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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno
Autoren: Perry Rhodan
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lodernden Feuer. Der Wind war schneidend und ging in
unregelmäßigen Stößen.
    „Ich hoffe, er kommt nie, der Felsen aus den Sternen!"
gab Nestor zurück. Wir warteten weiter. Wir fühlten uns
halb krank vor Anspannung. Das Warten zerrte an unseren Nerven, und
noch mehr machte uns unsere eigene Phantasie zu schaffen. Die CHARIS
mit allen unseren Waffen - auch sie würden kaum etwas ausrichten
können - und der Gleiter lagen bereit, auszulaufen oder zu
starten.
    „Er wird kommen!" versicherte ich. „Nichts ist so
sicher wie ein Verhängnis."
    Unablässig beobachteten wir, während alle anderen zu
schlafen versuchten, den Himmel. Der Mond, ein unregelmäßig
ausgefüllter Kreis, beschrieb seinen Weg zwischen den Sternen
und den Nachtwolken. Irgendwo über dem südlichen Festland
entlud sich ein Gewitter, das wir nur als Wetterleuchten wahrnehmen
konnten. Die Nacht ging vorbei, der Morgen dämmerte, wir wurden
abgelöst. ES hatte uns ein einfaches, aber scharfes Fernrohr
mitgegeben, das wir erstjetzt aufgestellt hatten. Perses und Merops
lösten Charis und mich ab. Wieder verging ein Tag. Die Stunden
dehnten sich ins Unendliche. Die nächste Nacht. Unsere Mägen
streikten; wir tranken viel zuviel Wein und konnten nichts essen.
Gereiztheit machte sich breit, wir fuhren einander bei der geringsten
Kleinigkeit an. Die Klügeren von uns verließen die Feuer
und setzten uns abseits unter einen Olivenbaum oder auf einen nassen
Felsen.
    Irgendwann, in der Nacht des Vollmonds, stapfte Ptah-Sokar zu uns
heran und sagte in unnatürlich ruhigem Ton:
    „Der Fremdling ist da."
    Wir sprangen auf. Schlagartig verging unsere Unruhe. Als wir unter
dem Baum hervorkamen, hörten wir bereits das aufgeregte Murmeln
einer tausendköpfigen Menge. Ptah deutete auf eine Stelle des
Firmaments. Nur der Horizont war neblig oder wolkenbedeckt.
    „Dort!"
    Eine schwarze Masse, schwarz wie das All, verdeckte die Sterne.
Die Menge der Gestirne entsprach etwa der Fläche einer halben
Hand, die ich ausgestreckt vor die Sterne hielt. Es gab keine
Geräusche und keinerlei optische Erscheinungen. Jener fremde
Gegenstand bewegte sich langsam von West nach Ost. Hinter ihm
erschienen die Sterne wieder, während sie vor ihm verschwanden.
Wir starrten gebannt darauf.
    „Wie weit ist der Koloß weg?" fragte Nestor.
    „Ich weiß es nicht. Ich kenne die wirkliche Größe
nicht", sagte ich. „Es sind noch ... etwa sechs, sieben
Stunden, bis es hell wird."
    Perses und Merops schleppten die Kiste herbei. Sie stellten sie
vor uns auf und klappten den Deckel auf. Ich aktivierte alle fünf
Übertragungskanäle und wartete. Es schien mir, als ob sich
die Masse des Eindringlings vergrößerte. Das konnte nur
bedeuten, daß er näher kam und tiefer absank.
    Abermals: warten. Es gab keine andere Möglichkeit. Wir
verfolgten den lautlosen Flug jener Masse von West nach Ost und
merkten, daß sie nordwestlich von uns stehenblieb. Ich rief:
„Dendro! Eine Lampe oder ein Fackel. Ich brauche unsere Karte,
Nestor."
    Augenblicke später hatte ich die Karte auf die Truhe gelegt
und benutzte die Schneide meines Dolches dazu, die Richtung zu
bestimmen. Neben mir murmelten Ptah und Nestor fast gleichzeitig:
    „Keftiu, Stronghyle, Rhodos! Irgendwo dort schwebt dieses
steinerne Ungeheuer!"
    „Fahren wir? Hinunter zum Hafen?"
    „Noch nicht. Warten wir auf das erste Licht!"
    Der Fremde veränderte weder seine Größe noch
seinen Standort. Wir blieben nicht lange im Ungewissen darüber,
was wir unternehmen sollten. Beim ersten Schimmer der Helligkeit
sendeten nacheinander die „Augen" ihre Bilder. Wir sahen
einen Felsen, der Ähnlichkeit mit einem ins Gigantische
vergrößerten Faustkeil hatte. Die Spitze deutete genau auf
die Optik eines Auges. Über dem Felsen mit seinen Schrunden und
Schatten spannte sich ein Energieschirm, eine undurchsichtige Blase,
die mit der obersten Kante abschloß. In den Felsen konnten wir
weder Höhlen noch Einrichtungen erkennen, die auf die
Fortbewegung dieses Dimensionsreiters schließen lassen konnten.
    Eines der Augen schwenkte herum. Wir sahen nacheinander die
dunklen Silhouetten dreier Inseln.
    Es sind tatsächlich Melos, Stronghyle und Keftiu, sagte
deutlich der Logiksektor. Nacheinander riefen wir die Bilder ab. Wir
sahen:
    Die Inseln traten deutlicher aus dem Morgendunst hervor. Der
Schatten, den der schwebende Felsen warf, lag zur Hälfte über
Stronghyle. Die Sonnenstrahlen trafen waagrecht, aber voll, auf den
Dimensionsfahrstuhl. Als
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