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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno
Autoren: Perry Rhodan
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ich mich umdrehte, sah ich alle unsere
Freunde in einer Gruppe um uns herumstehen. Ihre Gesichter drückten
nichts anderes aus als Spannung, Entschlossenheit und Wut. Das
lastende Warten war vorbei - irgendeine Entscheidung stand für
uns bevor. Fast alle Augen hefteten sich auf die Bilder, die sich
ständig veränderten, aber immer dasselbe zeigten. Die
Inseln, den Fremden, einen Ausschnitt des Meeres, das mäßig
bewegt war, den Nebel, der sich unter dem Einfluß der warmen
Morgensonne aufzulösen begann, ein Fischerboot, die Gischt an
den Felsen - lauter vertraute Bilder. Ausgenommen die schweigende,
drohende Anwesenheit der Felsenmasse, die sich nun unmerklich langsam
zu senken begann.
    Es wird Zeit, Arkonide! sagte der Logiksektor. Mir
    wäre es lieber gewesen, wenn ES einige eindeutige Befehle
gegeben hätte.
    Ich stand auf und sagte:
    „Das ist unsere Stunde, Freunde! Ptah und Charis, Graios,
ich und ... Nestor bleibt bei unserem Schiff. Earani? Willst du mit
uns kommen?"
    „Ich bleibe bei meinem Volk", sagte der Alte
entschlossen.
    „Los! Nach Keftiu!"
    Die Flutwelle würden wir nicht verhindern können. Aber
vielleicht fanden wir eine Möglichkeit heraus, gegen die
Ungeheuer zu kämpfen.
    Wir rannten zum Hafen hinunter; es dauerte mehr als eine halbe
Stunde. Einige Ruderer schleppten die leere Truhe. Ab und zu warf ich
einen Blick auf die Bildschirme. Die Abwärtsbewegung der
Felsenmasse hielt an und wurde schneller. Wir rannten weiter. Eine
unnatürliche Hast überkam uns, eine eisige Wut packte einen
jeden von uns und schwemmte jede vernünftige Überlegung
davon. Ich hielt Charis' Hand und riß die Frau mit mir den Hang
hinunter. Die Strahlen der Morgensonne erreichten uns, blendeten uns
und erzeugten Muster aus Helligkeit und Schatten, als wir an den
Bäumen und Häusern vorbeistoben. Ein neuer Blick auf die
Bildschirme. Ein Auge näherte sich der Felsmasse, wurde
herangerissen, die Felsen mit ihren Spalten, aus denen Steinlawinen
und lange Splitter sich lösten und rund zweitausend Mannslängen
tief in die See prasselten, kamen rasend schnell näher. Dann
zerschellte das Auge an dem Gestein.
    Ich packte Charis unter der Schulter und wirbelte sie mit mir zum
Hafen abwärts. Die ersten Männer waren bereits im Schiff
und kümmerten sich um Riemen und Segel. Ptah erreichte den
getarnten Gleiter. Wieder erlosch ein Bildschirm. Ein anderer zeigte
in diesem Moment die Rauchfahne des Vulkans auf Stronghyle. Sie war
schwarz, langgezogen und wehte nach Südosten.
    Es herrschte also Nordwestwind. Die Männer sprangen ins
Schiff. Ich hob Charis in den Gleiter, warf einen langen Blick in die
Runde, hob den Arm und senkte ihn wieder.
    „Los! Nach Stronghyle und Keftiu. Nestor - denke, bei
Poseidon und allen seinen Wellen, an
    die Riesenwoge!"
    Natürlich würde die Woge hier vor der Insel ihre größte
Kraft längst verloren haben - was ein Schiff mit einer guten
Besatzung betraf. Wenn sie das Land traf, würde sie ihre
Zerstörungskraft wieder neu erreichen.
    „Ich denke ununterbrochen daran!" schrie er zurück,
und dann starteten beide Boote. Die Riemen bewegten sich im Takt, das
Segel füllte sich halb, und das kleine Boot startete. Ich hob es
schnell ab, ließ es steigen und stellte die äußerste
Geschwindigkeit ein. Wir duckten uns hinter das Schanzkleid und sahen
unsere Waffen und die Ausrüstung durch. Neue Bilder erschienen
auf den übriggebliebenen Schirmen.
    Der riesige Faustkeil fiel in gleichbleibend schneller Bewegung.
Wenn er eintauchte, entstand die Flutwelle. Meine Phantasie reichte
nicht aus, mir diesen Vorgang vorzustellen.
    Unnötig. Du 'wirst es miterleben, wisperte der Logiksektor.
    So war es. Inzwischen schwebten wir mit der dreifachen
Geschwindigkeit einer Möwe nach Westen. Genau in dieser Richtung
lagen Keftiu und die vulkanische Insel Stronghyle. Jetzt bewegten wir
uns in einer Höhe von schätzungsweise dreihundert
Mannslängen. In wenigen Stunden konnten wir unmittelbar vor dem
Ostkap Keftius sein.
    „Was wirst du tun, Atlan?" schrie Graios. Der Fahrtwind
winselte und heulte. Charis saß neben mir und blickte unentwegt
auf die verbliebenen Bildschirme.
    „Es entscheidet sich an Ort und Stelle!"
    Das Manöver der Steinmasse näherte sich seinem
    Ende. Wir sahen es, als ob wir nur ein Dutzend Bogenschüsse -
nein, viel weiter! - entfernt wären. Dann sahen wir voller
Entsetzen, wie sich der spitze Teil des Eindringlings lautlos auf die
Ebene von Stronghyle senkte, den Hafen binnen
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