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PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

Titel: PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts
Autoren: Perry Rhodan
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sich eine
größere Anzahl von Menschen in annähernd stationärem
Zustand befand. Im Speisesaal zum Beispiel, oder auf dem Bahnsteig
des Röhrenbahnhofs.
    Nach und nach ermittelte er, daß er acht fremde Bewußtseine
mühelos unterdrücken und die dazugehörigen Körper
in Besitz nehmen konnte. Darüber hinaus wurde es schwierig -
nicht etwa, weil seine Kräfte nicht ausreichten, sondern weil
die zahlreichen Bilder ihn verwirrten, die er durch die Augen der
„Übernommenen" sah.
    Er stellte auch fest, daß seine Opfer von dem, was ihnen
geschah, nichts bemerkten. Seine Tests dauerten jeweils nur Sekunden,
höchstens eine Minute. Er hatte Leute von einem Ende des
Speiseraums bis fast zum anderen geschickt, und als er sie wieder
freigab, erkannte er an ihren verwirrten und entsetzten Mienen, daß
sie keine Ahnung hatten, wie ihnen geschah.
    Außerdem ermittelte er, daß er, um das Bewußtsein
eines anderen zu unterdrücken und sich in seinem Körper
einzunisten, visuellen Kontakt haben mußte. Das heißt: Er
war darauf angewiesen, den anderen zu sehen. Er hatte mit Leuten
experimentiert, die er aus dem Raum hinausschickte und freigab,
sobald sie außer Sicht waren. Eine Sekunde später hatte er
sie wieder zu greifen versucht. Aber jeder derartige Versuch war
mißlungen.
    Aufgrund seiner zahlreichen Experimente gelangte er zu dem Schluß,
daß er tatsächlich die Fähigkeit besaß, sein
eigenes Bewußtsein in nahezu beliebig viele Teile zu spalten
und mit jedem dieser Teile die Kontrolle über jeweils einen
anderen Menschen zu übernehmen. Er kam auch zu der Überzeugung,
daß seine Fähigkeit eine nahezu einmalige sein müsse.
Denn er las stundenlang über die Paraphysik und Parapsychik
mutierter Bewußtseine und fand doch keinen einzigen Fall, in
dem ein Mutant Fähigkeiten wie die seine an den Tag gelegt
hatte.
    Einen Schönheitsfehler allerdings gab es im Zusammenhang mit
dieser Begabung. Seit seinem Erlebnis in Makkos Kaschemme hatte er
geglaubt, es sei ihm möglich, den Gedankeninhalt der
unterdrückten Bewußtseine zu erkennen. Aber damals hatte
er sich wohl mit zu wenigem zu früh zufriedengegeben. Kein
Wunder, bei der Aufregung! Mittlerweile wußte er, daß er
nur solche Gedanken lesen konnte, die sich im äußersten
Vordergrund des fremden Bewußtseins befanden. Alles, was weiter
hinten lag, blieb ihm verborgen.
    Je länger er übte, desto klarer wurde ihm auch, daß
die Teile seines Bewußtseins, die er ausschickte, um andere zu
unterjochen, mit dem Teil, der in seinem Körper zurückblieb,
nicht gleichberechtigt waren. Der Bewußtseinsteil in seinem
Körper bildete das Zentrum, dem alle anderen Teile untergeordnet
waren. Er erkannte das zum Beispiel daran, daß das Bild, das er
mit eigenen Augen sah, stets um eine Nuance deutlicher war als die
anderen.
    Er nahm dies zur Kenntnis und dachte sich weiter nichts dabei.
Eines Tages würde er erfahren, daß dieser Umstand die
wahre Achillesferse des ansonsten fast unüberwindlichen Mutanten
Sanssouq war.
    Nachdem er seine Experimente abgeschlossen hatte, begann er mit
dem eigentlichen Vorhaben. Zunächst erforschte er die
Organisation der Datendienste innerhalb von Imperium-Beta. Ein Teil
dieser Information war öffentlich erhältlich. Den Rest
verschaffte er sich ohne sonderliche Mühe, nachdem er erst
einmal die Namen von ein paar wichtigen Leuten erfahren hatte.
Besonders hatte er es auf solche abgesehen, die allein wohnten. Ihnen
lauerte er nach Dienstschluß in der Nähe ihrer Wohnung auf
und brachte sie für wenige Minuten in seine Gewalt. Wenn er sie
wieder freigab, hatten sie ihm mehr gesagt, als sie selbst ihrem
besten Freund verraten würden.
    Als er sich dann, nach etwa zehn Tagen gründlicher
Vorbereitung, dem eigentlichen Ziel zu nähern begann, beging er
nicht den Fehler, mit subalternen Angestellten zu agieren. Auf dem
Weg, der jedem Bürger offenstand, drang er bis zu dem
ranghöchsten Mann vor und brachte diesen in seine Gewalt. In
seiner Begleitung erlangte er Zutritt zu Räumlichkeiten, die der
Öffentlichkeit sonst verschlossen waren.
    Bei einem dieser Vorstöße drang er in die Abteilung
ESSDAT vor, zu der, wie er wußte, der Sektor C gehörte.
Von seinem hochgestellten Begleiter hatte er erfahren, wie der
Nachtdienst in ESSDAT gehandhabt wurde. Es breitete ihm keine
Schwierigkeit, den Diensthabenden herbeirufen zu lassen, einen
mürrischen, alternden Mann namens Unns, und dessen Bewußtsein
ebenfalls in seine Gewalt zu bringen.
    Durch Unns'
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