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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz
Autoren: Perry Rhodan
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eintrat.
Doch dann spürte er eine nagende Unruhe in sich.
    Der Nexialist mußte ähnlich fühlen, denn er sagte
leise:
    »Dieses Verhalten ist unnatürlich, Sir. Die Gesichter
der Deportierten verraten fast heitere Gelassenheit. Ich begreife das
nicht.«
    Wenige Schritte vor der Regierungsspitze hielten die Delegierten
an. Guy Nelson schüttelte Rhodans und Nakurus Hände, dann
drehte er sich um und rief:
    »Freunde, hier sind wir! Tragt eure Forderungen vor; das
Recht ist auf eurer Seite!«
    Simon Elidas räusperte sich, blickte einige Sekunden lang auf
die Spitzen seiner Stiefel und sagte dann stockend:
    »Ich begrüße Sie im Namen meiner Freunde,
Administrator. Es ist, nun, ähem, sicher eine Fehlhandlung
gewesen, nach Kasuir zurückzukehren. Unser Platz ist auf
Ontario, wie die Vernunft es befahl.«
    Nelson lief rot an.
    »Hölle und Teufel!« brüllte er. »Was
ist das? Männer, deren Stolz und deren Fähigkeiten ich
bewundern lernte, kriechen vor dem Träger eines hohen Amtes, als
wäre er ein Überwesen! Simon, willst du sechshundert
Millionen Menschen verraten, die dir vertrauen?«
    Simon Elidas blickte den Raumkapitän an, als sähe er ein
Monstrum von einem anderen Universum.
    »Guy«, sagte er geduldig, »ich fürchte, wir
hätten beinahe einen unverzeihlichen Fehler begangen. Es war
vermessen von mir, anzunehmen, wir Bewohner von Ontario könnten
uns genetisch mit den Menschen von Kasuir messen.«
    »Einen Augenblick, bitte!« warf Rhodan mit Schärfe
ein. »Kein Mensch muß sich mit einem anderen Menschen
genetisch messen. Das widerspräche den elementarsten Grundsätzen
der Menschenrechte. Der Mensch darf niemals nach seinen Genen
beurteilt werden, sondern nach der Gesamtheit seiner Persönlichkeit.«
    »Das ist doch selbstverständlich, Mister Lavares«,
sagte Administrator Froud. »Wir achten die Persönlichkeit
jedes Menschen, aber ungeachtet dessen ist es unsere Pflicht, durch
genetische Auslese allmählich alle unerwünschten und die
Höherentwicklung hemmenden Eigenschaften auszusondern.«
    »So ist es«, pflichtete Simon Elidas ihm bei. Aus der
Menge der Delegierten kam zustimmendes Gemurmel.
    »Das ist doch.!« schimpfte Nelson. Plötzlich
wurde er blaß. Er trat dicht an Ansar Froud heran und blickte
ihm fest in die Augen. »Womit lassen Sie die Menschen
beeinflussen, Administrator?« fragte er zornig. »Was
macht aus vernünftigen Menschen willfährige Idioten?
Chemische Zusätze zum
    Trinkwasser? Gas?«
    Froud bog den Kopf zur Seite, um der leichten Whiskyfahne Nelsons
zu entgehen. Er runzelte die Stirn und erwiderte:
    »Offen gestanden, Kapitän Nelson, ich habe nicht die
geringste Ahnung, wovon Sie reden. Hier wird niemand beeinflußt.
Im Gegenteil, wir lassen uns ausschließlich von
wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfordernissen leiten.
Vielleicht sind wir im Vergleich zur übrigen Menschheit zu
fortschrittlich, richten uns überwiegend nach dem kühlen
Verstand anstatt nach emotionellen Regungen.«
    »Ha!« machte der Raumkapitän. »Was ist
schon der menschliche Verstand! Was bedeutet die Wissenschaft an
sich! Vernunft und Menschlichkeit sind die heiligsten Güter der
Menschheit. Es fällt leichter, Verständnis für die
kriegerischen Ambitionen eines Volkes aufzubringen als für
kaltschnäuzige unmenschliche Wissenschaftsvergötterung!«
    »Sie verstehen nicht«, meinte Ansar Froud.
    Perry Rhodan versuchte, sich auf seine fragmentarische
telepathische Begabung zu konzentrieren. Er hielt es für
ungeheuer wichtig, auf parapsychischem Wege den Wahrheitsgehalt von
Frouds Aussagen zu überprüfen.
    Und es gelang, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde.
    Verwundert erkannte Perry, daß Ansar Froud das glaubte, was
er sagte. Falls eine Beeinflussung vorlag, dann gehörte der
Administrator zu den davon Betroffenen.
    »Ich habe eine Frage!« erklärte er.
»Administrator, erhielt das Makolith-System jemals Besuch von
fremden Intelligenzen?«
    Froud wölbte die Brauen.
    »Nein, und wir hoffen, daß dies auch in Zukunft nicht
geschieht. Wir sind noch nicht reif für nutzbringende Kontakte
mit anderen Zivilisationen.«
    »Nutzbringend für wen?«
    »Für alle Seiten selbstverständlich, Mister
Lavares.«
    »Einen Augenblick, bitte!« sagte Guy Nelson tonlos.
»Sir, haben Sie den Verdacht, daß die Menschen auf Kasuir
von fremden Intelligenzen gesteuert werden?«
    Rhodan nickte.
    »Administrator Froud hat damit nichts zu tun, also liegt der
Schluß nahe, daß von außen manipuliert
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