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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno
Autoren: Perry Rhodan
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Insel aus dem Firmament herabstürzte.
    „Ich gehe zurück in mein winziges Reich", sagte
sie. „Wohin gehst du?"
    „Das weiß ich nicht", sagte ich. „Es ist
noch viel Zeit bis zu den Tagen der Vernichtung." „Wirst
du zu mir kommen? Es ist warm dort, der Wein ist süß, und
der Gast der Fürstin wird von allen geliebt."
    Ich zog die Schultern hoch und starrte auf die weiße Bireme
und unser Schiff hinunter.
    „Meine Antwort wirst du bekommen, wenn alles vorbei ist."
    „Ich warte. Die Einladung gilt", flüsterte Charis.
„Der Nachtwind ist kalt."
    Wir gingen ins Haus zurück, setzten uns ans Feuer und tranken
Wein in kleinen Schlucken. Leise unterhielten wir uns über
alles, was uns bewegte.

8.
    Der Morgen türmte gewaltige Formationen von Wolken über
das Meer und die Insel. Ein wütender Wind wirbelte die Asche der
nächtlichen Feuer durch die Luft. Earani, der Fürst dieser
kleinen Siedlung, hüllte sich fröstelnd in seinen
Fellmantel ein. Er blickte aufmerksam zwischen Charis, mir, Graios
und Ptah hin und her und sagte dann im harten Tonfall, den
starrsinnige alte Männer oft an sich hatten:
    „Du, Graios, hast Atlans Schiff angegriffen. Er hat sich
gewehrt, obwohl er euch alle hätte töten können. Ich
will Frieden zwischen den Hütten. Ihr könnt euch nach der
Flutwelle auf dem Meer bekämpfen."
    „Ich achte die Gastfreundschaft", erwiderte der Kapitän
und funkelte mich an. Ich war nahe
    daran, ihm zu sagen, daß bald nach er Flutwelle niemand
wieder etwas von uns hören würde, unterließ es aber.
Statt dessen meinte ich:
    „Vielleicht solltest du trotzdem dabei sein, wenn wir
Charis' Boot ausprobieren. Die See ist gerade stürmisch genug."
    „Ich komme mit!" versprach er. Wir gingen hinunter zum
Hafen und fanden dort ein etwa zwanzig Ellen langes, breit gebautes
Boot mit Dreiecksegel und vier Riemen darin. Ich kniff die Augen
zusammen, denn auch dieser Bootskörper war in jeder winzigen
Einzelheit von unglaublicher, fast maschinenhafter Sorgfalt. Ich
kletterte über das Heck hinein, entdeckte mehrere Kästen
aus Metall, die mit der Bilge und dem Innenkiel verschweißt
schienen. Mühsam unterdrückte ich ein Grinsen, als ich am
Platz des Steuermanns eine Art Schaltkasten sah, der in die Bordwand
eingearbeitet war. Also doch ein Erzeugnis von ES, dessen wahre Natur
Charis nicht hatte entdecken sollen.
    „Helft mir!" rief ich einigen unserer Männer zu.
Wir schoben das Boot in das Wasser des Hafens, das viel ruhiger war
als die kochende See jenseits der kleinen Mole. Charis setzte sich
neben den Mast. Der Kommandant prüfte die Taue, die das Segel
hielten. Ptah und Nestor kamen herbeigerannt, winkten und schrien,
daß sie mitgenommen werden wollten. Ich schwang mich ans Ruder
und bewegte prüfend die hölzerne Hebelverlängerung.
    Nestor und Ptah setzten zwei Riemen ein und schoben das
dunkelbraune, leichte Boot ins Wasser.
    Ich klappte den Verschluß, etwa vier Hände groß,
herunter. Ich kippte den ersten der Schalter, und unter unseren Füßen
fing das Holz - war es Holz? - zu vibrieren an. Ein Hebel mit einer
Kugel darauf ließ sich bewegen. Sanft ruckte das Boot an und
glitt mit höher werdenden Bugwelle durchs Wasser. Da
gleichzeitig Graios versuchte, das Segel hochzuziehen, schien es
noch, als treibe uns der Wind. Ich schob den Hebel in eine andere
Position, unsere Geschwindigkeit nahm zu. Ich hielt das Ruder und
führte einige scharfe Manöver aus. Zwei Lampen glühten
im Innern des Schaltkastens.
    Dieser Gleiter kann euch an alle Schauplätze bringen!
flüsterte der Logiksektor auffordernd. Ptah beobachtete mich
schweigend und hielt sich fest. Er ahnte, was kommen würde.
    Graios schrie auf, als die kleine Rah herumschwang und ihn an der
Schulter traf.
    „He! Was ist das? Wir fahren gegen den Wind!"
    „Gleich werden wir gegen die Wellen fahren", gab ich
laut zurück, schob den Hebel weiter vor und ließ das Boot
schneller werden. Es sprang krachend und dröhnend, in riesigen
Gischtwolken, von Wellenkamm zu Wellenkamm. Ptah begann schallend zu
lachen, obwohl ihm das Wasser ins Gesicht spritzte. Charis kauerte
sich in den Schutz des Segels. Dann bewegte ich den nächsten
Kontakt und ließ das Boot höher schweben. Der wütende
Regen von vorn hörte schlagartig auf.
    Ich erhöhte abermals die Geschwindigkeit und beschrieb mit
dem Boot-Gleiter einen weiten Bogen über den Wellen der Bucht.
    „Verstehst dujetzt, Graios", rief ich, „wie
schwer es ist, uns zu besiegen. Laß es sein!
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