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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen
Autoren: Perry Rhodan
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„Du
hast uns hier gerade noch gefehlt.“
    „Wer ist uns'?“ fragte Tantha.
    „Geht dich einen Dreck an. Sieh zu, daß du
verschwindest. Am besten noch in dieser Stunde. Verstanden?“
    Tantha stand langsam auf und klopfte sich den Schmutz vom Gewand.
    „Wenn du unbedingt darauf bestehst“, murmelte er in
besorgtem, ängstlichem Tonfall. „Meine paar Habseligkeiten
hab ich in ein paar Minuten gepackt.“
    „Ich kann mich also darauf verlassen, daß du sofort
verschwindest?“
    „In einer halben Stunde werde ich nicht mehr hier sein“,
versicherte der Humpelnde Tantha feierlich.
    Der Schielende öffnete die Tür und spähte hinaus
auf den Korridor. Als er sah, daß
    sich dort niemand befand, huschte er hinaus. Tantha blickte ihm
nach. Er wandte sich nach rechts - dorthin, wo der Antigravschacht
lag. Der Humpelnde schloß behutsam die Tür und schüttelte
dabei den Kopf. „Die Geschichte wiederholt sich“, sagte
er halblaut zu sich selbst.
    Er nahm sich Zeit, seine Vorbereitungen zu treffen. Eine Minute
lang ging er mit sich zu Rat, ob er Niefull von dem Vorfall in
Kenntnis setzen solle oder nicht. Er entschied schließlich
dagegen. Er glaubte, die Sache alleine handhaben zu können. Für
die Techno-Spürer bestand keine unmittelbare Gefahr.
    Er hielt sich an das Versprechen, das er dem Buckligen gegeben
hatte. Die halbe Stunde war noch nicht um, da befand er sich nicht
mehr in seinem Quartier.
    Tantha hatte seine Tarnung angelegt, als er durch den
Antigravschacht in die Höhe glitt. Er war ein Ungewisser,
huschender Schatten, der nur einem scharfen Blick auffallen würde.
Als er auf einer der höheren Ebenen aus dem Schacht hervortrat,
manipulierte er seine Kleidung, bis sie so bunt erschien wie die, die
der Schielende getragen hatte. Er schien in seinen Stiefeln zu
wachsen, und als er sich schließlich wieder in Bewegung setzte,
war an seinem Gang nichts Humpelndes mehr.
    Etliche hundert Meter in den Korridor hinein traf er auf eine
Horde von Wahren Zaphooren, die mit allen äußerlichen
Zeichen der Heimlichkeit unterwegs war. Die Gruppe bestand aus zwölf
Männern, und in dem vordersten erkannte Tantha Karromin, den
König der Bruderschaft. Karromin war höchst erbost über
den nächtlichen Wanderer, der ihm da so unversehens in die Quere
kam und sein ganzes Bemühen um Heimlichkeit zunichte machte.
Auch der Schielende befand sich unter den Männern; aber auch er
erkannte den Humpelnden Tantha nicht wieder.
    „Was hast du hier zu suchen?“ fuhr Karromin den
Buntgekleideten an.
    „Ich gehe spazieren, weil mich die Schlaflosigkeit plagt.“
Tantha gab sich das Aussehen eines Mannes, der sich keiner Schuld
bewußt war und sich darüber ärgerte, auf diese grobe
Weise zur Rede gestellt zu werden.
    Der Bucklige drängte sich herbei und flüsterte Karromin
etwas ins Ohr. Schon glaubte Tantha sich entdeckt, aber der König
sagte: „Du hast recht. Wir dürfen ihn nicht ziehen lassen.
Er muß mit uns kommen. Nehmt ihn in die Mitte und paßt
auf ihn auf!“
    Tantha protestierte schwach; aber die Zaphooren zogen ihn einfach
mit sich. Karromin schritt weit voran; er machte den Späher.
Tantha legte seine Tarnung an. Für die Zaphooren, die beauftragt
waren, auf ihn zu achten, mußte es sich so ausnehmen, als habe
er sich in Luft aufgelöst. Einer stieß einen überraschten
Laut aus; aber der Bucklige stieß ihm die Faust in die Seite.
„Kein Wort!“ zischte er. „Mach Karromin nicht
unnötig zornig.“
    Der Trupp bewegte sich weiter, vorsichtig und mittlerweile weit
auseinandergezogen. Tantha fiel ein paar Schritte zurück. Als er
den hintersten Mann an der Kehle packte und die Hände
zusammendrückte, bis der das Bewußtsein verlor, entstand
dabei kein Geräusch. Die Aufmerksamkeit der Zaphooren war nach
vorne gerichtet, wo Karromin sich inzwischen an die Mündung des
Antigravschachts heranpirschte.
    Der Humpelnde handelte rasch, zielsicher und entschlossen. Die
zaphoorischen Krieger fielen einer nach dem anderen seinen
heimtückischen Angriffen zum Opfer. Zum Schluß waren nur
noch der Bucklige und der Mann unmittelbar neben ihm übrig - und
natürlich Karromin, der sich nicht in Tanthas Reichweite befand.
Der Bucklige schien zu ahnen, daß die Dinge nicht alle so
waren, wie sie sein sollten. Er blieb stehen und blickte sich um.
    Ein würgender Schrei entrang sich seiner Kehle, als er sah,
daß neun seiner Genossen spurlos verschwunden waren. Tantha
nutzte den Augenblick der Überraschung aus, um schnell
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