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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet
Autoren: Perry Rhodan
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mit
einemmal unvorstellbar, daß er hier den Tod finden sollte, wo
denkende Kreaturen, womöglich Menschen, höchstens sieben-
oder achthundert Kilometer von ihm entfernt waren!
    Aber die Logik gewann das verlorene Terrain rasch zurück. Die
Existenz einer Stadt auf der Oberfläche dieses Planeten hatte
keinen Einfluß auf sein Schicksal. Die Wesen dort unten wußten
nichts von Langion Brak, der in qualvoll langsamen Flug auf die
tödliche Berührung mit der Atmosphäre ihrer Welt
zustrebte. Und selbst wenn ihnen seine Notlage bekannt gewesen wäre,
hätten sie wohl kaum etwas dagegen unternommen. Er wäre
ihnen entweder gleichgültig, oder es fehlten ihnen die Mittel,
ihm zu helfen. Eine einzige Stadt in tropischem Tiefland, umgeben von
Hunderttausenden von Quadratkilometern öder Steppe, das sah
nicht wie die Niederlassung einer sternfahrenden Zivilisation aus.
    Langion Brak schrie unwillkürlich auf, als er den ersten Ruck
verspürte. Ein verirrter Luftfetzen hatte
    nach ihm gegriffen. Brak wurde in langsam rotierende Bewegung
versetzt. Die Steme glitten vor seinen Augen vorbei, der unerträglich
grelle Glutball der fremden Sonne, dann wieder die gelbe Einöde
des Planeten. Ein zweiter Ruck folgte dem ersten binnen einer
Sekunde, und dieser war von längerer Dauer. Brak fühlte
sich im Innern seines Anzugs zusammengestaucht. Verwirrt und erstaunt
stellte er fest, daß die Rotationsbewegung allmählich
aufhörte. Das konnte unmöglich die Wirkung der Atmosphäre
sein! Der Andruck nahm von Augenblick zu Augenblick zu. Langion Brak
hörte das Blut in den Ohren rauschen. Sein Blick verschleierte
sich. Die Gedanken wurden träge und klammerten sich verzweifelt
an einem Eindruck fest, der ihm soeben in den Sinn gekommen war: ich
werde gebremst.
    Er glittjetzt mit den Füßen voraus auf die weite,
gelblich-braune Fläche zu. Ein Druck lastete auf ihm, der ihm
den Kopf zwischen die Schultern zu pressen drohte. Er bewegte sich
geradlinig, das wirbelnde Drehen hatte aufgehört. Er verstand,
daß eine unbekannte Kraft ihn abbremste und daß er
wahrscheinlich nicht in der Atmosphäre verglühen würde.
Aber was nützte ihm das, wenn statt dessen der Andruck ihn
umbrachte?
    Das war sein letzter Gedanke, bevor die Dunkelheit der Ohnmacht
ihn einhüllte.
    Als er wieder zu sich kam, befand er sich nur noch wenige
Kilometer über einer geröllerfüllten und von den
tiefeingeschnittenen Läufen ausgetrockneter Bäche
zerfurchten Hochebene. Der Horizont wurde allseits von öden,
unwirtlichen Bergketten begrenzt. Nur in nordwestlicher Richtung ging
Langion Braks Blick noch über die Bergzinnen hinweg auf eine
weniger unfruchtbare Ebene hinaus, die deutliche Spuren
landwirtschaftlicher Nutzung aufwies. Er sah eine Ansammlung von
Hütten, die aus dieser Entfernung lächerlich winzig
wirkten, und weit im Hintergrund einen geradlinigen, dunklen Strich,
als gäbe es dort eine Kante, an der die Welt zu Ende ging.
    Er spürte annähernd normale Schwerkraft. Er trieb auf
nördlichem Kurs über die trockene Hochebene dahin und
verlor dabei langsam an Höhe. Seine Sinkgeschwindigkeit betrug
nicht mehr als die eines Fallschirmspringers. Sein Raumanzug, dem er
so wenig zugetraut hatte, entpuppte sich als ein zuverlässiges,
steuerbares Transportmittel, und die Frage, warum ein derart
sadistisches Spiel mit ihm getrieben wurde, stellte sich auf einmal
nicht mehr. Dem Gegner lag nichts an Langion Braks Tod. Er sollte
unschädlich gemacht werden, ja, aber auf eine Art und Weise, die
dem Widersacher zusätzlichen Nutzen brachte. Diese Welt war sein
Ziel, und irgendwo dort unten wartete jemand auf ihn, um ihn in
Empfang zu nehmen.
    Sein Ziel mußte es sein, sich zu der Stadt durchzuschlagen,
die er vor dem Eintritt in die Atmosphäre gesehen hatte. Wenn
überhaupt irgendwo auf dieser Welt, dann fand er dort, was er
brauchte, um sich mit der Außenwelt in Verbindung zu setzen. Er
mochte noch so viele Tausende von Lichtjahren von Solvaigh entfernt
sein, die Aussicht war gut, daß er sich trotzdem noch immer in
dem von der GAVÖK kontrollierten Abschnitt der Milchstraße
befand. Damit war so gut wie sicher, daß diese Welt auf den
Navigationskarten der sternfahrenden Völker verzeichnet war und
einen Namen hatte. Mehr noch: es mußte in der Stadt einen
Hypersender geben, mit dem er um Hilfe funken konnte.
    Er sah das Empfangskommando. Es bestand aus sieben Punkten, die
über die bebaute Ebene jenseits der Bergkette herangeeilt kamen.
An ihrer
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