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PR TB 112 Greenworld Der Vergessene Planet

PR TB 112 Greenworld Der Vergessene Planet

Titel: PR TB 112 Greenworld Der Vergessene Planet
Autoren: Perry Rhodan
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begleiteten.
    Nachdem wir sechs Wochen unterwegs waren, tauchte vor uns am
Horizont die Insel auf, ein langer Streifen über dem Wasser, der
wie eine Wolkenbank aussah. Bevor wir uns weiter näherten,
warteten wir den Einbruch der Nacht ab.
    Xanter, Habert und Ra, mein Sohn, legten sich zum Schlaf nieder,
während ich Wache hielt. Es wurde dunkel, und ich hatte
Gelegenheit, die vielen künstlichen Lichter zu sehen, die an der
ganzen Küste zur gleichen Zeit aufleuchteten. Mächtige
Scheinwerfer schickten ihre grellen Strahlenbündel bis fast zu
unserem Boot, und ich mußte schon fürchten, daß sie
uns entdeckten. Aber nichts geschah.
    Ich weckte die anderen, und wir setzten erneut die Segel. Langsam
trieben wir auf die Küste zu, aber es war uns unmöglich,
eine dunkle Stelle zu entdecken, an der wir ungefährdet hätten
landen können.
    Einmal sahen wir ein Feuer in den Himmel steigen und dort
erlöschen. Es sah aus wie ein Mensch, der auf einem Flammenstab
nach oben stieg. Eine Teufelei der Scienter, was sonst?
    Dann entdeckten wir mehrere matt schimmernde Kuppeln, weiter im
    Innern der Insel. Sie strahlten nur sehr wenig, waren aber auf
große Entfernungen hin sichtbar. Zuerst wußten wir nicht,
was sie bedeuteten, aber dann erfuhren wir, daß sie über
den Städten lagen. Die Scienter haben keine großen Städte,
aber sehr viele. Nur wenige liegen direkt an der meist felsigen
Küste.
    Während wir noch überlegten, wo wir am besten an Land
gelangen konnten, ohne entdeckt zu werden, erfaßte uns
plötzlich der starke Lichtstrahl eines beweglichen
Scheinwerfers. Er stand auf einem sehr schnellen Boot, das sich uns
gegen den Wind näherte. Es hatte keine Segel, sondern fuhr mit
Motorkraft. Die Schraube am Heck wirbelte das Wasser auf.
    Wir strichen die Segel und warteten. Die Scienter würden uns
nicht töten, das wußten wir aus Erfahrung. Sie bemitleiden
uns.
    Ra wollte das Gewehr nehmen, aber ich verbot es ihm. Welchen Sinn
hat es, gegen Teufel zu kämpfen, die uns hundertfach überlegen
sind?
    Das Boot hielt an, als es noch zwanzig Meter entfernt war. Langsam
trieben wir der Küste entgegen. Ich konnte schon deutlich die
ferne Brandung hören.
    >Was sucht ihr hier?< fragte einer der Scienter im Boot.
Seine Stimme klang herrisch und ungeduldig. >Kehrt um, ehe es zu
spät ist.<
    >Ein Sturm trieb uns hierher<, erwiderte ich in der
Hoffnung, er wurde uns glauben. >Sobald günstiger Wind kommt,
kehren wir um. Wir brauchen Lebensmittel. Habt ihr welche für
uns?<
    Wir haben keinen Krieg mit den Scientern, wir wollen nur nichts
mit ihnen zu tun haben, weil sie der Zivilisation nicht entsagten und
weiterforschten, um immer wieder neue Teufeleien und Zaubereien zu
erfinden. Sie hielten sich nicht an die weisen Gesetze unserer
Urväter.
    >Das Meer ist voller Fische. Ihr könnt Süßwasser
haben, das ist alles. Wendet das Boot und kreuzt gegen den Wind. In
zwei Monaten könnt ihr euer Land erreichen.<
    Ich wollte wissen, was die leuchtenden Kuppeln bedeuteten, und die
Flamme, die in den Himmel geklettert war. Es war noch zu früh,
jetzt umzukehren, aber das konnte ich ihm nicht sagen. Ich begann
mich zu fragen, wie sie uns in der Finsternis entdeckt hatten.
    >Unser Schiff muß ausgebessert werden, es hat durch den
Sturm gelitten.<
    Der Scienter sagte:
    >Es hat in den letzten drei Monaten im Westmeer keinen Sturm
gegeben, rede also keinen Unsinn, Fischer von Westland. Ihr seid
Spione, das ist alles.<
    Die Unterhaltung ging noch eine Weile hin und her, dann erhielten
wir die Erlaubnis, eine einsame Bucht anzulaufen, um unser Boot
ausbessern zu können. Dort gab es auch eine Quelle, an der wir
unsere Wasservorräte ergänzen konnten. Die Landestelle
wurde uns genau bezeichnet, dann verschwand das Boot mit dem
Scheinwerfer wieder in der Dunkelheit, aber ich wurde das Gefühl
nicht los, daß wir trotzdem jederzeit beobachtet werden
konnten.
    Wir liefen genau auf die bezeichnete Stelle zwischen zwei
Leuchttürmen zu,
    passierten die gefährlichen Klippen und kamen in ruhigeres
Wasser. Nahe dem Ufer fand der Anker Grund, und wir beschlossen, die
Nacht auf dem Boot zu verbringen. Die Scienter wußten, daß
wir da waren. Es hatte wenig Sinn, jetzt etwas zu unternehmen.
    Als der Morgen graute, kroch ich aus den Decken und stieg an Deck,
um mich umzusehen. Im ersten Augenblick sah die Bucht so aus wie
unsere Buchten hier - einsam, felsig, die Ufer kaum bewachsen und
eine steile Küste. Das Wasser war klar und wimmelte von
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