Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

Titel: PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
BUTTERFLY zurückgeblieben, um
mich die Suppe, die er mir eingebrockt hatte, allein auslöffeln
zu lassen.
    Kalte Wut packte mich. Ich nahm mir vor, es diesem Scheusal zu
beweisen.
    Mit funkelnden Augen blickte ich mich um. Eigentlich hatte ich
erwartet, Getöse und grelle Entladungen oder so etwas zu
bemerken, wenn sich die sogenannten materiellen Präsenzen der
Kinder des Nyda und Hrons auf dem Verbotenen Planeten einen Kampf
lieferten, der über Wohl und Wehe des Sternenschwarms entschied.
    Doch es herrschte eine absolute Stille. Nichts auf der glatten,
völlig ebenen Oberfläche Siddhitas regte sich. Es gab weder
Pflanzen noch Tiere noch Wasser - und es gab nicht einmal den
leisesten Windhauch.
    Als ich mich bückte und den Boden berührte, glaubte ich,
in dem handwarmen stahlharten Material ein schwaches Pulsieren zu
fühlen. Ich spürte es jedoch so schwach, daß ich
nicht sicher war, ob es nur auf Einbildung beruhte.
    Seufzend richtete ich mich wieder auf. Wenn die Kinder des Nyda
und Hron sich nicht hier befanden, dann eben an einem anderen Ort
dieses rätselhaften, aber bislang keineswegs unheimlichen
Planeten.
    Ich drückte den Schalter meines Flugaggregats herunter, doch
nichts geschah. Weder der Antigravprojektor noch das kleine
Pulsationstriebwerk sprangen an. Das war äußerst fatal,
denn wenn ich mich zu Fuß bewegen mußte, erreichte ich
den Ort der Auseinandersetzung wahrscheinlich erst, wenn alles vorbei
war.
    Ich probierte es noch einmal - mit dem gleichen negativen
Ergebnis. Versuchsweise schaltete ich meinen Minikom ein, aber auch
er funktionierte nicht. Allerdings hatte ich nichts anderes erwartet,
denn mir war klar, daß es hier Kräfte gab, die die
Funktionen meiner technischen Hilfsmittel unterbanden. Das war weder
geheimnisvoll noch übernatürlich, denn auch die menschliche
Technik kannte Geräte, mit denen dieser Effekt erreichbar war.
Was sollte ich tun? Abwarten?
    Ich entschied mich dafür, nicht passiv abzuwarten, sondern
die Handlungsmöglichkeiten zu nutzen, die mir geblieben waren.
Mit den kräftesparenden Schritten, die man uns beim regelmäßig
absolvierten Überlebenstraining für Raumfahrer beigebracht
hatte, setzte ich mich in Bewegung. Auf diese Weise würde ich
sechs Kilometer pro Stunde zurücklegen. Ich durfte nur nicht
daran denken, wie wenig das im Vergleich zum Umfang des Planeten war.
    Rund dreieinhalb Stunden später erkannte ich, daß ich
mich einer der schwarzen geometrischen Flächen näherte.
Unwillkürlich verlangsamte ich meine Schritte. Als ich es
merkte, ärgerte ich mich darüber und ging wieder schneller.
    Als ich die Trennlinie erreichte, war meine Beklommenheit dennoch
so gewachsen, daß ich zögerte, sie zu überschreiten.
Die schwarze Fläche war ebenfalls eben. Nur, ob sie glatt war,
vermochte ich nicht zu sehen. Wenn ich länger als eine Sekunde
auf ein- und dieselbe Stelle schaute, gewann ich den Eindruck, als
blickte ich auf eine scharf nach oben zu abgegrenzte totale
Dunkelheit und nicht auf die Oberfläche fester Materie.
    Ich kauerte mich nieder und streckte die Hand über die
Trennlinie hinweg aus, senkte sie langsam tiefer und berührte
schließlich die schwarze Fläche, bereit, die Hand sofort
wieder wegzuziehen.
    Doch ich ließ sie liegen, denn die Fläche fühlte
sich wider Erwarten genauso stahlhart an wie die gelbe Fläche.
Nur war sie nicht handwarm, sondern eiskalt, aber nicht so kalt, daß
ich Bedenken gehabt hätte, sie zu betreten.
    Aufatmend richtete ich mich auf und überschritt die
Grenzlinie.
    Im nächsten Moment merkte ich, daß meine Hand mir nicht
alles über die schwarze Fläche übermittelt hatte -
trotz der hochempfindlichen Senso-Rezeptoren der Raumhandschuhe.
    Ich stand in völliger Dunkelheit.
    Mein erster Impuls war, wieder auf die gelbe Fläche und damit
in die Helligkeit zurückzukehren.
    Ich beherrschte mich jedoch, denn eine Umkehr hätte mich
nicht weitergebracht. Schließlich wollte ich nicht für
immer auf der gelben Fläche bleiben. Also ging ich einfach
weiter, tiefer in die Dunkelheit hinein. Doch meine heimliche
Erwartung, meine Augen würden sich auf gewohnte Weise an die
veränderten Lichtverhältnisse anpassen, wurde enttäuscht.
    Das konnte nur eines bedeuten: daß es hier nicht die
geringste Lichtstrahlung gab, nicht einmal aus dem Weltraum - und das
widersprach allen Erfahrungen und angeblich vernünftigen
Vorstellungen. Die Sonnen des schwarminternen Weltraums standen im
Durchschnitt dichter als die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher