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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet
Autoren: Perry Rhodan
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Beantwortung der Frage,
auf welche Welt ihn die Machenschaften des Gegners verschlagen
hatten, bedurfte er weiterer Daten.
    Die Echse, die er getötet hatte, wurde Tendril genannt. Die
gehörnten Reittiere hießen Flexen. Flexen scheuten vor der
Ausdünstung des Tendrils. Dieser Umstand ließ sich bei
seinem Vorhaben verwerten. Er sah an sich hinab. Die Klauen des
Ungeheuers hatten ihm drei blutige Schrammen über die Brust
gerissen. Die Wunden begannen zu verkrusten. Die Atmosphäre des
Wüstengeländes war antiseptisch. Er hatte nichts zu
befürchten. Das Hemd freilich war unbrauchbar geworden. Er riß
sich die blutgetränkten Fetzen vom Leib und wollte sie achtlos
beiseite werfen; da kam ihm eine andere Idee.
    Er ging den Weg zurück, den er gekommen war, bis an den
Anfang der Felsenallee. Die Sonne stand tief über den Bergen und
übergoß die Hochebene mit einem eigentümlichen,
orangefarbenen Schein. Brak sah die Gestalten von fünf
Verfolgern unten am Rand der Felsplatte. Sie hatten angehalten und
schienen zu beraten. Nach einer Minute trieben sie ihr Reittiere den
sanft geneigten Hang herauf. Langion warf das Hemd zwischen zwei
Felsblöcken zu Boden.
    Er kletterte über den Körper der toten Echse hinweg und
kam wenige Schritte weiter an einen tiefen Einschnitt, der zwei Meter
breit und drei Meter tief durch das Felsmassiv führte. Auf dem
Boden hatten sich Geröll und Gesteinsstaub angesammelt. Im Staub
sah er Hufabdrücke. Hier waren die Verfolger auf ihren Flexen
vorbeigekommen.
    Der Ort war denkbar ungeeignet für seinen Plan. In spätestens
vierzig Minuten würde es hier so dunkel sein wie auf der Sohle
eines unbeleuchteten Bergwerks. Er war allein auf Instinkt und Gehör
angewiesen, und der einzige Vorteil lag darin, daß es auch dem
Gegner nicht besser erging. Er packte die Echse am Schwanz und zerrte
sie mit viel Mühe bis an den Rand des Einschnitts. Er lernte
allmählich, mit dem geringen Luftdruck zurechtzukommen. Einer
nennenswerten Anstrengung durfte er sich höchstens für die
Dauer einer Minute unterziehen, dann war es Zeit zum Ausruhen.
    Er kehrte zurück zum Eingang der Felsenallee. Aus knapp
fünfzehn Metern Entfernung hörte er ein kräftiges
Schnauben und den zornigen Ausruf eines Menschen. Er bewegte sich
vorsichtiger und erspähte durch eine Lücke zwischen zwei
Felsklötzen einen Flex mit einem Reiter. Das Tier war unruhig.
Der Reiter hielt einen zerlumpten Gegenstand in der Hand, den er
neugierig musterte:
    Langion Braks blutiges Hemd.
    Er sah auf und schrie: „Ihr braucht nicht mehr zu suchen!
Das Tendril hat ihn erwischt.“
    Huftritte näherten sich aus mehreren Richtungen. Binnen zwei
Minuten tauchten die übrigen vier Verfolger in Braks beengtem
Blickfeld auf. Sie untersuchten das Hemd. Einer von ihnen blickte zur
Sonne auf, die bereits zur Hälfte hinter den Bergen verschwunden
war.
    „Hat keinen Zweck, heute noch nach ihm zu suchen“,
brummte er mißmutig. „Das Tendril ist selbst im satten
Zustand gefährlich. Wir kommen morgen hierher zurück.“
    „Murunda wird nicht sehr zufrieden sein“, bemerkte ein
anderer.
    „Du kümmere dich nicht um Murunda“, mahnte ihn
der erste Sprecher. „Es ist meine Sache, mit ihm zu reden.
Mitunter werden uns solche geschickt, die sich mit ihrem Los nicht
zufriedengeben wollen. Das weiß Murunda so gut wiejeder von
uns.“
    Er stopfte die blutigen Überreste des Hemdes unter seinen
Sattel und wandte sein Reittier den sanften Abhang hinab. Drunten auf
der Ebene kroch der Schatten der Nacht bereits heran. Für
Langion Brak war es an der Zeit, seinen Posten zu beziehen.
    Binnen einer halben Stunde wurde es völlig finster, ein
Zeichen, daß er sich in der Nähe des Äquators befand.
Gleichzeitig erhielt er einen Eindruck, wie es sein würde, in
dieser Felsenöde eine Nacht zu verbringen. Mit dem Untergang der
Sonne schwand die Wärme. Noch schneller als das Licht verging
die thermische Energie, die die Felsen tagsüber in sich
aufgespeichert hatten. Langion Brak begann zu frösteln, und nach
kurzer Zeit war ihm so kalt, daß er mit den Armen um sich
schlagen mußte, um nicht vor Kälte zu erstarren.
    Schließlich hörte er das Geräusch der Hufe, das
sich von links her näherte. Die fünf Männer sprachen
nicht miteinander. Der Mißerfolg hatte sie mürrisch
gemacht. Langion Brak sah einen Schatten unter sich vorbeitrotten.
Der Flex hob mehrmals den Kopf und schnaubte ängstlich. Der
Reiter klopfte ihm auf die Kruppe und brummte: „Nur
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