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PR TB 176 Spion Der Sternenmacht

PR TB 176 Spion Der Sternenmacht

Titel: PR TB 176 Spion Der Sternenmacht
Autoren: Perry Rhodan
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einem
Augenblick zum ändern verschwunden. Er fühlte neue
Zuversicht. In ihm war plötzlich die Gewißheit, daß
er seinen Auftrag trotz allem werde vollenden können.
    Er wußte, daß die neue Kraft nicht aus ihm selbst
rührte. Sie kam von außen. Er spürte fast körperlich
die Nähe eines mächtigen Beschützers, der ihm zu sagen
schien: Versuch's nur, du wirst's schon schaffen.
    Sein Bewußtsein griff durch Tynde hindurch. Das Bild, das er
durch die Augen des Androiden sah, verschwand. Eine Sekunde lang
taumelten die psionischen Bruchstücke, die er ausgesandt hatte,
das Fremde zu ergründen, durchs Nichts. Plötzlich aber
fanden sie wieder Halt. Ein neues Bildsegment tat sich auf. Sanssouq
sah einen Raum, der eine Menge fremdartiger Geräte enthielt.
    Und er spürte das Zittern einer fremden Seele, der dieser
Angriff völlig unerwartet kam.
    „Wer bist du?" fragte Sanssouq.
    Der Fremde wehrte sich, aber schließlich mußte er
antworten:
    „Mein Name ist Ankhor-Laa."
    „Du bist ein Lare?"
    „Ja."
    ,"Dein Name klingt mir vertraut. Bist du ein Verwandter
Senghor-Laas, der auf Selengi starb?"
    „Ich bin sein Bruder- und du sein Mörder."
    Sanssouq beachtete den Vorwurf nicht.
    „Warum verfolgst du mich?"
    „Du bist ein feindlicher Kundschafter!"
    „Ich - ein Kundschafter? Wessen Kundschafter?"
    „Du arbeitest im Auftrag des Überwesens ES!"
    Sanssouq war so überrascht, daß ihm um ein Haar die
Kontrolle über das fremde Bewußtsein entglitten wäre.
Erst im letzten Augenblick rief er sich zur Ordnung.
    „Woher weißt du das?" fragte er.
    Da berichtete ihm Ankhor-Laa, was er von Hotrenor-Taak erfahren
hatte. Seine Gedanken waren flüssig und deutlich, obwohl er sich
Tausende von Lichtjahren entfernt befand. Sanssouq wußte, daß
er dies aus eigener Kraft nicht hätte bewerkstelligen können,
und war um so eher bereit, zu glauben, daß die larische
Hypothese der Wirklichkeit entsprach.
    „Und so", schloß Ankhor-Laa, „bist du seit
dem ersten Augenblick, an den du dich erinnerst, auf dem Weg zum
Punkt der Umkehr, der wahrscheinlich den zweiten Brennpunkt der
ehemaligen Bahnellipse des Planeten WANDERER darstellt."
    „Ich habe davon nichts gewußt", antwortete
Sanssouq benommen.
    „Das ist denkbar", erwiderte Ankhor-Laa. „Du bist
ein Werkzeug des Überwesens. Es hat dich erschaffen und mit
Kenntnissen versehen - und dann in dieser Milchstraße
ausgesetzt. Wir wissen nicht, ob du das bist, was die Terraner einen
Androiden nennen, oder ein wirklicher Mensch. Es spielt auch keine
Rolle. Du hast die kritischen Bereiche der Galaxis ausgekundschaftet.
Deswegen mußten wir dich daran hindern, zu ES zurückzukehren."
    „Deswegen setztet ihr Tynde auf mich an?"
    „Es war meine Idee", antwortete Ankhor-Laa, und in
seinen Gedanken schwang eine gehörige Portion Stolz. „Wir
wußten, daß du parapsychische Gaben besaßest, aber
nicht, welcher Art sie waren. Das Bündnis setzte Roboter auf
dich an und erlitt einen Fehlschlag nach dem anderen. Ich hatte eine
bessere Idee. In das Bewußtsein des Androiden mochtest du
eindringen - du würdest immer nur solche Regungen darin finden,
die unverdächtig waren."
    „Du steuerst Tynde?"
    „Ich steuere den Androiden. Mit Hilfe meiner Gedanken und
eines psionischen Verstärkers, dessen Antenne automatisch den
Bewegungen des Androiden folgt."
    „Aber du bist jetzt am Ende!" sagte Sanssouq.
    Es war nicht sein eigener Gedanke, den sein Gehirn hervorbrachte.
Es war der Mentalimpuls eines Fremden.
    „Ja - ich bin am Ende!" antwortete Ankhor-Laa.
    Das Bild, das Sanssouq durch die Augen des Laren sah, begann zu
flackern. Er beobachtete, wie die fremdartigen Geräte sich
ruckartig bewegten, und verstand, daß der Lare seinen Halt
verloren hatte und stürzte. Weiter sah er nichts - das Bild
erlosch.
    Dann aber brach Tynde, der Androide, vor ihm zusammen. Die Waffe,
die ihn bedroht hatte, fiel auf den stählernen Boden des
Hangars.
    Sanssouq nahm den reglosen Körper des Androiden auf und
schleppte ihn durch die Schleuse hinaus in den Gang. Dort streifte er
Tynde die Raummontur ab. Es stimmte ihn traurig, festzustellen, daß
seine Befürchtung ihre Richtigkeit hatte: der Androide war tot,
das Opfer der Einwirkung eines fremden, überlegenen Geistes, der
auch Ankhor-Laa, dem selbsternannten Rächer seines Bruders, den
Tod gebracht hatte.
    Sanssouq stand auf und ging davon. Sein Ziel war der
Kommandostand. Er hatte einen Auftrag zu vollenden, und jetzt gab es
nichts mehr, was ihn
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