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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres
Autoren: Perry Rhodan
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schwarzen Locken,
stand im Bug seines Schiffes, direkt über dem riesigen
aufgemalten Auge.
    »Wir kommen dorther, Kapitän. Wir wollen nicht kämpfen,
aber wir können kämpfen.«
    Weder Asyrta noch Cheper konnten deutliche Anzeichen bemerken, daß
sich die Mannschaft des Minoers zum Kampf gerüstet hatte. Aber
Schilde, Speere und blitzende Enterbeile lagen auf Deck.
    »Was wollt ihr?«
    »Wir suchen gute Schiffe, erfahrene Kapitäne und
Mannschaften. Wir zahlen gut, in Gold. Bist du von Knossos?«
    »Aus Mallia!«
    Die Schiffe rauschten einen halben Bogenschuß voneinander
entfernt vorbei. Das Schiff aus Mallia war schwer, reichlich
mitgenommen und lag tief im Wasser. Die Elitesoldaten des Gottkönigs
ließen die Bögen sinken.
    »Wir wollen reden!« schrie der Kapitän zurück.
    Gleichzeitig scherte das Schiff aus Mallia aus dem Wind. Die Rah
fiel, das Segel erschlaffte. Auch Cheper ließ das Schiff
wenden, ging wieder in den Wind und fuhr dem anderen hinterher.
Schließlich, als die Ostküste der Insel voll im
Sonnenlicht lag, als die fünf nebeneinanderliegenden Berggipfel
und der Berg Ida sich scharf gegen den pastellenen Himmel abhoben,
segelten beide Schiffe langsam nebeneinander her. Die Mannschaft des
Handelsschiffes aus Keftiu machte noch immer keine Bewegung, die auf
einen versuchten Überfall hindeutete.
    »Reden wir, Ägypterin«, schrie der Mann, die
Hände trichterförmig an den Mund gelegt.
    »Wir wissen, daß die minoischen Seefahrer groß
und tüchtig sind. Wir brauchen solche Männer!«
    »Wer braucht sie? Ihr aus dem Nilland?«
    »Ja. Wir haben Land, einen Hafen und viele Helfer. Jeder
Kapitän, der mit Schiff und Mannschaft zu uns kommt, kann zum
reichen Mann werden.«
    »Wohin sollen wir segeln?«
    »Überall dort, wo es Wasser gibt. Die LOB DES PHARAO
geht nach Knossos. Wir bleiben dort einen Mond lang. Komm zu uns,
Kapitän,
    und du erfährst alles. Du wirst, wenn wir dich anwerben, auch
Gold erhalten. Und alles andere. Kann dich dieses Angebot
begeistern?«
    »Wie lange bleibt ihr im Hafen von Knossos?«
    »Einen vollen Mond lang«, rief Asyrta zurück. »Du
willst uns dort treffen?«
    »Ich bin Kapitän Myron. Mein Schiff ist die SILBERNER
DELPHIN. Wir treffen uns im Hafen von Knossos. Gute Fahrt, Ägypterin.
Sprich mit Biades, meinem Freund.«
    Er hob die Hand, die Bronzenägel an seinem ledernen
Unterarmschutz glänzten auf, und dann schrie er Befehle zu
seiner Mannschaft hinunter.
    Das breitbäuchige Schiff schwankte hin und her, der Wind
blähte das Segel, und die SILBERNER DELPHIN wurde schneller.
Cheper stemmte sich gegen die Steuerruder und drehte das Schiff
herum. Sie nahmen wieder den Kurs ein, der sie in einem weiten
Zickzack nach Knossos bringen würde, wenn sie segelten.
Unzählige Schwierigkeiten lagen hinter ihnen, und bis zu dem
Tag, an dem sie den Auftrag des Pharao ausgeführt haben würden,
gab es sicherlich noch mehr davon.
    Auf einem Turm weit im Landesinnern, auf der Spitze eines hohen
Hügels, stieß ein Mann in ein langgezogenes Rohr aus
Bronze. Er hatte weit im Osten, vor den zwei Türmen des Hafens,
ein rostrotes Segel gesehen. Ein langgezogener, röhrender Ton
durchbrach die Ruhe des späten Morgens. Ein anderer Mann, der
auf der obersten Plattform eines weißen, runden Turmes neben
der Asche und dem Ruß des Hafenfeuers stand, hörte den Ton
und sah das Segel. Er sah noch mehr: überall an dem Schiff, das
langsam näher kam und immer aus dem Kurs getrieben wurde,
glänzte und funkelte es wie Gold. Es war sehr selten, daß
andere als minoische Schiffe in diesen Hafen kamen -der Grund dafür
war, daß es auf dem Wasser dieses Meeres kaum andere Schiffe
als minoische gab. Die Phryger, Thraker und die Leute aus Keftiu
waren, mit einigen Ausnahmen, die einzigen, die sich weiter von den
Inseln und Küsten entfernten, als ein Mann mit schlechten Augen
sehen konnte.
    Der Mann auf dem uralten mit Kalk bestrichenen Turm hob die Hände
an den Mund und schrie:
    »Ein fremdes Schiff fährt in den Hafen ein!«
    Langsam und majestätisch fiel die Rah. Das Segel wurde
gerefft und geschürt. Vierzig Riemen bewegten sich in
gleichmäßigem Takt und hinterließen eine Doppelspur
von kleinen ruhigen Flächen. Knossos war erreicht.
    Sieben Schiffe und zwei Dutzend Fischerboote lagen im Hafen. Die
kleineren Boote waren weit auf den flachen Sandstrand hinaufgezogen
worden. Zu dieser Stunde zwischen Morgen und Mittag befanden sich
    fast alle Bewohner des Hafens außerhalb der
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