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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres
Autoren: Perry Rhodan
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und sagte:
    »Ich weiß es. Für heute haben wir genug getan.
Verteile die Nomaden, wie wir es immer gehalten haben. Ich fahre
allein weiter.«
    »Morgen?«
    »Morgen treffen wir uns bei den Fundamenten am Hafen,
Siren.«
    »Nicht heute in der Schänke?«
    »Nein. Ich möchte allein sein.«
    »Vielleicht«, sagte er mit einem breiten Grinsen und
schwang sich aus dem Korb, »besuche ich dich heute nacht mit
ein paar Krügen Wein und ein paar Sklavinnen.«
    Ich erwiderte halb mürrisch, halb begeistert:
    »Ihr werdet vielleicht willkommen sein, Freund Siren.«
    Auf einer der höchsten Klippen hatten wir die Fundamente
meines Hauses errichtet. Ich spannte die Tiere aus und überließ
sie den Sklaven. Dann ging ich in einen der wenigen fast fertigen
Räume und setzte mich in meinen hochlehnigen und fellüberzogenen
Sessel. Ich überblickte von hier nahezu die gesamte Stadt und
den ganzen Hafen.
    Letztes Sonnenlicht lag auf den bewaldeten Gipfeln des Gebirges,
das im Norden von Gubal rechtwinklig seinen Verlauf änderte und
weit ins Meer vorsprang.
    Hier war ich also, ein Fürst am äußersten
Einflußbereich des Nilreiches. Müde, ohne Umgebung, wie
ich sie mir gewünscht hatte, mit einem vergrabenen Schatz von
Ausrüstungsgegenständen. Ich mußte dieses Haus
fertigbauen und die Zisterne, um überhaupt etwas wie ein Heim zu
haben.
    Ich gähnte und lehnte mich zurück.
    Du solltest schlafen, Atlan. Du hast fast zweihundert Tage lang
gearbeitet wie einer deiner Zugochsen. Entspanne dich! sagte der
Logiksektor beruhigend.
    Vielleicht war der Ratschlag gut und richtig. Ich zog die
harzbedeckten Stiefel aus, warf mich auf mein Lager und zerrte die
Felle über mich. Kurze Zeit später war ich tatsächlich
eingeschlafen.
    Ein Alptraum walzte über mich hinweg. Jedes Bild war von
gläserner Klarheit und verankerte sich tief und unauslöschlich
in meiner Erinnerung. Wieder würde ich am hellen Tag im
erbarmungslosen Licht des mittelmeerischen Sommers jede einzelne
Sequenz dieser Traumbotschaft wiedererkennen, als hätte ich sie
niedergeschrieben und gezeichnet.
    Wir kennen dein photographisch exaktes Gehirn, Arkonide! gellte
eine Stimme. Ja, ich bin es. Ich bin ES. Ich habe dich aus deinem
langen Schlaf geholt.
    DER KOKON DES TRAUMES BRACH AUF.
    Aus Traum wurde Wirklichkeit. Ein langgezogenes Gelächter
marterte mich. Es war das Lachen dieses gottähnlichen
Kollektivwesens von Wanderer, dem Kunstplaneten der makabren
Überraschungen. Evolution durch Terror, Hilfe für diesen
geschundenen Planeten durch Kampf, Zwang und Sklaverei. Empor aus dem
nebligen Dunkel der Bronzezeit! Mit ES und Atlan hinauf zu den
lichterfüllten Gipfeln geistiger Klarheit. Weg vom
Götzenglauben, auf den langen Weg zu den Sternen!
    RICHTIG, ARKONIDE! Wieder dieses Gelächter.
    ES sagte:
    »Ich war es, der den Pharao dazu brachte, Ahiram-Atlan zum
Gaufürsten von Gubal oder Kypny zu machen! Ich war es, der in
dein Gepäck die exakten Karten des Meeres steckte. Ich schuf
sie. Sie werden solange deutlich bleiben, bis deine Kapitäne die
Karten selbst zeichnen können oder die Uferlinien im Gedächtnis
haben. Von mir stammt der Plan von Stadt und Hafen, den du gezeichnet
hast. Denn ich bin der Herr der Träume. Ich habe alle deine
Helfer auf sklavischen Gehorsam eingeschworen. Ich werde auch dafür
sorgen, daß der Plan Wirklichkeit wird. Alles dient zur
Vorbereitung einer Aktion, die noch in
    der Zukunft liegt. Auch die eiserne Mannschaft, die in den
nächsten Jahren zu dir stoßen wird, dient einem Abenteuer
dieses Planeten. Hörst du?
    Vergiß es nicht... nein, ich vergaß, daß dir das
Vergessen unmöglich ist.
    DU WIRST DIE UNSICHTBAREN STRASSEN DES MEERES BAUEN!
    Wenn der Sommer in den Herbst übergeht, werde ich dich
belohnen. Eine golden Barke wird nach Gubal kommen. Dann wirst du
belohnt für das, was du erarbeitet hast. Nur ein Bild der
Erinnerung.«
    Ein kreideweißer Blitz zuckte durch meinen Verstand. Der
Schleier riß. ES gab einen Teil meiner Erinnerungen frei. Ich
sah...
    Asyrta-Maraye, die schöne Ägypterin. Sie lebte! Sie
liebte mich! Sie ließ den zweiten Teil des Planes zur
Wirklichkeit werden. Sie fieberte ungeduldig dem Augenblick entgegen,
an dem wir uns wiedersehen würden. Dann mußte sie...
wieder lachte ES:
    »RICHTIG! Arkonide, Wächter des Planeten! Hüter
und Vater der Evolution, die viele ihrer Kinder frißt und noch
verschlingen wird! Sie war mit dir in der Tiefseekuppel. Rico, dein
Robot, hat sie ebenso versorgt wie dich.
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