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PR TB 113 Die Söhne Sols

PR TB 113 Die Söhne Sols

Titel: PR TB 113 Die Söhne Sols
Autoren: Perry Rhodan
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bringen."
    „Das ist unmöglich. Dazu gehört ein Raumschiff.
Ich bekomme kein Raumschiff."
    Von diesem Augenblick an verlor Purp jedes Interesse an der
Maschine. Er stellte keine Fragen mehr und erteilte auch keine
Befehle. Er lag ruhig im Bett. Auf die Bemerkungen des Roboters
reagierte er nicht mehr.
    „Er hat genau erkannt, daß er nichts erreichen kann",
sagte einer der Ärzte.
    „Deshalb hat er aufgegeben. Er tut nichts Unnötiges."
    Nurherere fragte sich, ob das Kind tatsächlich verrückt
war. Er konnte nicht daran glauben. Er zweifelte nicht länger
daran, daß Purpose von Robotern großgezogen worden war.
Bei dieser „Erziehung" hatte der Junge gelernt, wie ein
Roboter zu „denken". Diese Einstellung mußte auf
andere Menschen unheimlich, ja unmenschlich wirken. Nurherere wußte,
daß die Persönlichkeit eines Menschen in seinen ersten
vier Lebensjahren geformt wurde. Wie sollten sie jemals den Knoten in
der Seele dieses Kindes entwirren? Purp hatte unterschwellig mit
Gegenmaßnahmen auf ihre Maßnahmen geantwortet. Sein
Wachstum war empfindlich gestört, und sein Gehirn drohte
abzusterben.
    „Glauben Sie, daß es einen Sinn hätte, wenn wir
noch andere Roboter zu ihm schicken?" fragte der Kybernetiker.
    Der Arzt verneinte.
    „Das Spiel würde sich wiederholen. Sie kennen die
Denkschablonen von Robotern. Mit diesem Kind ist es ähnlich. Es
würde immer die gleichen Fragen stellen und die gleichen Befehle
erteilen."
    Nurherere fühlte, daß sie in eine Sackgasse geraten
waren.
    Und das bereits bei Beginn der Behandlung! „Wir geben ihm
drei Tage Pause", entschied der Chefarzt. „Während
dieser Zeit dürfen nur Roboter zu ihm. Vielleicht bessert sich
dadurch sein Allgemeinbefinden."
    Seine Hoffnung sollte sich nicht bewahrheiten. Als sie Purpose
DeStaglaav nach drei Tagen untersuchten, stellten sie fest, daß
er noch schwächer geworden war.
    „Es muß einen Schlüssel zu seiner Seele geben!"
ereiferte sich Dr. Fetin-Rascha bei einer Besprechung in Nurhereres
Büro.
    „Im Unterbewußtsein des Kindes muß eine
Erinnerung an die Mutter existieren."
    „Sie bringen mich auf eine Idee", sagte Nurherere. „Ich
werde ihn mit der besten Mutter und Frau konfrontieren, die ich
kenne." „Ihre Frau!" erriet der Ara. Nurherere
lächelte. „Halten Sie mich für eitel?" „Nein,
die Idee ist gut."
    Nurherere rief zu Hause an und bat seine Frau, in die Klinik zu
kommen. Sie war vorher niemals an seinem Arbeitsplatz gewesen,
deshalb konnte er ihre Überraschung verstehen. „Und die
Geheimhaltung?"
    „Du erhältst eine Sondervollmacht", erklärte
er. „Da es sich um einen Patienten handelt, der separat
untergebracht ist, wird es nicht nötig sein, deine Erinnerung an
die Vorgänge in der Klinik nach dem Besuch zu löschen."
„Sehr tröstlich!" sagte sie sarkastisch. „Soll
ich die Kinder mitbringen?" „Ja", stimmte Nurherere
impulsiv zu. „Das ist eine gute Idee."
    Er rief beim Hauptquartier an und schilderte seine Probleme.
Nachdem er trotz anfänglicher Ablehnung hartnäckig blieb,
erhielt er eine Sondervollmacht für seine Familie.
    „Wir erlauben Ihnen das nur, weil Sie bisher nie
Schwierigkeiten mit Ihrer Klinik hatten", sagte der zuständige
USO-Admiral. „Es ist eine Ausnahme, denken Sie daran."
    Nurherere bedankte sich. Als er das Gespräch beendete, erfuhr
er von Dr. Fetin-Rascha, daß soeben zwei gleichlautende
Botschaften vom USO-Hauptquartier und von der Kolonisationsbehörde
eingetroffen waren. Arsuk würde besiedelt werden. Ein Schiff mit
Aussiedlern an Bord war bereits vor ein paar Stunden von der Erde aus
gestartet.
    „Sie haben keine Zeit vergehen lassen", sagte Nurherere
grimmig. „Wegen dieses Kindes wird das Schiff nicht umkehren.
Es hätte also keinen Sinn, wenn wir Purp nach Arsuk
zurückschicken würden."
    „Er würde auch dort sterben", behauptete
Fetin-Rascha.
    „Denken Sie daran, in welcher Verfassung er war, als man ihn
fand."
    Wie für jeden engagierten Arzt war es für Dr. Dr.
Nurherere eine entsetzliche Vorstellung, völlig zu scheitern.
Bei diesem kleinen Patienten hatte er nicht einmal eine vernünftige
Diagnose zustande gebracht.
    Posipulsinkarnation bezeichneten die Ärzte die Fähigkeit
des Kindes, sich mit Robotern zu beschäftigen. Das war
gleichzeitig der Name für die Krankheit. Diese Bezeichnung,
überlegte der kleine Afroterraner, war schon fast das
Eingeständnis einer Niederlage.
    Nurherere verließ sein Büro, um seine Familie zu
empfangen.
    Als er eine
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