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PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

PR TB 219 Bote Des Unsterblichen

Titel: PR TB 219 Bote Des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht, Herr. Wir hatten die Tür kaum
geöffnet, da sprang uns das Tier an, das der Fremde einen Hund
nennt. Aber mitten im Sprung verwandelte es sich in drei pelzige
Kugeln, die sich uns in den Nacken krallten. Sie hätten uns
erwürgt, die Augen ausgekratzt. Uns blieb nichts anderes übrig
als die Flucht.“
    Erequoths muskulöse Brust hob und senkte sich unter raschen,
aufgeregten Atemzügen. Aber selbst seinem trüben Verstand
ging auf, daß die drei Helden, falls sie nur ihre Unfähigkeit
vertuschen wollten, sich eine weniger haarsträubende Geschichte
ausgedacht haben würden. Noch aber konnte er seinen Zorn nicht
vergessen. Die drei hatten versagt; das würden sie ihm büßen.
Aber vorerst war es besser, die Rede auf ein anderes Thema zu
bringen. „Wo habt ihr Rumaloq gelassen?“
    Der Schielende, immer noch auf den Knien, wand sich vor
Verlegenheit.
    „Herr, Rumaloq muß der... muß der Fremde
erwischt haben. Er war auf einmal nicht mehr bei uns.“
    „Auf einmal nicht mehr bei euch?“ donnerte Erequoth.
„Kerl, paßt du so auf deine Leute auf?“
    Der Schielende hütete sich wohl, einzugestehen, daß ihn
das Entsetzen derart gepackt hatte, daß ihm Rumaloq überhaupt
nicht mehr eingefallen war. Lahm entschuldige er sich:
    „Herr, ich hatte ihn weit hinten im Gang postiert, sozusagen
als Reserve. Von da, wo wir waren, konnte ich ihn nicht sehen.“
    Erequoth schritt unruhig auf und ab. Die Unterhaltung fand in
seinem Privatquartier statt. Auch hier hatte er einen steinernen
Thron stehen, etwas kleiner zwar als der drunten in der Halle, aber
dennoch ein unmißverständliches Zeichen seiner Würde.
Die Sache mit Rumaloq konnte gefährlich werden. Wenn er den
Technikern in die Hände fiel, würden sie ihn ausfragen, und
die Geister der Tiefe mochten wissen, was der Dummkopf dann alles
ausplappern würde. Er begann, einen Plan zu entwickeln, wie
Rumaloq befreit werden könne, falls er wirklich gefangen war. Da
öffnete sich die Tür
    und herein taumelte der Mann, mit dem sich seine Gedanken soeben
beschäftigten. Er hatte blutunterlaufene Quetschmarkierungen am
Hals, und in seinem Gesicht stand ein Ausdruck, als sei ihm eben der
Leibhaftige über den Weg gelaufen.
    „Rumaloq, woher kommst du?“ fragte Erequoth scharf.
    Der Mann stand schwankend neben dem Knienden, der ihn mit
angstvollen Blicken musterte, und stützte sich auf dessen
Schultern.
    „Der Fremde“, krächzte er, „überfiel
mich von hinten und schlug mich nieder. Ich war eine Zeitlang
bewußtlos. Als ich zu mir kam, lag ich im Korridor, und ein
paar Techniker beugten sich über mich, um herauszufinden, was
mit mir geschehen war. Ich spannte die Muskeln, sprang auf, stieß
sie beiseite und sah zu, daß ich davonkam.“
    „Haben sie dich ausgefragt?“
    Rumaloq gab ein heiseres Lachen von sich. „Nein. Als sie
merkten, daß ich wach war, da stand ich schon auf den Beinen
und hatte ein paar von ihnen die Köpfe gegeneinandergeschlagen.“
    Erequoth atmete auf. Sein Zorn war verflogen. Die Gefahr der
Entdeckung war zu nahe an ihm vorbeigegangen, als daß er etwas
anderes als Erleichterung hätte empfinden können.
    Er wandte sich an seine drei glücklosen Krieger. „Geht
und pflegt eure Wunden“, sagte er. „Ich warne euch aber:
plappert nur ein Wort von dem, was heute vorgefallen ist, und ihr
seht morgen früh die Lichter nicht mehr hell werden.“
    Der Schielende stand auf. Während Rumaloq und die beiden
ändern sich auf die Tür zubewegten, wandte er sich an
Erequoth. „Ich habe etwas beobachtet, wovon du wissen
solltest“, sagte er.
    „Du meinst, du bist nicht nur davongelaufen - du hast
tatsächlich etwas gesehen?“ fragte Erequoth mit bitterem
Hohn.
    Der Schielende fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er
stand halbwegs zwischen Erquoth und der Tür. Ein Blick über
die Schulter belehrte ihn, daß die Tür offen stand. „Ich
sah Irica, Herr“, sagte er.
    „Irica? Wo?“
    „Sie verschwand in Nerquins Quartier - gerade in dem
Augenblick, als ich drunten auf der dritten Etage aus dem Schacht
trat.“
    Erequoth fuhr mit einem gurgelnden Wutschrei auf ihn zu; aber
damit hatte der Schielende gerechnet. Er wandte sich um und floh
durch die offene Tür.
    Hors-Tanathor hatte die Schar der Neugierigen abgewimmelt und nur
Nerquin und Irica in seine Unterkunft gelassen. Er besprach mit ihnen
die Ereignisse des Abends, als draußen auf dem Korridor ein
wüster Lärm entstand. Sie erfuhren, daß der vierte
Attentäter soeben unter

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