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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres
Autoren: Perry Rhodan
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fallen. Ich warf mich herum
und war bei meinen Waffen. In einigen Augenblicken hatte ich meinen
linken Arm durch den Schild geschoben, spannte meinen Bogen und jagte
den ersten Pfeil durch die Schulter eines Angreifers.
    Nomaden! Immer wieder Nomaden.
    Ich konnte nur hoffen, daß es nicht viele waren. Sie kamen
aus Amurru, dem Westland. Kleine Gruppen, selten mehr als zwei, drei
Sippen mit all ihrer Habe. Menschen, deren Meer die Wüste war
und die kaum etwas zu verlieren, aber viel zu gewinnen hatten. Rund
um die Gespanne, die Schlitten und die wuchtigen Scheibenräder
entbrannte ein schneller Kampf. Ich sprang auf einen riesigen
Baumstumpf und legte einen zweiten Pfeil auf die Sehne, schoß
ihn in den Oberschenkel eines jungen Angreifers, der eben einen Speer
nach Siren werfen wollte.
    »Siren! Hinter dir!« schrie ich.
    Er drehte sich herum und schlug einem Angreifer mit der Doppelaxt
eine Art Schwert aus der Hand. Zwei Holzfäller rannten hinter
einem flüchtenden Nomaden her und warfen ihn zu Boden, indem sie
einen Speer zwischen seine Beine schleuderten. Langsam drehte ich
mich im Kreis und schoß gezielt einen Pfeil nach dem anderen
ab. Dies war der fünfzehnte Überfall, den ich miterlebte.
Schräg unter mir rollte ein Baumstamm von dem Stapel und
erschlug einen älteren Mann im Fellgewand.
    Ich sah kein Ziel mehr, sondern nur noch Gruppen von zwei oder
drei Männern aus Gubal, die einen Nomaden fingen und fesselten.
Ich senkte den Bogen, steckte den Pfeil in den Köcher zurück
und sprang von dem Baumstumpf.
    »Wir haben gewonnen!« brüllte Siren vom anderen
Ende unseres flüchtigen Lagers. »Ein paar kräftige
Sklaven. Der Rest ist schwächlich und muß erst gefüttert
werden!«
    Er trieb einen jungen Mann mit wildem Haarschopf und schwarzem
Kräuselbart vor sich her und auf mich zu. Aus allen Richtungen
zerrten und schleppten meine Leute jetzt die verwundeten und
gefangenen Nomaden unter Flüchen und Geschrei heran.
    »Wir gehen und holen den Rest. Diesen Kampf hätten sie
sich sparen
    können.«
    Siren bohrte in seinem Ohr und fragte grinsend:
    »Wußten sie vorher, wie gastfreundlich wir sind?«
    Es waren ein Dutzend Männer zwischen fünfzehn und
vierzig. Einer war schwer verletzt, einer vom Baum erschlagen, alle
trugen sie Risse, Schrammen und leichte Wunden. Im Nu waren sie alle
gefesselt und wurden in der Nähe des Feuers zu Boden geworfen.
    Ich blickte einen nach dem anderen an und schüttelte mich
innerlich. Es waren arme Wüstenschakale, die mehr aus Not zu
rauben versuchten denn aus Bösartigkeit. Wir hatten Verwendung
für sie. Ich trat zwischen sie, ließ den Arm mit dem
runden Schild sinken und sagte:
    »Ihr seid jetzt unsere Beute. Gefangene, Sklaven,
Leibeigene. Ihr werdet gut behandelt werden. Wo sind eure Frauen und
alles übrige?«
    Keiner von ihnen antwortete. Sie starrten uns schweigend und
mißtrauisch an. Sie waren unbeschreiblich ungepflegt und
ziemlich ausgemergelt. Siren versetzte seinem Gefangenen einen Tritt,
der den Mann aufs Gesicht warf, bückte sich und bohrte ihm die
Spitze des Dolches gegen den Hals.
    »Unser Fürst hat geruht, eine Frage an dich zu richten.
Wie willst du mit einem Dolch im Hals reden, du stinkender Mann ohne
Haus?«
    »Dort. beim Bach, beim Stein der Quelle!« röchelte
er mit hervortretenden Augen. Siren grinste wie ein Schakal und
murmelte:
    »Gehen wir, Freunde. Holen wir den Rest. Wir füllen
unsere goldene Stadt mit wahrhaft schönen Bürgern.«
    Er warf mir einen schrägen Blick zu und setzte sich mit etwa
zwei Dritteln unserer Leute in der angegebenen Richtung in Bewegung.
Nach einigen Schritten verschmolzen die Männer aus Gubal
unsichtbar und unhörbar mit dem Gebüsch. Ich lehnte mich
gegen den Stapel Stämme, fischte aus dem Netz im Wagenkorb den
Krug und nahm einen langen Schluck des gemischten Weines.
    Und das alles, Arkonide, obwohl du nicht im geringsten weißt,
wozu es gut ist. Dir fehlt jede Motivierung sagte einschränkend
der Logiksektor meines, Verstandes, der mich bisher schmählich
im Stich gelassen hatte - was meinen Aufenthalt an diesem Punkt der
Oberfläche von Larsaf Drei betraf. Mein Extrasinn hatte recht.
    Jeden Morgen, wenn ich aufwachte, sah ich den gräßlich
glühenden Spalt am Horizont. Und wenig später fluteten die
blendenden Kaskaden des Sonnenlichts über das Land. Die Zedern
schwitzten ihr aromatisches Öl aus, der Wind brachte den Geruch
nach Gubal und erfüllte unsere Tage und Nächte mit diesem
Aroma. Die Ruinen
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