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PR TB 228 Die Weltraummenschen

PR TB 228 Die Weltraummenschen

Titel: PR TB 228 Die Weltraummenschen
Autoren: Perry Rhodan
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Weltraummenschen beteiligten sich nun an dem Gespräch.
Die anderen waren zumindest in der Lage zuzuhören. Sie konnten
sich nur nicht selbst mitteilen.
    „Ich spüre, daß wir immer schneller werden."
Diese geistige Stimme gehörte Prof Merlin, der der beste
Wissenschaftler in dem Pulk war. „In Kürze werden wir uns
der Lichtgeschwindigkeit nähern. Was dann geschieht, vermag ich
nicht zu sagen."
    Der Pulk schwieg.
    Fester mußte sich nun äußern. Seine Leute
erwarteten das von ihm.
    „Ich vermag nicht zu sagen, was überhaupt geschieht,
meine Freunde. Ich kenne die Gefahr nicht, die auf uns zukommt. Ich
weiß nur, daß sie kommt. Bitte bleibt wachsam und teilt
mir jede Regung mit, die ihr wahrnehmen könnt. Noch leben wir.
Und solange ein Weltraummensch lebt, kämpft er um sein Dasein."
    Der Pulk schwieg noch immer.
    Nur die Stimme von Urania Baulter meldete sich noch einmal.
    „Was ist ein Weltraummensch?" fragte sie leise.
    Noch nie hatte ein Mensch die Wiege der Götter gesehen. So
nannten die Tenderanen das Heiligtum, mit dem sie ihre Welt verlassen
hatten, um dem mächtigen Ruf des Schenkers zu folgen.
    Die beiden Kommandanten des gigantischen Raumschiffs (denn das war
die Wiege letztlich) standen in der großen Zentralhalle und
waren in eine hitzige Diskussion vertieft. Flyderan-C verkörperte
in diesem Gespräch wie immer die strenge
    Komponente; für ihn galt es in erster Linie, den
Überlieferungen zu glauben, sich an die Traditionen zu halten
und in der Wiege ein Heiligtum zu sehen.
    Für Moblydan-Y, der ihm absolut gleichberechtigt war,
spielten andere Überlegungen eine vordergründige Rolle. Er
sah in der Wiege eher ein technisches Instrument von gewaltigen
Ausmaßen, obwohl er von technischen Dingen nicht mehr verstand
als ein zwölfjähriger Menschenjunge. Das war aber kein
Mangel, denn alle Tenderanen waren aufgrund ihres Entwicklungsstands
nicht in der Lage, hinter den blitzenden Metallteilen, den funkelnden
Kontrollampen und den röhrenden Maschinen etwas anderes zu
sehen, als ein geheimnisvolles Geschenk der Götter. Das einzige,
was Moblydan-Y als heiliges Instrument anerkannte, war der
Tabuschrein, der in der Mitte der Zentralhalle auf einem kleinen
Sockel stand. In seinen geheimen Gedanken räumte er aber auch
die Möglichkeit ein, daß der Tabuschrein ebenfalls nur ein
technisches Instrument war. Sagen durfte er so etwas nicht, denn das
wäre Frevel gewesen. Flyderan-C hätte dann die Möglichkeit
gehabt, ihn zu verbannen. Ein anderer Tenderane wäre an seine
Stelle getreten.
    Moblydan-Y legte jedoch keinen Wert darauf, das Amt des
Kommandanten abzugeben.
    Er war selbst dabei gewesen, als sich nach über 250
Tenderanenjahren (was etwa 420 irdischen Jahren entsprach) der
Tabuschrein aktiviert hatte.
    Bis zu diesem Zeitpunkt war es nur eine fromme Sage gewesen, daß
sich die Wiege der Götter schwebend durch die Luft bewegen
konnte. Nun aber wußten zumindestens die Tenderanen, die in der
Wiege waren, daß der heilige Ort noch mehr konnte. Er war auch
in der Lage gewesen, die Heimatwelt zu verlassen und über die
Grenze hinauszustoßen, die die Atmosphäre mit dem
angrenzenden Weltall bildete.
    Die Wiege schwebte durch den leeren Raum, und das Heimatsystem lag
schon so weit zurück, daß man es mit dem bloßen Auge
nicht mehr sehen konnte. Nur die kleine Sonne war noch ein
leuchtender Punkt auf dem großen Sichtschirm. Moblydan-Y hatte
ihn mit einem aufgeklebten Papierstück markiert.
    Wenn der Tabuschrein eine neue Anweisung ausspucken würde,
würde er Schwierigkeiten haben, den kleinen, leuchtenden Punkt
schnell zu verfolgen, denn bei jeder Veränderung der
Flugrichtung wechselte er seine Position.
    Die anderen Tenderanen standen vor den Steuerelementen, die mit
gelber Farbe markiert waren. Vor jedem Hebel und vor jeden Knopf
standen ein Mann oder eine Frau, die Augen auf das Symbol gerichtet,
das neben dem Steuerelement angebracht war.
    „Ich befürchte erhebliche Schwierigkeiten", ließ
Moblydan-Y verlauten. „Nach dem, was ich über unsere
Geschichte weiß, sind die Symbole durch die Priester häufig
geändert worden. Mein Vater hat mir selbst erzählt, daß
dort, wo heute das Laubblatt als Symbol steht, früher ein Wurm
zu sehen war."
    „Deine Aufregung ist völlig umsonst", belehrte ihn
Flyderan-C mit strengem Ton. „In der Wiege unterliegt alles dem
heiligen Gesetz. Der Tabuschrein kennt dieses Gesetz. Also kennt er
auch die Symbole, die an den gelben Stellen angebracht
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