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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz
Autoren: Perry Rhodan
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Dschungelkontinent der
Welt, die ihr Kasuir nennt. Mein Abrufcode ist Abukish. Ich rief mich
nach Kasuir ab, um nach dem einzigen Mutanten zu suchen und von ihm
zu erfahren, wie ein Unbeeinflußter über die
Entwicklungshilfe denkt, die wir Duluther seiner Heimatwelt
gewähren.«
    »Entwicklungshilfe?« fragte Perry erschauernd. »Du
meinst die geistige Beeinflussung der Bevölkerung von Kasuir,
nicht wahr?«
    »Auch das ist richtig. Wir elf Abgerufenen sind die
Gesamtheit eines sterbenden Volkes, das im Verlauf seiner Entwicklung
ungeheures Wissen ansammelte. Dieses Wissen erschien uns als das
Kostbarste im gesamten Universum, zu kostbar, um mit uns zu vergehen.
    Als wir dann diesen sogenannten Kugelsternhaufen durchforschten,
fanden wir einen besiedelten Planeten: Kasuir. Wir wußten, daß
zahlreiche Lebensformen primär Planetenbewohner waren. Auch
unsere Art war auf diese kuriose Weise entstanden.«
    »Und Sie beschlossen, den Bewohnern von Kasuir Ihr Wissen zu
übermitteln?« fragte Obo Nakuru.
    »Ja. Aber die Voraussetzung für die Aufnahme dieses
ungeheuren Wissens mußte erst geschaffen werden, kurz gesagt,
aus einem genetisch minderwertigen Mischmasch sollten erst einmal
richtige Menschen herausgezüchtet werden, denn nur sie würden
befähigt sein, das Wissen der Duluther aufzunehmen.«
    »Ihr hättet gefühllose Roboter in Menschengestalt
herangezüchtet, wenn ihr noch einige Generationen weitergemacht
hättet!« sagte Guy Nelson zornig. »Ha! Es hat schon
vor vielen Jahrhunderten richtige Menschen gegeben - und ohne
genetische Zuchtwahl! Zum Beispiel einer meiner Vorfahren, der
berühmte Viscount Horatio Nelson, Admiral Ihrer Majestät
der Königin von England und.«
    »Bitte!« sagte Rhodan streng. »Sie können
doch jetzt nicht mit Ihrem Ahnenkult aufwarten, Kapitän Nelson!«
    Er wandte sich an Abukish.
    »Ihr habt eingesehen, daß ihr den falschen Weg
eingeschlagen hattet«, stellte er fest. »Wann?«
    »Ich war von Anfang an gegen diese Art der
Entwicklungshilfe«, antwortete Abukish. »Allerdings nur
darum, weil ich glaubte, die Menschen würden eine künstlich
aufgepfropfte Verhaltensweise und erfahrungsloses Wissensgut im
Verlauf einer Generation wieder abstreifen, sobald wir nicht mehr da
waren und damit unser Einfluß fehlte.«
    »Das denke ich auch«, meinte Perry.
    Abukish lächelte, dann wurde er wieder ernst.
    »Der alte Mann, er hieß Zaboh Zletu und starb, kurz
nachdem die Roboter ihn entführt hatten, war immun gegen die
parapsychische Beeinflussung. Er besaß die Fähigkeit, aus
dem Hirnwellenmuster anderer Lebewesen die Evolutionsgeschichte der
betreffenden Art weit in die Vergangenheit zurückzuverfolgen.«
    Der Duluther hob die Stimme.
    »Er verlor den Verstand, als er in den affenartigen Primaten
des Dschungelkontinentes die degenerierten fernen Nachkommen von
Intelligenzen erkannte, von denen auch jene abstammten, die durch
Beeinflussung die Entwicklung auf Kasuir zu lenken versuchten.«
    »Mein Gott!« entfuhr es Mabel Nelson.
    »Wie konnten hochstehende Intelligenzen auf die Stufe
affenartiger Primaten absinken?« fragte Ansar Froud.
    »Durch kompromißlose genetische Auslese über
lange Zeiträume hinweg«, antwortete Abukish, »wird
die natürliche Vitalität aus der vorhandenen Anlagemasse
herausgefiltert. Das Resultat ist entweder ein Dahindämmern und
langsames Verlöschen der gesamten Art oder ein Rücksturz in
instinktgeleitete Primitivität.«
    Die Stimme des Duluthers senkte sich zu geheimnisvollem Flüstern.
    »Unsere Vorfahren müssen das rechtzeitig erkannt haben
- zumindest ein Teil von ihnen -, und so schufen sie vorbeugend eine
völlig neue Entwicklungslinie, deren Endprodukte wir sind.«
    Ein dumpfes Stöhnen ging durch die Reihen der Siedler.
    »Ihr seht aus wie junge Erdenmenschen«, meinte Rhodan.
»Offenbar ist das nicht eure wirkliche Gestalt. Kannst du mir
eure Existenzform beschreiben, Abukish?«
    »Ich will es versuchen. Vielleicht durch einen Vergleich,
denn eine konkrete Darstellung wäre so kompliziert, daß
ihr sie nicht verstündet. Man könnte unsere Grundform mit
einem amorphen Zellkollektiv vergleichen, das als unsichtbare Wolke
durch den Kosmos treibt.
    Hin und wieder verweilen wir. So fanden wir auch die Welt, die ihr
Kasuir nennt und auf der ein Teil unserer Vorfahren sich
niederließen, als ihnen klar wurde, daß der Rückfall
in die Primitivität unvermeidlich war und unmittelbar
bevorstand.
    Als wir entdeckten, daß diese Welt von
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