Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Vorhaben!«
gab der Hafenkapitän zu bedenken. Im Gegensatz zu den meisten
anderen Männern war er glattrasiert.
    »Komme nach Gubal, und du wirst erkennen, daß mächtige
Kräfte am Werk sind. Lerne meinen Geliebten kennen! Er ist der
klügste Mann, den es gibt.«
    »Weil er dein Geliebter ist, Asyrta?« fragte Biades
sarkastisch.
    »Weil er klug und unvergleichlich ist, bin ich seine
Geliebte.«
    Der Kapitän nickte; eine Antwort nach seinem Geschmack. Er
versuchte, alles das, was er gehört hatte, wohl zu bedenken und
die Fehler herauszufinden. Er wußte, daß noch sehr viele
Fragen gestellt und beantwortet werden mußten. Sie hatten aber
sehr viel Zeit. Und der Herrscher im Palast von Knossos würde
die Fremden ebenso befragen.
    »Und weil ich nicht der Herrscher von Keftiu bin, kann ich
euch zwar helfen, aber nichts entscheiden. An wie viele Schiffe habt
ihr gedacht?«
    »An nicht weniger als hundert!« sagte Asyrta
nachdrücklich.
    »Aber Knossos ist nicht der erste Hafen, in dem ihr Kapitäne
aufgefordert habt, zu euch zu kommen?«
    »Nein. Wir fragen jeden Kapitän, der aussieht, als wäre
er kein geborener Betrüger. Und wir haben einen guten Blick für
jedes Schiff, das so aussieht, als würde es die nächsten
zwei Stürme überleben, mitsamt der Mannschaft!«
lachte Cheper dröhnend.
    »Ihr habt euch eine große Aufgabe gestellt«,
meinte der Hafenkapitän versonnen und sah immer wieder Asyrta
ins Gesicht. Sie
    wirkte selbstsicher und unangreifbar.
    »Wir wissen, daß wir sie lösen können. Nicht
in einem Mond. Es wird Jahre dauern, aber dann wird Gubal zu einer
Stadt werden, deren Glanz an jedem Stück aller Küsten
besprochen wird.«
    »Da dieser Zustand nach all dem, was ich denke, in weiter
Ferne liegt, sollten wir über das Näherliegende sprechen«,
erklärte Biades. »Zunächst, wo werdet ihr wohnen? Auf
dem Schiff?«
    »Nein. Vielleicht gibt es für Cheper, Neit-aqer, das
Mädchen und mich ein Haus. Pharao Sesostris läßt mich
in Gold zahlen.«
    »Zweifellos läßt sich finden, was ihr sucht.
Nötigenfalls auch ohne Gold.«
    Sie fanden ein Haus. Cheper sprach mit den Kapitänen, und
manches Talent Gold und Silber wechselte den Besitzer. Sie zeichneten
Teile der Karten nach, gaben abfahrenden Schiffen Ratschläge mit
und begrüßten ankommende Boote. Der Name und der Standort
Gubal war bald in aller Munde. Jeder Kapitän, der in diesem Mond
in den Häfen von Knossos, Mallia und Gurnia anlegte, wußte
davon. Er würde mit anderen Kapitänen sprechen und so diese
Nachrichten verbreiten. Der Herrscher von Knossos und somit von
Keftiu sprach lange mit Asyrta-Maraye und Cheper und versprach, sie
zu unterstützen.
    Sie vergaßen, daß jeder von ihnen einmal eingeschlafen
war, einen langen Traum gehabt hatte und nach dem Erwachen mehrere
unbekannte Sprachen kannte, so gut, als wäre es die eigene. Sie
freundeten sich mit den Minoern an, tranken deren Wein und liebten
deren Töchter. Aber keinen Augenblick lang vergaßen sie
den schlanken, hochgewachsenen Geliebten der Herrin und den Auftrag,
den sie hatten. Im Grund arbeiteten sie ununterbrochen an dem Plan.
Keiner von ihnen dachte jemals daran, daß sie nur Werkzeuge
waren.

2.
    Die schwere, langstielige Axt pfiff durch die Luft und bohrte sich
tief in den keilförmigen Spalt des Stammes. Aus der Krone der
Zeder raschelten Blätter und Rindenteilchen herunter. Als ich
die Axt zurückriß und eine Wolke des harzigen
Zedernölgeruchs in die Nase bekam, hörte ich ein anderes
Geräusch. Ein fahles Sausen, dann einen hämmernden
Einschlag. Eine Handbreit vor meinem Gesicht zitterte ein langer
Pfeil im Baumstamm.
    Ich ließ meinen Körper vom Schwung der Axt nach hinten
reißen, sprang weit von dem Stamm weg und schrie gellend:
    »Ein Überfall! Nomaden! Zu den Gespannen, Freunde!«
    Dort lagen unsere Waffen. Wir gingen niemals unbewaffnet in die
Wälder. Die Ochsen begannen zu schreien, als von überall
her
    rennende Menschen auftauchten. Die Wildeselhengste des leichten
Wagens stiegen schreiend hoch und zerrten an den Zügeln. Ich
lief geduckt bis zu dem Stapel der entasteten Stämme, sah mich
unaufhörlich um und schrie abermals:
    »Zu mir her! Holt die Waffen! Schnell!«
    Durch ein Gebüsch neben mir schnitt prasselnd ein
geschleuderter Speer. Ich sah hinter mir ein unbekanntes Gesicht,
holte mit der Axt aus und traf mit einem furchtbaren Schlag den
Schild und brach dem Angreifer dahinter den linken Arm. Der Mann
schrie laut auf und ließ die Keule
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher