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PR TB 154 Der Zukunftsseher

PR TB 154 Der Zukunftsseher

Titel: PR TB 154 Der Zukunftsseher
Autoren: Perry Rhodan
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hier."
    „Ich verstehe nicht", sagte Tifflor.
    Frank drehte sich suchend um sich selbst. Er entfernte sich einige
Schritte von dem Solarmarschall und streckte abwehrend die Hände
aus.
    „Leise, bitte, ganz leise", sagte er.
    Tanka biß sich auf die Lippen. Frank sah, daß seine
Hände zitterten. Dieser sonst so gelassene Mann schien am Ende
seiner Nervenkraft zu sein.
    Der Maruner begann in einer Sprache zu reden, die Tifflor und der
Chief nicht verstanden. Sie identifizierten sie als die Sprache der
Silbernen Priester. Der Solarmarschall wollte seinen Translator
einschalten, doch Frank untersagte es ihm mit einer heftigen
Handbewegung.
    Als der HS verstummte, war es still im Maschinenraum. Tifflor
hielt den Atem an.
    Frank sprach in beschwörendem Ton weiter. Er ging langsam auf
eine Schaltkonsole zu, blieb jedoch etwa drei Meter davor stehen. Er
beugte sich leicht nach vorn und streckte wie bittend die Arme aus.
    Plötzlich aber taumelte er zurück. Er riß die Arme
hoch, wandte sich zur Seite und streckte ein Bein vor. Er versuchte,
etwas zu ergreifen, doch seine Hände fuhren ins Leere.
    „Was treiben Sie da?" fragte Tifflor.
    „Merken Sie es denn nicht? Ein Unsichtbarer ist an Bord. Es
muß einer der Silbernen Priester sein."
    Julian Tifflor reagierte mit gewohnter Schnelligkeit. Er hob sein
Armfunkgerät an die Lippen.
    „Pjiet, hören Sie mich?" rief er, und als die
Bestätigung kam, fuhr er fort: „Sofort einige Männer
mit Detektoren zum Antrieb. Wir haben einen Tempteter an Bord, der
einen Deflektor hat. Tempo, beeilen Sie sich."
    „Die Männer sind schon unterwegs, Sir", tönte
es aus dem Lautsprecher.
    Frank Pamo begann wieder in der Sprache der Tempteter zu reden.
Aber auch dieses Mal hatte er keinen Erfolg. Der Unsichtbare
zerschlug ein weiteres Instrument. Tifflor und Aikaita Tanka warfen
sich gleichzeitig dorthin, wo sie ihn vermuteten, erreichten ihn
jedoch nicht, da er rechtzeitig ausgewichen war.
    Unmittelbar darauf öffneten sich die Türschotte. Vier
mit Detektoren versehene Männer drängten herein. Sie
richteten ihre Geräte aus und hatten den Unsichtbaren nach noch
nicht einmal zwanzig Sekunden gefunden. Einer von ihnen schoß
seinen Paralysestrahler ab, und ein schwerer Körper stürzte
zu Boden.
    Frank Pamo beugte sich über ihn und tastete sich bis zum
Deflektor vor. Als er ihn abgeschaltet hatte, wurde ein Silberner
Priester sichtbar. Die nervenlähmende Wirkung ließ bei ihm
bereits nach. Doch das überraschte den Maruner nicht, denn nach
den Vorfällen bei dem einsiedelnden Gehörnten hatte er
damit gerechnet.
    Der Priester verhielt sich ganz ruhig. Pamo lachte. „Du
brauchst dir keine Mühe mehr zu geben", sagte er in
temptetischer Sprache. „Deinen Deflektor habe ich hier."
    Er hielt das Gerät hoch, das er dem Gelähmten abgenommen
hatte.
    „Ihr könnt mich sehen?" fragte der Priester.
„Allerdings", erwiderte Frank und stieß mit dem Fuß
eine Eisenstange zur Seite, die der Tempteter dazu benutzt hatte, die
Instrumente einzuschlagen.
    „Welcher Narr ist dafür verantwortlich?" fragte
Julian Tifflor mit zornbebender Stimme. „Wer war so dämlich,
einen Deflektor abzugeben?"
    „Das Gerät kann nur von Richard Windischgate stammen",
erklärte der Maruner.
    „Er hatte sein Gerät nicht mehr, wie ich erfuhr, als
seine Leiche geborgen wurde."
    „Das wirft uns um mindestens fünf Tage zurück",
sagte Aikaita Tanka. Er trat auf den Priester zu und holte aus. Bevor
er zuschlagen konnte, hatte Frank seinen Arm gepackt und ihn
herumgerissen.
    „Was soll denn das?" fragte er. „Das bringt doch
nichts. Er würde überhaupt nicht begreifen, weshalb Sie ihn
schlagen."
    „Das ist doch wohl recht einfach", protestierte der
Chief wütend.
    „Für Sie vielleicht, für ihn bestimmt nicht."
    „Warum hat er das getan? Fragen Sie ihn", befahl
Tifflor.
    Der HS wandte sich an den Tempteter und sprach ihn freundlich an.
Der Priester antwortete lebhaft, und seine Stielaugen tanzten dabei
heftig auf und ab.
    „Er ist gar nicht einmal so dumm", erläuterte
Frank schließlich. „Er sagt, daß im Buch davon die
Rede ist, daß die Korvette nach dem Start explodiert. Nun hatte
er Angst davor, daß das nicht geschehen würde, weil wir
von der drohenden Katastrophe erfahren haben. Geschieht es aber
nicht, entsteht ein Zeitparadoxon mit ungeahnten Folgen. Explodiert
das Schiff nämlich nicht, kann es auch nicht im Buch verzeichnet
sein. Ist es das nicht, werden wir nicht gewarnt und
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