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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin
Autoren: Perry Rhodan
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Mensch
gewesen, und er hatte für den Planeten und die Siedler viel
getan.
    Als die Männer mit ihrer Arbeit fertig waren, zogen sie sich
in ihren Gleiter zurück. Ich war ihnen dankbar, daß sie
mich in diesen schweren Minuten allein ließen. Niemand störte
mich in meiner stillen Andacht. Es war Abend geworden, die Sonne
schickte ihre letzten Strahlen über das Land und warf lange
groteske Schatten. Ich blickte zum Himmel, wo einer der Monde bereits
zu sehen war. Viele der nahen und leuchtstarken Sterne blinkten
herab. Ich wußte, daß ich die Stadt bald verlassen würde
- und daß ich niemals zurückkehren wollte.
    Tief atmete ich ein. Die Luft roch frisch und würzig. Das
Leben ging weiter. Eine Aufgabe wartete auf mich.
    Ich wandte mich um und stieg zu den Raumfahrern in den Gleiter.
Sie wirkten verblüfft und unsicher, anscheinend hatten sie nicht
damit gerechnet, daß ich ihnen die Initiative aus der Hand
nehmen würde.
    »Ich möchte Ihnen für Ihre Hilfe danken«,
sagte ich. Mit jedem Wort wurde meine Stimme sicherer und fester. Ich
bemerkte, wie ich mich innerlich beruhigte und endlich den Abstand
gewann, der zur Überwindung derart einschneidender Ereignisse
nötig ist.
    »Es war selbstverständlich«, erwiderte einer der
Männer. Mittlerweile hatte ich erfahren, daß er Remo Kovac
hieß.
    »Darüber kann man streiten.«
    Lando Dolidse, der zweite Raumfahrer, stieß seinem Kollegen
in die Seite und deutete auf mich.
    »Sieh dir das an«, sagte er, »sie lacht wieder.«
    Remo nickte zustimmend, als er sah, daß mein Lächeln
noch breiter wurde. Ich mochte die beiden. Letztlich war es ihnen
zuzuschreiben, daß ich über den Tod meines Vaters
verhältnismäßig schnell hinwegkam.
    Sie boten mir die nötige Ablenkung. Ich wunderte mich selbst,
daß ich mit jeder Minute freier und gelöster wurde. Aber
ich durfte nicht aus den Augen verlieren, weshalb ich mich nach der
Landung des Raumschiffs entschlossen hatte, überhaupt hierher zu
kommen.
    »Wenn es sich einrichten läßt«, bat ich,
»würde ich gern mit Ihrem Kommandanten sprechen.«
    Lando lächelte noch immer.
    »Der Kommandant kreist mit dem Mutterschiff im Orbit«,
erklärte er. »Dies ist ein Explorer-Unternehmen. An Bord
des Beiboots finden Sie den wissenschaftlichen Leiter des
Voraustrupps. Sie können zunächst mit ihm verhandeln.«
    »Wir wollten Sie ohnehin darum bitten, mit uns zu kommen«,
ergänzte Remo ernst. »Es gibt einige Fragen zu klären.«
    »Ich werde sie beantworten«, nickte ich.
    Natürlich war ich mir durch einige Gespräche mit meinen
Eltern - wie lange war es schon her? - über die Aufgabenstellung
der Explorerflotte im klaren. Es handelte sich um fast ausschließlich
mit Wissenschaftlern und Forschern besetzte Schiffe, die ausgesandt
wurden, um in unbekannte Regionen der Galaxis vorzustoßen,
fremde Planeten zu erforschen und neuen Lebensraum für die
Menschheit zu erschließen. Die Landung der Terraner auf Rubin
konnte nur auf einem unglücklichen Zufall beruhen. Hätte
man sich unserer Expedition erinnert und Nachforschungen anstellen
wollen, was aus uns geworden war, hatte man ein Schlachtschiff mit
überwiegend militärischer Besatzung geschickt.
    Der Gedanke beruhigte mich und ließ mich etwas
optimistischer in die Zukunft sehen. Ich weiß nicht, wie ich
darauf kam, aber etwas erweckte in mir die Hoffnung, daß ein
Wissenschaftler eher von der Notwendigkeit zu überzeugen sei,
diesen Planeten wieder zu verlassen und den Mantel des Schweigens
über die auf ihm lebenden Menschen zu hüllen, als der
    Kommandant einer militärischen Einheit. Es würde sich
herausstellen, ob die Überlegung berechtigt war.
    Der Flug zum Beiboot dauerte nur wenige Minuten. Wir sprachen
nicht viel miteinander. Die Raumfahrer hatten ihr Ziel erreicht, und
ich hing meinen Gedanken nach, wie ich den Leiter der Expedition am
besten für meine Bitte gewinnen könnte. Als der Gleiter in
den Hangar tauchte und sanft aufsetzte, war mir klar, wie ich
vorzugehen hatte. Ich hoffte, mit Offenheit und Ehrlichkeit am
weitesten zu kommen. Darauf würde ich meine Verhandlungsführung
aufbauen.
    Hinter uns schloß sich das Schott. Wir stiegen aus. Seit
Jahrzehnten hatte ich das Innere eines Raumschiffs nicht mehr
gesehen. Die Umgebung erschien mir kalt und abweisend,
menschenfeindlich und erschreckend nüchtern. Es gelang mir nicht
völlig, davon unbeeindruckt zu bleiben. Die Synthese von
widerstandsfähigem Terkonitstahl mit einer zur Perfektion
hochgezüchteten
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