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PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher
Autoren: Perry Rhodan
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war nicht besonders
gemütlich. Wenn du mir nicht immer wieder gepredigt hättest,
daß das Leben etwas ist, das unbedingt geschützt und
geschont werden muß, hätte ich mich ja gewehrt. So habe
ich es vorgezogen, nach der rechten Backe die linke hinzuhalten und
nach dieser wiederum die rechte und danach die linke und danach die
rechte und danach ..."
    „Schon gut, Kleiner", sagte Frank lachend.
    „Ich habe schon begriffen. Du hast also entsetzlich
gelitten."
    „Das kann man wohl sagen."
    „Würdest du mir dennoch einen Gefallen tun?"
    „Selbstverständlich. Ich bin ganz wild darauf."
    „Ich glaube nicht daran, daß die Silbernen das Buch
des Gehörnten wirklich verbrannt haben. Es ist viel zu wertvoll.
Sieh dich in der Stadt um, finde es und mache einige Aufnahmen von
den Seiten, die wir noch nicht übersetzt haben."
    Simo San verzog das Gesicht. Er zögerte.
    „Du willst doch wohl nicht kneifen?" fragte Frank.
    Der Siganese richtete sich stolz auf und warf das lange, schwarze
Haar in den Nacken zurück.
    „Ich bringe dir alles, was du haben willst. Und sollte das
Buch tatsächlich verbrannt sein, schreibe ich es dir neu."
    Er schaltete seinen Deflektor ein und verschwand. Frank hörte
ihn wenig später in einiger Entfernung leise pfeifen. Er wollte
sich abwenden und ebenfalls ins Innere des Schiffes gehen, doch Blue
hielt seinen Arm fest.
    „Ennophtend kommt zurück", sagte er.
    „Ihn kann ich auch später noch sprechen",
erwiderte der Maruner.
    „Erst muß mir Tiff sagen, was vorgefallen ist."
    Frank blickte zu den Temptetern mit den Baufahrzeugen hinüber.
Die Maschinen rückten bis unmittelbar an den Prallschirm heran.
Hier begannen sie damit, das Erdreich wegzuräumen.
    „Was soll das?" fragte Blue verblüfft.
    „Komm. Wir gehen zu Tiff."
    „Kannst du mir nicht erklären, was die Tempteter
vorhaben?"
    „Natürlich", erwiderte er HS. „Sie wollen
die Korvette eingraben. Sie wollen die Erde ausheben und das Schiff
in einer Grube verschwinden lassen. Keine schlechte Idee, denn wenn
wir nicht bald starten können, sitzen wir endgültig in der
Patsche."
    Im Antigravschacht schwebten sie nach unten bis zur
Hauptleitzentrale. Hier war Julian Tifflor inzwischen eingetroffen.
Er war erregt und verärgert.
    „Die Priester wollen uns fertigmachen", rief er, als er
Pamo sah.
    „So etwas Unverschämtes ist mir noch nie begegnet."
    „Kommunikationsschwierigkeiten", stellte Blue Eigk
fest. „Das ist nicht mein Fach. Sie haben wohl nichts dagegen,
wenn ich in meine Kabine gehe? Ich kann ohnehin nicht helfen."
    „Von Verständigungsschwierigkeiten ist überhaupt
nicht die Rede", entgegnete der Solarmarschall heftig. „Ich
bin ja bereit, den Temptetern alles zu geben, was wir nicht unbedingt
benötigen, und was das Risiko für uns vermindert, aber doch
nicht auf diese Weise! Mein Gott, haben wir denn alle den Verstand
verloren?"
    „Was ist geschehen?" fragte Frank.
    „Die Priester haben mir das Messer an die Kehle gesetzt und
mir gesagt, daß sie das Schiff vernichten werden, wenn wir
nicht augenblicklich alles herausgeben, was sie haben wollen. Dazu
haben sie aufgeführt, welche technischen Errungenschaften es in
den kommenden Jahrhunderten aufgrund unserer Leistungen auf diesem
Planeten einmal geben wird. Davon ausgehend, verlangen sie jetzt
alles, was dafür die technische Grundlage bietet."
    Blue Eigk verließ die Zentrale. Er war fest davon überzeugt,
daß Frank Pamo es schaffen würde, die Schwierigkeiten, die
entstanden waren, zu beheben. Er war froh, daß er allein war,
als das Schott hinter ihm zufiel.
    Auf dem Gang war es still. Die Stimmen aus der Zentrale waren
nicht mehr zu hören. Frank war, als sei er in eine andere Welt
getreten, eine Welt, in der noch alles in Ordnung war. Er mußte
an die Worte Tifflors denken, und er mußte ihm recht geben.
Eine derartige Hektik und Nervosität an Bord eines Raumschiffs
hatte er tatsächlich noch nicht erlebt. Tifflor, ein Mann, der
sonst kaum aus der Ruhe zu bringen war, zeigte deutlich Wirkung. Je
näher der Starttermin rückte, desto unsicherer wurde auch
er.
    Blue wollte in den Antigravschacht steigen, als es hinter ihm laut
klirrte. Erstaunt drehte er sich um, und er sah, daß der
Bildschirm eines Interkoms zersprungen war. Blaue Rauchfähnchen
stiegen aus dem zerstörten Gerät auf.
    Er trat näher an den Apparat heran und betrachtete ihn, als
direkt am Antigravschacht ein weiterer zersplitterte. Blue war, als
habe er zuvor einen dumpfen Schlag
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