Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 227 Wolken Des Todes

PR TB 227 Wolken Des Todes

Titel: PR TB 227 Wolken Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
fünfzehn Baumstämme. Sie müssen
einen solchen Durchmesser haben und so lang sein", sagte
Ocir-Khenso, als wir uns unweit des karthagischen Lagers versammelt
hatten. Er schritt die benötigte Länge ab. „Und dann
vierzig Stücke, die so lang sind. Dazu benötigen wir
Tauwerk und Seile aus Pflanzenfasern. Macht euch an die Arbeit!"
    Wieder befanden wir uns im halbwegs nächtlich dunklen
Schatten der Wolke. Ihre Unterseite schien die Farbe des Ozeans
widerzuspiegeln. Das Schiff lag weit auf den Strand hinaufgezogen.
Wir hatten einen Teil der Planken abgehoben und die Kupferbeschläge
abgenommen. Die Rah, die Antenna, war als Ladebaum verwendet und am
Mastfuß befestigt worden. Die Beile und die bronzenen Sägen
vollführten einen höllischen Lärm. Während Ocir
mit unseren Ruderern ein pyramidenförmiges Gestell zusammenfügte
und die Kreuzungspunkte mit Feder und Nut versah, dazu mit kreuzweise
geschlungenen Seilen verband. Langsam wuchs das Startgerüst.
    Mit den „Sternensäulen" hatte sich ES wieder einen
seiner makabren Scherze erlaubt. Sie waren mit breiten Bändern
von metallenen Reliefs verziert. Diese Bilder zeigten alle nur
denkbaren Szenen aus dem Leben unter den Wolken: flüchtende
Menschen, verrottende Gewächse, sterbende Tiere und zerfallende
Häuser und Paläste. Die Darstellung war bewußt
einfach, aber voller überraschender Details. Um diese Bildwerke,
die von den Phöniziern bewundert und gedeutet wurden, schlangen
wir die Taue und verbanden sie mit dem improvisierten Ladebaum.
    „Die Priester im Tempel kennen eine alte Legende. Vor
zehnmal hundert Jahren soll ein riesiger Mann, ein Held aus der
fernen Welt, Gubal erschaffen haben, eine unserer ersten Städte."
    Tabarna hob die Schultern; er hielt viel von dem, was ihm Sa'Valer
erzählte, für nicht wichtig. Er winkte den Männern, an
den Seilen zu ziehen. Langsam hob sich das erste Geschoß aus
dem Laderaum.
    „Wir sind nicht hier, um Städte zu bauen. Wir
vernichten die Wolke!"
    „Höher hinauf! Vorsicht, bei Melkart!" Wir hoben
die schwere Sternensäule aus dem Schiff, ließen sie
mitsamt den daran befestigten Tauen in den Sand gleiten und schoben
sie über Rollen bis zu dem Startgerüst. In der Umgebung
sahen wir die Schächte der Bergwerke. Hier wurden Silber,
Kupfer, Zinn und andere Erze aus dem Boden geholt und geschmolzen.
    „He, schneller, ihr Faulpelze!" schrie Ocir vom
Startgerüst her. Hoch über uns zog ein Seeadler seine
Kreise.
    Er schien interessiert zu beobachten, was wir taten. Einige Männer
aus der kanaanäischen Kolonie standen auf einem Hügel und
sahen uns zu. Wir brachten die Säule bis zu dem bizarren Gerüst
aus rohen Baumstämmen und zogen sie mit Hilfe zweier
Flaschenzüge in senkrechte Lage.
    Natürlich hatten ich und Ocir die Züge konstruiert; wir
würden sie den Minenarbeitern als Geschenk dalassen. Ächzend
und fluchend arbeiteten unsere Ruderer, bis das Unterteil der
schlanken Säule auf den Steinblöcken stand, und das
Oberteil dicht unter der Spitze von einem sehr dünnen Tau
gehalten wurde.
    Ocir kletterte auf dem Gerüst herum und schob einen Balken
durch das Gitter. Nun konnte die Sternensäule nicht mehr kippen.
    Nachdem er die Startautomatik eingestellt und die beiden Klappen
wieder geschlossen hatte, winkte Ocir dem Assyrer.
    „Zurück! Du kennst die Linie, hinter der wir in
Sicherheit sind."
    Tabarna schob und drängte die Ruderer in die Richtung des
Schiffes zurück. Der Adler vergrößerte seine Kreise
über uns. Es war etwa Mittag, und wir befanden uns hier weit
abseits der Flußmündung zwar tief im Landesinnern, aber
nicht im Mittelpunkt der Wolke. Weite Flächen des Meeres waren
von winzigen Tornados aufgewühlt gewesen. Tote Fische,
vielleicht aus dem Fluß angetrieben, hatten wir auf dem letzten
Stück der Fahrt in großen Mengen gesehen. Kein Walfisch,
nicht ein einziger Delphin war von Bord aus beobachtet worden. Auch
hier schien die Natur sich zu verändern, schien langsam zu
sterben.
    „Eine halbe Stunde, Ocir?" fragte Charis. Der Mondrobot
schüttelte den Kopf und erwiderte:
    „Nein. Wir brauchen nicht zu warten. In ganz kurzer Zeit
feuert sich das Geschoß ab."
    Die Ruderer versammelten sich bei der AXT DES MELKART. Wir gingen
hinüber zu den fünf Phöniziern, die aufgeregt zu dem
Bauwerk und der schlanken, metallenen Säule hinüberstarrten.
    „Seit wann wächst diese Wolke über euren
Bergwerken und Feldern?" wollte Tabarna wissen. „Auch im
Land der zwei Ströme besiegten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher