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PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II
Autoren: Perry Rhodan
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Bord.
    Major Roger war sehr still, als er das hörte, denn ihm war
sofort klar, daß der Telepath natürlich nur deswegen dabei
war, um zu spionieren. Er sollte
    wahrscheinlich den seelischen Zustand der notgelandeten Kadetten
erforschen - und damit mischte er sich in die dienstlichen
Angelegenheiten des Prüfungskomitees.
    Den Kadetten hingegen bereitete ein Telepath keine Sorgen, wenn
man von John Pendrake und Gerad Berger absah. Für unsere beiden
Helden gab es nun keine Zweifel mehr, daß man im Hauptquartier
Verdacht geschöpft hatte. Zumindest aber sollte der Mausbiber
herausfinden, wie die Kadetten auf den echten Notfall reagiert hatten
und ob der Schock Nachwirkungen zeigte.
    „Mein Vater ist mal wieder zu gründlich", stellte
John fest, als sie hinüber zum Zaun gingen, der abmontiert
werden sollte. „Wenn ich nun durchfalle, ist es einzig und
allein seine Schuld."
    „Ich falle mit durch", versuchte Gerad ihn zu trösten.
    Der Explorer, ein Riese mit 250 Metern Durchmesser, landete am
späten Nachmittag. Oberst Limatok erschien mit einigen
Offizieren in der Luke und ließ sich von Major Roger Meldung
erstatten. Er berichtete, daß die Suchaktion inzwischen
eingestellt sei und das Hauptquartier seine Glückwünsche
gefunkt habe. Dann erkundigte er sich nach dem Verhalten der
Kadetten, die ja immerhin hatten annehmen müssen, vielleicht
einige Jahre auf Virginis zuzubringen.
    Leutnant Zero als Ausbilder konnte bestätigen, daß sich
seine Schüler ausgezeichnet benommen hätten. Er verschwieg
aber wohlweislich, daß diese Tatsache lediglich dem Umstand zu
verdanken war, daß niemand in den ersten Wochen an einen
Ernstfall geglaubt hatte.
    Während Oberst Limatok Sergeant Brülls Beförderung
zum Leutnant und die beiden Heiratsverträge bestätigte,
erschien oben in der Ausstiegluke die nur ein Meter große
Gestalt des Mausbibers.
    Er trug eine einfache Bordkombination, die im Hinterteil eine
ovale Öffnung für den platten Biberschwanz aufwies. Durch
die Reihen der Kadetten ging ein Raunen. Die meisten von ihnen sahen
Gucky zum ersten Mal in ihrem Leben, aber jeder von ihnen kannte den
Mausbiber von den unglaublichen Geschichten her, die über ihn
erzählt wurden. Doch wenn sie glaubten, nun einer Demonstration
seiner Teleportationskünste beiwohnen zu können, sahen sie
sich getäuscht.
    Gucky ging zu Fuß. Er wirkte unbeholfen und, um ehrlich zu
sein, ziemlich lächerlich, und einmal wäre er fast
gestolpert. John, der am nächsten dran war, sprang mit einem
Satz vor, um ihn aufzufangen, aber es war unnötig. Der Mausbiber
landete wohlbehalten dicht vor ihm im Gras und stand.
    „Danke, Pendrake", sagte er mit seiner schrillen
Fistelstimme. „Den Namen kenne ich doch..."
    „Admiral Pendrake ist mein Vater."
    „Richtig, richtig!" Gucky betrachtete ihn wohlwollend.
„Jetzt fällt es mir wieder ein. Übrigens vielen Dank
für die Hilfe eben. Ich habe zu kurze Beine."
    „Warum sind Sie nicht teleportiert, Leutnant Gucky?"
    Der Mausbiber warf ihm einen undefinierbaren Blick zu.
    „Ich bin in Urlaub", erklärte er dann überzeugend.
    Aus den Reihen der gaffenden Kadetten hörte man Tschu Pengs
geflüsterte Feststellung:
    „Wundelbal! Gucky, del belühmte Mausbibel!"
    John schlüpfte auf seinen Platz zurück und zischelte:
    „Sei ruhig! Ärgere ihn nicht!"
    Aber Gucky watschelte weiter, auf die Gruppe der Offiziere zu.
Sein blitzender Nagezahn verriet, daß er grinste. Mit
überlegener Gelassenheit ließ er die Begrüßungszeremonie
über sich ergehen, die Major Roger in aller Eile arrangierte.
Als er die Namen seiner Offiziere nennen wollte, winkte der Mausbiber
gnädig ab.
    „Überflüssig, Major. Ich kenne sie schon. Und
drüben im Wald überlegen die Eingeborenen, warum auf einmal
so viele Götter ihre Welt besuchen. Sie fragen sich, wie sie
euch sattkriegen sollen."
    Roger schluckte, so verblüfft war er über die
telepathischen Künste des Mausbibers. Er hatte viel darüber
gehört, aber es praktisch mitzuerleben, war doch etwas anderes.
Er war froh, daß es nicht mehr Telepathen gab. Einer genügt
vollauf, dachte er. „So, so!" sagte Gucky und sah ihn
scharf an. Noch vor dem Abend untersuchte ein Ärzteteam die
Kadetten. Währenddessen hielt Oberst Limatok eine Besprechung
mit den Offizieren der CHEYENNE ab, der auch einige Psychologen der
Akademie beiwohnten. Major Roger begann sich allmählich darüber
zu wundern, wie schnell alle diese Spezialisten zur Stelle gewesen
waren.
    Gucky schlenderte
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