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PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn

Titel: PR TB 226 Krisensektor Dreigestirn
Autoren: Perry Rhodan
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verächtliches Lachen hören,
das jedoch hohl und gekünstelt klang, als koste es ihn große
Kraft.
    „Du weißt es nicht? Du weißt es wirklich
nicht...?“ Das Lachen des Jungen wechselte übergangslos in
ein heftiges Schluchzen über, das den schwächlichen Körper
schüttelte.
    Er ist krank, erkannte McKay. Jetzt erst merkte er, daß das
Glänzen seiner Haut nicht von den Ultrafarben herrührte,
sondern von dem immensen Schweiß, den der Junge absonderte. Und
da waren diese Augen, die ihn nicht zu sehen schienen, als wären
sie auf einen imaginären Punkt hinter McKay fixiert.
    Der Detektiv schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte
er peinlich berührt.
    Der Junge sagte nichts mehr. Sein Kopf kippte nach vorn, fiel
zwischen die angezogenen Knie und erstarrte in dieser Haltung, als
sei er von einer plötzlichen alles beherrschenden Paralyse
erfaßt worden.
    Einen Moment nur zögerte McKay.
    Dann war er bei ihm, beugte sich hinunter und legte die Hand auf
die kühle Schulter des Jungen.
    Der Schlag war im Ansatz nicht erkennbar und traf McKay deshalb
auch völlig unerwartet. Er hatte nicht einmal Muskelspiel
wahrgenommen!
    Der Weltraum-Detektiv taumelte zurück, kämpfte um sein
Gleichgewicht, stürzte dennoch und hielt sich sekundenlang den
Unterleib. Alles geschah so schnell, daß irgendein Relais in
seinem Gehirn nicht umschalten wollte. Irgendwie war er gefangen von
der Unwirklichkeit der Situation.
    Aber nur so lange, bis er sah, wie der Halbwüchsige mit
plötzlicher Gewandtheit aufsprang, in die Tasche seiner winzigen
Shorts griff und ein Stilett aus Terkonitstahl aufschnappen ließ!
    McKay konnte nichts dagegen tun. Von einem Augenblick zum anderen
erfüllte ihn kalter Zorn auf den Jungen, dem er hatte helfen
wollen. War das sein Dank?
    Na gut, dachte der Detektiv. Ich kann auch anders.
    Er richtete sich halb auf, was seinen Gegner bereits zu
verunsichern schien, denn er tänzelte nervös vor McKay hin
und her.
    Erste Passanten wurden auf das Geschehen aufmerksam. Aber nirgends
war ein Polizei-Robot zu sehen, der den Jungen mit einem Schuß
aus seinem Lähmstrahler hätte überwältigen
können, und keiner der zufällig Vorbeikommenden war zu
einer Heldentat bereit, obwohl die Bewaffnung des Halbnackten
vergleichsweise primitiv war.
    „Gib mir das Messer!“ verlangte McKay fast gelassen.
Und seltsamerweise hatte ihn der Angriff des Jungen tatsächlich
ernüchtert und seine ruhige Selbstsicherheit zurückgebracht.
Seine vorherige Unschlüssigkeit war im Verhalten des Jungen
begründet gewesen, mit dem McKay nicht zurechtgekommen war. Daß
Menschen Gefallen daran finden konnten, sich selbst auf solche Weise
zu verschandeln, war Neuland für ihn.
    Die Augen des kahlgeschorenen Jungen glitzerten kalt. Leben war in
sie zurückgekehrt, hatte die Leere ausgefüllt. Nun sprühte
McKay Haß entgegen.
    „Hol's dir doch!“
    „Das werde ich.“
    McKay setzte sich in Bewegung. Er tat es nicht langsam, wie andere
an seiner Stelle wahrscheinlich verfahren wären, um den Jungen
zu keiner Kurzschlußhandlung zu verleiten. Er schritt
entschlossen auf den Messerhelden los.
    Die Distanz zwischen beiden war ohnehin gering gewesen, und McKay
legte die Strecke so schnell zurück, daß der Junge ihn
fast gebannt anstierte, dabei aber wie angewurzelt stehenblieb.
Deutlich war zu sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Wie ein
Tier in der Falle sah er aus. Er stieß einen dumpfen Laut aus,
während er
    schwerfällig die Hand hob, die sich um den Griff des
Terkonitstiletts geklammert hatte.
    Und dann ging McKays Plan doch nicht ganz auf, weil der
Halbwüchsige im letzten Moment doch noch durchdrehte und die
Klinge nach unten sausen ließ! Direkt auf die Brust des
Detektivs zu!
    Im letzten Moment konnte McKay mit dem Arm abblocken und seinen
Schädel in den Bauch des Jungen stoßen. Der klappte
zusammen wie ein Taschenmesser.
    McKay hörte ein schepperndes Geräusch, als das Stilett
zu Boden fiel. Der Junge folgte eine Sekunde später nach.
Wimmernd blieb er liegen.
    McKay rappelte sich hoch und stellte einen Fuß auf das
Messer, um dummen Gedanken gleich vorzubeugen.
    Als er in die Runde sah, erblickte er zwei Polizeiroboter, die
sich einen Weg durch die gaffende Menge bahnten.
    „Wird auch Zeit“, murmelte er.
    Einer der Robs kümmerte sich um den am Boden Liegenden,
während der andere auf McKay zusteuerte.
    Der Detektiv erwartete ihn mit einem gezwungenen Lächeln.
„Könnt ihr nicht ausnahmsweise mal kommen, bevor
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