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PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols
Autoren: Perry Rhodan
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Klinik wohnen würde. Im Grunde genommen war
dieser Entschluß nur Ausdruck seiner Verzweiflung. Die Seele
des Jungen blieb ihm und den anderen Ärzten verschlossen. Purp
wurde künstlich ernährt, aber sein ins Stocken geratener
Wachstumsprozeß konnte dadurch nicht wieder angekurbelt werden.
    „Vielleicht machen wir den Fehler, daß wir ihn wie ein
Menschenkind behandeln", sagte Dr. Fetin-Rascha bei einer der
nächsten Besprechungen. „Das kann keinen Erfolg haben. Wir
müssen zunächst einmal lernen, Purp als das zu akzeptieren,
was er ist."
    „Und was ist er?" fragte Dr. Jaavon spöttisch.
    Das war die entscheidende Frage!
    Ihre Bereitschaft, für den Jungen Verständnis
aufzubringen, genügte einfach nicht, überlegte Nurherere.
Damit wurden sie ihm nicht gerecht. Seine schlechte physische
Verfassung und sein Schweigen waren nur Schutzmaßnahmen. Die
Psychologen in Nurhereres Team behaupteten, daß Purps
besorgniserregende psychische Veränderung schon vor seiner
Entdeckung begonnen hatte.
    „Wenn wir ihn nicht gefunden hätten, wäre er durch
den ständigen und intensiven Kontakt mit der Positronik der
FAMILY wahnsinnig geworden", erklärte Psychologe Beggler.
„Ich bin sogar der Ansicht, daß dieser Vorgang
verlangsamt wurde und bald zum Stillstand kommen wird. An seine
Stelle ist ein anderer Prozeß getreten. Purp befindet sich im
Zustand völliger Vereinsamung. Wir können Tausende von
Menschen in seine Nähe bringen und werden doch nichts ändern."
    Sie begannen den Kern des Problems einzukreisen.
    „Wir müssen ihn wieder mit Robotern zusammenbringen",
schlug ein anderer Arzt vor.
    „Es ist die einzige Möglichkeit, sein Leben zu retten."
    „Nein!" lehnte Nurherere ab. „Purpose DeStaglaav
ist ein Mensch. Er soll eines Tages wie ein Mensch unter Menschen
leben, alles andere hätte keinen Sinn."
    Beratungen und Untersuchungen lösten einander ab. Nurherere
hatte keine Zeit, sich ausschließlich um Purp zu kümmern,
denn es gab noch andere schwierige Patienten in der Station
Parapsi-Abnorm II.
    Vier Tage, nachdem sie ihre Aufgabe übernommen hatte, kam
Denny niedergeschlagen zu ihm.
    „Ich habe das Gefühl, daß er unter meinen Händen
stirbt", sagte sie zu ihrem Mann.
    „Ja", sagte Nurherere verständnisvoll.
    „Ich kenne dieses Gefühl, denn es geht mir oft
genauso."
    „Seine innere Spannung scheint sich langsam zu lösen",
erklärte Denny.
    „Aber er spricht kein Wort."
    „Er träumte, als wir ihn fanden", sagte Nurherere
nachdenklich.
    „Nun weigert er sich, diesen Traum zu unterbrechen. Er will
sich den Zustand erhalten, an den er sich gewöhnt hatte."
    Sie begaben sich in die Räume, die Denny mit den Kindern
bewohnte. Jotos und Dord, die beiden Söhne Nurhereres, waren mit
ihrem vorübergehenden Wohnsitz nicht einverstanden, denn viele
Freiheiten, die sie bisher als selbstverständlich angesehen
hatten, wurden ihnen in der Klinik verwehrt.
    Jotos war zwölf und Dord acht Jahre alt. Jotos war bereits so
groß wie sein Vater, in drei Jahren sollte er die
Weltraumakademie besuchen. Dords Interessen waren aber künstlerischer
Natur, er konnte sich stundenlang mit einer Knetmasse oder einem Bild
beschäftigen.
    „Wann werden wir die Klinik wieder verlassen?"
erkundigte sich Jotos. „Ich möchte endlich wieder alle
Türen öffnen dürfen."
    „Es geht um das Schicksal eines Jungen", antwortete der
Arzt. „Dieses Kind ist fast so groß wie Dord. Eure Mutter
und ich versuchen, ihm das Leben zu retten."
    „Kann ich es einmal sehen?" fragte Dord.
    Seine Mutter lächelte.
    „Das wird nicht möglich sein. Purp braucht viel Ruhe,
und wir ..."
    „Warte!" unterbrach Nurherere seine Frau.
    „Warum eigentlich nicht? Warum sollen wir nicht die Kinder
zu ihm schicken?"
    Im ersten Augenblick war Denny irritiert. Nurherere ließ ihr
Zeit zum Nachdenken.
    „Purp versteht uns nicht", sagte er. „Er ist
völlig vereinsamt. Aber er hat bisher nur Erwachsene gesehen!
Vielleicht hilft es ihm, wenn er entdeckt, daß es außer
ihm noch andere kleine Männer gibt."
    Er kannte seine Frau so gut, daß er ihren Blick genau
verstand. Sie hatte Angst vor einem Kontakt zwischen Purp und ihren
Söhnen. Insgeheim fürchtete sie, daß Purp eher
Einfluß auf Jotos und Dord gewinnen könnte als umgekehrt.
Dennys Blick bedeutete aber auch, daß sie die Entscheidung
ihrem Mann überließ.
    „Ich werde darüber nachdenken", versprach er ihr.
    „Wir machen mit", erklärte Jotos eifrig. „Wir
sind froh, wenn hier
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