeln. Allan D.
Mercant fühlte ohnmächtigen Zorn in sich aufsteigen. Oder
hatte er selbst versagt? Hätte er die erste sich bietende Chance
nutzen sollen, um eine friedliche Verständigung herbeizuführen?
Eine innere Stimme sagte ihm allerdings, daß die Fremden gewiß
nicht auf ihn gehört hätten.
    Miron Sha-Tui versuchte, ihnen in den Rücken zu fallen. Der
Solarmarschall sah den kleinen drahtigen Terraner die Felswand
emporklettern. Wenn die Maahks ihn ebenfalls entdeckten, war er
verloren, denn er hatte sich das Gewehr um den Hals gehängt, um
beide Hände frei zu haben.
    Die Raumanzüge der Fremden bewiesen, daß sie keine
Sauerstoffatmer waren. Stammten sie von einer Welt mit
Wasserstoff-Methan-Ammoniakatmosphäre, wie der nächste zur
Sonne hin gelegene Planet sie besaß?
    “Was wissen Sie?" fragte Mercant den Ara.
    “Nicht jetzt. Zum Reden haben wir später Zeit. Das
heißt, falls wir davonkommen." Er wollte weiter
bachaufwärts, aber der Solarmarschall hielt ihn mit eiserner
Hand zurück.
    “Was verschweigen Sie, Nango?"
    Eine gleißende Energiebahn erriet den Standort zumindest
eines Maahks. Miron Sha-Tui, der eben seine halsbrecherische
Kletterpartie beendet hatte, warf die Arme hoch und stürzte in
die Tiefe. Er besaß nicht den Hauch einer Chance.
    Von der anderen Seite her schoß McLinland. Auch Mercant und
Tari Nango feuerten; der dumpfe Knall einer Verpuffung bewies ihnen,
daß der Wasserstoff innerhalb des Raumanzugs des Fremden mit
dem Sauerstoff der Atmosphäre reagiert hatte.
    “Einer noch", murmelte der Ara.
    Ein Schatten fiel auf sie herab. In dem Moment, in dem Mercant den
Strahler hochriß, schien alles um ihn her in einem Aufglühen
zu vergehen. Sengende Hitze rötete seine Haut, er ließ
sich einfach rücklings fallen. Das Wasser linderte den Schmerz.
    Tari Nango lag zusammengekrümmt am Ufer. Mit seiner
blitzschnellen Reaktion hatte er dem Solarmarschall wahrscheinlich
das Leben gerettet, hatte dafür aber selbst dem Strahlschuß
nicht mehr ausweichen können. Seine linke Hüfte war eine
einzige verkohlte Fleischwunde, sein linker Arm baumelte haltlos von
der Schulter herab. Aber er versuchte ein Lachen, als er Mercants
entsetzten Blick auf sich ruhen fühlte. Er schien keine
Schmerzen zu haben, wenngleich die Verletzung tödlich war -
zumindest unter den augenblicklichen
    Gegebenheiten.
    “Alles halb so schlimm", sagte er. Nur zitterte seine
Stimme dabei.
    Keine zehn Schritte entfernt lag der Maahk mit aufgerissenem
Raumanzug. Steve McLinland kam langsam näher und musterte den
Toten.
    “Warum?" stammelte er. “Warum nur?"
    “Ich weiß es nicht", erwiderte Mercant.
    Gemeinsam hoben sie Tari Nango ans Ufer. Er wehrte sich dagegen,
wollte selbst versuchen, wieder auf die Beine zu kommen, aber
schlagartig krümmte er sich zusammen. Als sein Blick sich mit
dem des Solarmarschalls kreuzte, nickte er zögernd.
    “Sie werden sich nicht mehr lange mit mir befassen müssen,
Mercant", kam es leise über seine Lippen. “Es wäre
besser gewesen, wir wären uns nie begegnet." “Vielleicht.
Aber das Schicksal läßt sich eben nicht überlisten."
    “Wir werden Smith und Sha-Tui hier begraben", sagte
McLinland. Ohne eine Antwort abzuwarten, entfernte er sich.
    “Warten Sie!" rief Mercant ihm hinterher. “Ich
helfe Ihnen."
    Der Kommandant schien ihn nicht zu hören. Seine Schritte
waren so gleichmäßig wie die einer
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