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PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

Titel: PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn
Autoren: Perry Rhodan
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Pierre Marat) behaupteten allerdings, er sei
erstens Alkoholiker und zweitens zu phlegmatisch, um die Augen länger
als zwei Stunden offenhalten zu können, ohne ein „Nickerchen“
zwischenzuschieben.
    Doch wie dem auch sein mochte - diesmal dachte McKay.
    Er spulte noch einmal die Informationen ab, die ihm ' der
Solarmarschall übermittelt hatte. Demnach war es im Randgebiet
der Galaxis zu einer Katastrophe gekommen. Eine Katastrophe, die
nicht nur die Vernichtung eines wertvollen Raumschiffs der Agentur
beinhaltete, sondern auch drei Besatzungsmitgliedern das Leben
gekostet hatte! Nur zwei Männer hatten nach Mercants Aussage
überlebt: Cluatha, der Kapitän der TARA, und ein Mann
namens Jesso, der als Ortungstechniker an Bord gewesen war. Cluatha
war überdies erblindet und auch ansonsten in kritischer
Verfassung...
    McKay stutzte einen Moment, als wieder dieser merkwürdige
Begriff in seinem Gedächtnis erwachte. Unsichtbare. Unsichtbare
sollten die TARA angegriffen und zerstört haben...?
    McKay beschloß, Mercant unbedingt noch einmal auf diesen
Punkt anzusprechen. Doch zunächst...
    Seine linke Hand wischte, ohne daß er die Augen öffnete,
über das Schaltpult des Bildsprech-Geräts. Sofort leuchtete
das Grünlicht auf, das anzeigte, daß der Sprechkontakt
bestand. Nur der Bildschirm blieb weiterhin dunkel.
    McKay wußte es. Deshalb unterzog er sich gar nicht erst der
Mühe, die Lider zu heben.
    „Jean?“ sagte er gelassen. Niemand, der ihn nicht ganz
genau kannte, hätte dem Mann in diesem Augenblick etwas von den
schwerwiegenden Problemen angemerkt, die ihn beschäftigten.
    „Was ist?“ kam es unwirsch aus dem Lautsprecher. „Du
hättest dir keinen günstigeren Zeitpunkt aussuchen können.
Ich bin...“
    McKay wartete nicht ab, bis Marat sich noch mehr alterierte. Er
gab ihm einen knappen Bericht darüber, was er selbst gerade
erfahren hatte. Danach war es am anderen Ende der Verbindung
sekundenlang merkwürdig still. McKay wußte, daß
Marat über einen winzigen Sender und Empfänger mit ihm
kommunizierte, den er, mit Biomollplast getarnt, unterhalb seines
Kehlkopfs trug.
    „Ich komme“, kam es schließlich kurzangebunden
aus dem Lautsprecher.
    Und dann widerfuhr McKay dasselbe, wie kurz zuvor Allan D.
Mercant.
    Diesmal wurde er abgeschaltet.
    Als der Detektiv wenige Minuten später das moderne, aber
nicht protzige, sondern eher schlicht gehaltene Bürogebäude
verließ, in dem die AIE untergebracht war, erlebte er ein
unliebsames Intermezzo, mit dem er nicht gerechnet hatte.
    Es begann harmlos.
    Als McKay aus der Tür des Gebäudes trat, stieß er
um ein Haar mit einem Halbwüchsigen zusammen, der es sich auf
der einzigen Treppenstufe vor dem Eingang bequem gemacht hatte. Im
letzten Augenblick konnte der Detektiv ausweichen. Er machte zwei
Schritte nach rechts und blieb dann etwas verdutzt stehen.
    Der Junge - er konnte ebensogut fünfzehn wie ein paar Jahre
älter sein; seine Maskerade ließ keine genauen Schätzungen
zu - bot einen wüsten Anblick.
    Noch nie vorher hatte McKay einen Jugendlichen in solcher
Aufmachung gesehen. Er hatte nicht einmal gewußt, daß es
so etwas gab. Atlan Village galt zwar als das „Künstlerviertel“
Terrania Citys, aber rechtfertigte das solche Auswüchse?
    „Hast du ein quibou für mich?“
    Die Stimme klang rauh und kratzig und schien irgendwo tief aus der
Brust des Jungen zu kommen.
    Für einige Sekunden stand McKay wie unter dem Eindruck eines
seltsamen Traumes. Er starrte nur auf die fast nackte Gestalt zu
seinen Füßen, die über und über mit grell
leuchtenden Ultrafarben beschmiert war und von der außerdem ein
pestilenzartiger Geruch ausging. Der Kopf des Jungen war kahlrasiert
und mit goldschimmernden Ornamenten auf weißem Grund bemalt.
Lippen und Augen waren mit einem schwarzen Stift konturenhaft
nachgezogen; in den überlangen Wimpern klebte Silberstaub. Aus
diesem grell bepinselten Gesicht stachen die Augen wie Fremdkörper
hervor. Augen, die leer und stumpfsinnig starrten, wie die eines
Schwachsinnigen... !
    „Hast du ein quibou für mich?“ wiederholte der
Halbwüchsige, den McKay in Gedanken mangels eines treffenderen
Wortes als „total Ausgeflippten“ einstufte.
    Diesmal reagierte der Detektiv, obwohl es ihn Überwindung
kostete.
    Ihn, vor dem die Kriminellen der ganzen Galaxis zitterten!
durchfuhr es ihn selbstironisch.
    Aber hier war er hilflos wie ein Kind...
    „Was ist das“, fragte er, „ein quibou?“
    Der andere ließ ein
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