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PR TB 228 Die Weltraummenschen

PR TB 228 Die Weltraummenschen

Titel: PR TB 228 Die Weltraummenschen
Autoren: Perry Rhodan
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grob
vereinfacht, an einen total verunstalteten Würfel erinnerte.
    All das hatte in Moblydan-Ys Augen wenig Sinn.
    Harmonie herrschte nur in der Zentralhalle. Diese war kreisrund
und besaß sechs Ausgänge. Fünf davon führten in
unbekannte oder nur flüchtig erforschte Teile der Wiege. Über
einen ließ sich - aber auch nur auf winkeligen Umwegen, Treppen
und schwerelosen Schächten - der Ausgang ins Freie erreichen.
    Der war verschlossen, seit man die Heimatwelt verlassen hatte.
    Mit diesem monströsen Instrument jagten 100 Tenderanen durch
das Weltall. Fast alle glaubten an die göttliche Bestimmung und
warteten sehnsüchtig auf ein neues Zeichen des Tabuschreins.
    Als dieses endlich kam, waren die Anweisungen so genau und leicht
verständlich wie zuvor. Diesmal mußten achtzehn
Teilschritte in einer genau festgelegten Reihenfolge durchgeführt
werden.
    Die beiden Kommandanten wußten, daß sie sich auf die
exakte Ausführung der Weisungen verlassen konnten. Jeder junge
Tenderane wurde in der Handhabung der mit Symbolen versehenen
Schaltelemente von früh an in einer heiligen Erziehung vertraut
gemacht. Wer eine der Prüfungen nicht bestand, durfte fortan die
Wiege der Götter nie mehr betreten.
    Der achtzehnte und letzte Takt dieser Anweisungsfolge ließ
die Gesichter der Tenderanen verzerren. Kaum hatte der Mann seinen
Hebel umgelegt (und es war das erstemal, daß dieser Hebel
benutzt wurde, neben dem ein Vogelsymbol klebte), da ging ein
gewaltiges Brausen durch die Wiege. Die Wände begannen zu
ächzen, und in den unbekannten Tiefen heulten wütende
Maschinen auf, als sei der Weltuntergang nahe.
    Der große Bildschirm verdunkelte sich für einen Moment.
Als er wieder aufleuchtete, sahen Flyderan-C und Moblydan-Y nur eine
milchige, undefinierbare und farblose Brühe, die sich träg
einherwälzte.
    „Die Götter haben versagt", stieß Moblydan-Y
erregt aus.
    „Unterlasse die frevelhaften Bemerkungen", belehrte ihn
sein Mitkommandant. „Die Götter können nicht
versagen. Alles hat seinen Sinn, auch wenn wir es nicht verstehen
können."
    Das dumpfe und schrille Heulen der Maschinen dauerte an. Die ganze
Wiege schüttelte sich.
    „Wir müssen die Schaltungen rückgängig
machen", verlangte Moblydan-Y. „Sonst sind wir verloren.
Vielleicht hat einer einen Fehler gemacht. Oder wir haben einen
falschen Kontakt betätigt, weil die Symbole verwechselt wurden."
    „Wir lassen den Dingen ihren Lauf", entschied
Flyderan-C hartnäckig und bestimmt.
    Kurz darauf meldete sich erneut der Tabuschrein.
    Alles läuft wie vorgesehen, sagte die künstliche Stimme.
Behaltet Ruhe, ihr Diener des Großen.
    Flyderan-C setzte eine triumphierende Miene auf, und Moblydan-Y
wunderte sich, daß diesmal die Anweisung nicht auf der festen
Folie nachgereicht wurde.
    Kontakt 18 auf das grüne Feld! befahl nun der Tabuschrein.
    Die beiden Kommandanten blickten sich ratlos an. Es gab keine
Funktion, die mit „Kontakt 18" bezeichnet oder als solche
bekannt war.
    Dennoch stellte Moblydan-Y fest, daß einer der Tenderanen
einen Hebel bewegte. Er wußte auswendig, daß neben dieser
Schaltfunktion ein drohender Finger abgebildet war.
    Auch Flyderan-C hatte das Verhalten des Tenderanen bemerkt. Er
wollte zu dem Mann eilen, aber er hielt inne.
    Das Heulen und Dröhnen der Wiege erstarb schlagartig. Auch
der große Sichtschirm erhellte sich wieder. Eine unbekannte
Zahl von Sternen funkelte auf der Scheibe.
    Moblydan-Y wußte im gleichen Moment, als er das Bild sah,
daß er in diesem Gewirr seine Heimatsonne nie wiederfinden
würde. Die Konstellation der Himmelskörper war völlig
anders als zuvor. Ein leiser Schauder lief dem Kommandanten über
den Rücken.
    „Warum hast du das getan?" herrschte Flyderan-C den
Mann an, der an dem Hebel mit dem drohenden Finger stand.
    Der blickte den Priester überrascht an.
    „Ich habe ganz deutlich gehört", versuchte er zu
erklären, „daß der Tabuschrein die Anweisung gab,
den Kontakt 18 auf das grüne Feld zu stellen."
    „Dein Kontakt ist der des drohenden Fingers, du
Ungläubiger!"
    Der Tenderane blickte langsam auf sein Kontrollfeld und dann
wieder auf Flyderan-C.
    „Als die Anweisung kam", sagte er leise, „stand
ich vor Kontakt 18. Das weiß ich ganz sicher."
    Flyderan-C schaltete rasch. Er verstand zwar nicht, was
vorgefallen war, aber es mußte mit der allgewaltigen Kraft des
Tabuschreins etwas zu tun haben.
    „Die Götter haben ihn gelenkt." Er deutete auf den
ein wenig verwirrten Mann. „Wir
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