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PR TB 112 Greenworld Der Vergessene Planet

PR TB 112 Greenworld Der Vergessene Planet

Titel: PR TB 112 Greenworld Der Vergessene Planet
Autoren: Perry Rhodan
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sich aber auch einfach von einem Felsen fallen lassen, um
dann mit ausgebreiteten Flügeln in den Gleitflug überzugehen.
    Selbst auf dem Boden waren sie den Menschen überlegen, denn
sie konnten schnell laufen und holten jeden Gegner mühelos ein.
    Teres machte auf einer kleinen und leicht erhöhten Grasinsel
eine Rastpause, packte seine Vorräte aus und stärkte sich.
Ein kleiner Bach bot genug Erfrischung. Er überprüfte sein
Gewehr, dessen Laufmagazin zwanzig Schuß faßte. Es
gehörte seinem Vater, aber wenn er das Khareg zurückbrachte,
oder doch zumindest eine seiner Klauen, dann würde es ihm
    gehören, dem künftigen Häuptling.
    Gewehre und Waffen wurden nicht mehr hergestellt, und es wußte
kaum noch jemand, wie man sie machen konnte. Sie stammten aus der
Vergangenheit, die tabu geworden war. Damals hatte es nicht nur
vernichtende Waffen gegeben, sondern erstaunliche Zauberdinge, von
denen heute nur noch Sagen und Märchen berichteten. Teres
glaubte nicht an diese Märchen.
    Das Magazin war gefüllt, und er hatte keine Ersatzpatronen
mit. Sie wurden immer seltener. Sein Vater hatte nur noch eine Kiste
voll unter dem Bett stehen.
    Der Lauf war vernarbt, aber das mit Fett eingeriebene Schloß
funktionierte noch immer einwandfrei. Im Stammdorf gab es nur noch
drei dieser Gewehre. Sie waren das höchste und wertvollste Gut
der Sippe.
    Die Sonne stand schon tief am Horizont, als Teres die ersten
Ausläufer des Gebirges erreichte und beschloß, sein
Nachtlager aufzuschlagen. Er wußte von den Ratschlägen
seiner älteren Freunde, die alle schon ein Khareg erlegt hatten,
daß er nun ihr Gebiet betreten hatte. Aber sosehr er auch den
klaren Himmel absuchte, er konnte keinen dunklen Punkt in ihm
entdecken.
    Das getrocknete Brot, mit Wasser vermischt, mundete ihm nicht
recht, aber er hatte Hunger und verzehrte seine Portion. Frisches
Fleisch wäre ihm jetzt lieber gewesen, und das Wasser lief ihm
im Mund zusammen, wenn er an das zu erlegende Khareg dachte.
    Er verzichtete darauf, ein Feuer zu entzünden, obwohl er eine
Anzündvorrichtung besaß. Wie das Ding funktionierte, wußte
niemand mehr, aber man brauchte nur auf den kleinen Knopf zu drucken,
und schon gab es eine helle Flamme. Sein Onkel hatte es ihm vererbt,
als er auf dem Sterbebett lag.
    Es gab Tausende solcher »Vermächtnisse der
Vergangenheit«, und die Scienter waren es, die sie in erster
Linie hüteten und weiterbauten. Aber die Scienter waren die
Feinde aller Stämme auf Westland und Ostland, das jenseits des
großen Meeres lag.
    Teres rollte sich in seine Decke und versuchte zu schlafen, aber
als die ersten Sterne am Himmel erschienen, kamen auch die Gedanken
und Zweifel, vor allen Dingen die Zweifel, ob sein Leben und das
seines Volkes richtig war. Vielleicht würde er vieles daran
ändern, wenn er erst einmal Häuptling war.
    Er entsann sich der Gespräche, die er mit Freunden geführt
hatte, die ähnlich dachten wie er. Sie wußten zu wenig von
der verschleierten Vergangenheit, um sich ein endgültiges Urteil
bilden zu können. Wollte man das, mußte man Verbindung zu
den Scientern aufnehmen, aber damit würde man gleichzeitig mit
der Tradition brechen.
    Mit einer Tradition, die zum Gesetz geworden war.
    Die Sterne - sie standen leuchtend über ihm und
wahrscheinlich unendlich weit entfernt. Es sollte Leben auf ihnen
geben, oder doch auf den Planeten, die sie umkreisten. Das stritten
nicht einmal die Priester ab, die Hüter der
    Tradition. Aber sie lehrten gleichzeitig, daß man sich vor
diesem Leben zu hüten habe, weil es nur das Verderben bringe,
den Untergang des natürlichen Lebens. Denn die Sterne seien
nichts anderes als Zivilisation und Technik, die Krieg und Untergang
in sich bargen.
    »Die Scienter wissen alles darüber«, dachte Teres
laut in die beginnende Nacht hinein. »Aber wir reden nicht mit
ihnen. Warum eigentlich nicht? Man kann doch auch mit seinen Feinden
reden, oder nicht? Wenn ich das Khareg erlegt habe und ein Mann bin,
werde ich einen Scienter fangen und fragen. Er muß mir
antworten, oder ich werde ihn töten. Ganz bestimmt werde ich
das. Ich muß wissen, was geschehen ist.!«
    Er fror, als er einschlief, und die Träume plagten ihn.
    Es waren unwirkliche Träume, geboren aus der Erinnerung
seiner Gene, die er nicht kannte. Aber seine Gene erinnerten sich.
    Als er nach einem unruhigen Schlaf endlich erwachte, graute
bereits der Morgen. Vor ihm lag die letzte Ebene zwischen dem
Westgebirge und den Sudbergen, die sich bis
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