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PR TB 167 Nacht Uber Childonga

PR TB 167 Nacht Uber Childonga

Titel: PR TB 167 Nacht Uber Childonga
Autoren: Perry Rhodan
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Flotteninspektion,
habe mir also den einen Whisky redlich verdient. Außerdem dient
er der Förderung des Appetits, und wir haben ja bald Mittag."
    "Es geht doch nichts über eine gute Ausrede",
meinte der Großadministrator sarkastisch. "Du bist doch
aber bestimmt nicht nur gekommen, um mir diese Weisheiten zu
unterbreiten, nehme ich an."
    Bully nahm einen zweiten Schluck und nickte. Er griff in die
Brusttasche und holte eine zusammengefaltete Hypergrammfolie hervor.
    "Das Ding fand ich neben einigen anderen vorhin auf meinem
Schreibtisch. Eigentlich ist es ja an dich gerichtet, aber man hat es
aussortiert, weil man es nicht als wichtig genug ansah, um es dir
persönlich vorzulegen. Es hat inzwischen verschiedene
Abteilungen durchlaufen, das ging aus dem beigefügten Laufzettel
hervor. Anscheinend fühlte sich aber niemand kompetent dafür,
und so hat man es schließlich mir zugeschoben. Das war ganz gut
so, denn ich habe den Verdacht, daß hinter der Sache weit mehr
steckt, als es den Anschein hat."
    Er ließ die Folie durch die Luft sausen, und Rhodan fing sie
geschickt auf. Er las den Hypergrammtext durch und hob dann die
Brauen.
    "Childonga?" überlegte er. "Von dieserWelt
habe ich noch nie gehört. Hast du eine Ahnung, wo sie liegt?"
    "Erst seit zehn Minuten, und dazu mußte ich unseren
Archivcomputer befragen. Ein früherer Kolonialplanet in der
Eastside, 6574 Lichtjahre von hier, 350 Millionen Bewohner. Autonom,
aber dem Solaren Imperium assoziiert, wie es so schön heißt.
Man treibt Handel mit Terra, einige Passagierlinien fliegen Childonga
an. Vornehme Leute, wie es scheint, denn sie haben sich sogar eine
Kaiserin zugelegt."
    "Im Moment geht es ihnen aber gar nicht gut", sagte
Perry Rhodan. "Mehr als fünfzigtausend Tote, dazu
mindestensVierhunderttausend Schwerverletzte, das will schon etwas
heißen. Und das alles nur, weil ihre Sonne fünf Minuten

    lang verschwunden war. Stell dir vor, so etwas würde hier
aufTerra passieren!"
    "Dann hätten wirjetzt eine Million Tote, proportional
gerechnet", überlegte der Staatsmarschall. Er beugte sich
vor und sah den Freund ernst an. "Es könnte auch aufder
Erde passieren, Perry! Dieses Phänomen ist bisher einmalig,
soviel ich weiß. Sicher, man kann einen Planeten zeitweilig von
der Außenwelt isolieren, aber dazu braucht man gewaltige
Anlagen. Diese setzen wiederum riesige Energien frei, die man mühelos
anmessen kann.
    Auf Childonga ist aber nichts registriert worden, nur ein paar
Instrumente spielten verrückt. Gibt dir das nicht zu denken?"
    Rhodan nickte, seine graublauen Augen hatten sich verengt. "Doch,
das tut es, Bully. Das zeitweise Verschwinden der Sonne von Childonga
muß irgendwie künstlich herbeigeführtworden sein, ein
Naturereignis war es auf keinen Fall. Ich frage mich nur, werein
Interesse daran haben könnte, diesem unseren Maßstäben
nach vollkommen unbedeutenden Planeten so übel mitzuspielen.
Ganz gleich, wie man es angefangen haben mag, der Aufwand muß
ungeheuer gewesen sein."
    Reginald Bull lächelte finster.
    "Ich wüßte schon jemanden, der dazu imstande wäre!
    Da gibt es einige zwanzig Lichtjahre von Childonga entfernt einen
Verein, der sich Brain-Brotherhood nennt. Das ist eine Clique von
Wissenschaftlern, die sich in diese entlegene Gegend zurückgezogen
haben, weil sie anderswo nicht gern gesehen wurden. Zuerst, vor etwa
vierhundert Jahren, waren es nur einige wenige, aber sie bekamen
immer mehr Zulauf, je mehr die Menschheit auseinanderfiel. Jetzt
beherrschen sie eine Föderation von fünf Planeten, und
niemand darf ihnen in die Karten schauen. Ihr Oberhaupt ist Dr.
RobyTullman - nun, was sagst du jetzt?"
    "Verdammt!" entfuhr es dem Großadministrator. "Das
ist doch der Mann, den Waringer aus seinem Team geworfen hat, weil er
sich immer wieder Eigenmächtigkeiten leistete, die einige
Projekte in Gefahr brachten. Ein hervorragender Hyperphysiker, aber
auch ein Egozentriker, wie er im Buch steht. Er ist vor zehn Jahren
mit unbekanntem Ziel verschwunden, nicht ohne zuvor noch einige wüste
Drohungen auszusprechen."
    Bully nickte mit verkniffenem Gesicht. "Genau dieser Mann ist
es, Perry. Ich hatte ihn längst vergessen, aber die seltsamen
Geschehnisse auf Childonga machten mich mißtrauisch. Deshalb
befragte ich den Archivcomputer auch nach den Systemen rings um die
Bekkar-Sonne, und dann gingen mir die Augen auf. Tullman kann etwas,
und er haßt Terra, weil er sich ungerecht behandelt fühlte.
Vielleicht hat er dort hinten in
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