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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz
Autoren: Perry Rhodan
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hielt. Seine Schwester versuchte erbittert, sich
loszureißen. Sie war keinem Argument zugänglich.
    Perry blickte auf den Bildschirm, der einen Ausschnitt der
Umgebung des Schiffes zeigte. Die ersten Kolonisten hatten die H.B.M.
bereits verlassen. Deutlich war zu erkennen, daß sie sich in
Richtung des glasartigen Gebildes im Nachbartal wandten.
    »Wir gehen mit ihnen!« entschied er.
    Nelson ließ Mabel los, die sofort in Richtung Schott lief.
Der Raumkapitän schüttelte den Kopf, dann griff er nach
seiner Whiskyflasche und nahm einen großen Schluck.
Anschließend reichte er die Flasche dem Großadministrator.
    Perry winkte dankend ab.
    »Später vielleicht«, meinte er. »Vor diesem
Einsatz möchte ich mir das Gehirn nicht vom Alkohol vernebeln
lassen.«
    Er stutzte und packte Nelson am Ärmel.
    »Das wird es sein, Guy!« stieß er hervor. »Ich
bin von Natur aus immun gegen parapsychische Beeinflussung -
jedenfalls bis zu einer gewissen Grenze -, Obo ist
mentalstabilisiert, aber Sie sind weder das eine noch das andere. Ihr
ständiger Alkoholkonsum muß Sie gegen derartige Einflüsse
immunisiert haben.«
    Guy Nelson blinzelte überrascht, dann lachte er trocken.
    »Das sagen Sie bitte später meiner Schwester, Sir.
Vielleicht hört Mabel
    dann mit ihren Versuchen auf, mir den Whisky zu vergällen.«
    Perry Rhodan lächelte kopfschüttelnd. Schnell und
routiniert schloß er seinen Expeditionsanzug und ging den
beiden Gefährten und George zur Mannflug-Schleuse über dem
äquatorialen Ringwulst voran.
    Von dort aus starteten sie, flogen über die ungeordnete
Kolonne der Siedler hinweg und landeten dicht vor dem irisierenden
Gebilde auf einer gedachten Linie, auf der die Siedler ankommen
mußten, wenn sie ihre Marschrichtung nicht änderten.
    Die seltsame Musik war hier noch lauter als an Bord der HER
BRITANNIC MAJESTY II zu hören. Perry hatte trotz seiner
Immunität hin und wieder das Gefühl, in einem Wirbel aus
Farben und Tönen zu verschwinden.
    »Duluth!« sagte George unvermittelt.
    »Du auch!« gab Guy zurück. Dann schluckte er.
»Was hast du gesagt, du sprechende Fruchtpresse?«
    »Ich sagte >Duluth<, Sir«, antwortete der
Roboter.
    »Was bedeutet >Duluth    George deutete auf das glasartige Gebilde und sagte:
    »Das ist die Stadt Duluth. Ein Teil meiner Positronik
spricht auf Schwingungen an, die aus dieser Stadt kommen. Man ruft
uns, Sir. Man will uns etwas mitteilen.«
    »Was will man uns mitteilen, George?« fragte Guy.
    Der Roboter mit dem lebendig wirkenden blauhäutigen
Bioplastgesicht wandte den Blick nach oben und flüsterte:
    »Die Sterne sind hell aber das All ist dunkel und der Sturm
weht laut denn die Tiefen sind offen.«
    »Das will man uns mitteilen?« fragte Obo Nakuru. Das
dunkle Gesicht des Massai glänzte vor Schweiß. Plötzlich
flüsterte er so leise, daß die Gefährten ihn kaum
verstanden: »Resignation und Verheißung, das ist es!«
    Perry Rhodan wollte fragen, was der Nexialist meinte, doch in
diesem Augenblick erreichte die Spitze der Siedler ihn und seine
Begleiter.
    Sie ließen sich vom Strom treiben und betrachteten wenig
später die geheimnisvolle Welt eines Gebildes, das keine
Ähnlichkeit mit dem hatte, was sich Menschen unter einer Stadt
vorzustellen vermochten und das nach Georges Aussage doch eine Stadt
sein sollte.
    Duluth!
    Und unerbittlich dröhnte die fremdartige Musik in den Ohren
der Menschen, klagte und triumphierte, lockte und stieß ab,
vermittelte das Gefühl höchsten Glücks und tiefster
Depression.
    In einem großen Saal mit verschwommenen Konturen sammelten
sich die Menschen.
    Als alle beisammen waren, brach die Musik ab.
    Perry nahm einen undefinierbaren Impuls wahr - und im nächsten
Augenblick formten sich vor der nebulösen Rückwand der
Halle die Gestalten
    von elf Personen.
    Elf Kinder - Jungen im Alter von ungefähr zehn Jahren
Erdzeit, bekleidet mit Hemden, Hosen und Wadenstiefeln aus einem
Material, das wie graublauer Rauch aussah.
    »Ich ahne etwas!« hauchte Nakuru dem Großadministrator
ins Ohr.
    Perry lächelte flüchtig. Er richtete seine ganze
Aufmerksamkeit auf die Gesichter der Jungen. Dann trat er einige
Schritte vor, zeigte auf einen der Jungen und sagte:
    »Du bist der, den mein Gefährte und ich in der Hütte
des alten Mannes entdeckten - auf Kasuir.«
    Der Junge lächelte. Auch die anderen Jungen lächelten.
    »Das ist richtig«, sagte der ehemalige Beschützer
des Greises. »Wir begegneten uns auf dem
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