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PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

PR TB 109 Das Unsichtbare Netz

Titel: PR TB 109 Das Unsichtbare Netz
Autoren: Perry Rhodan
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vor.
    Die große Trivideowand des Raumes wurde hell. Perry sah vor
dem schwarzen Sternenlosen Hintergrund des Weltalls einen sogenannten
Nebelhaufen, an der Form als die Kleine Magellansche Wolke erkennbar.
    Rechts davon schwebte eine kugelförmige Sternballung,
bedeutend kleiner als die kleinere der beiden Magellanschen Wolken,
aber von erheblich intensiverer Strahlung.
    Rhodan nickte.
    Er kannte dieses Bild, hatte es schon oft in Trivideoprojektionen
und auch schon unmittelbar gesehen. Es war noch gar nicht so lange
her für einen Unsterblichen wie ihn, daß solare
Raumschiffe in die Kleine Magellansche Wolke vorgestoßen waren,
um nach den Urhebern der Bedrohung zu forschen, die von dort für
die Menschheit ausging.
    Seitdem hatte man sich nicht viel um die Magellanschen Wolken und
die Besiedlung neuer Welten kümmern können. Zahlreiche
autonome Siedlungswelten sagten sich vom Verband des Solaren
Imperiums los, in der irrealen Hoffnung, allein ein höheres Maß
an Freiheit und Menschenwürde erreichen zu können.
    Inzwischen begannen ihre Bevölkerungen und Regierungen zu
spüren, daß diese Hoffnung getrogen hatte. Neue Mächte
gruppierten und arrangierten sich, lockten selbständige
Sonnensysteme in neugebildete Sternenreiche, von denen wiederum viele
fusionierten, ohne daß die Masse der Bevölkerung gefragt
worden wäre.
    Perry Rhodan, das Parlament des Solaren Imperiums und alle
Regierunsinstitutionen verhandelten gleichzeitig mit Dutzenden
Systemregierungen, die entweder aus dem Imperium austreten oder
wieder aufgenommen werden wollten.
    Zahlreich waren die Fälle, in denen nach dem Ausscheiden aus
dem Solaren Imperium durch Intrigen von Machtgruppen, durch schamlose
Ausbeutung fremder Unternehmen und auch durch Ungeschicklichkeit der
Regierenden wirtschaftlicher und politischer Ruin drohte.
    Meist kehrten die Sonnensysteme in solchen Fällen reumütig
in den Interessenverband des Solaren Imperiums zurück und mußten
durch hohe finanzielle Zuwendungen wieder hochgepäppelt werden.
    Rhodans Parole hieß: Wer durch Erfahrung gelernt hat, daß
die Gemeinschaft des Solaren Imperiums mehr Sicherheit und Freiheit
bietet als ein Alleingang, darf nicht zurückgewiesen werden.
    Daran dachte der Großadministrator, als er das Bild der
Kleinen Magellanschen Wolke und des hellen Kugelsternhaufens 47
Tucanae betrachtete.
    Allan D. Mercant ließ eine Minute verstreichen, bevor er den
elektronischen Einweiser betätigte.
    Ein scharf abgegrenzter grüner Lichtbalken zeigte mit dem
pfeilförmig zugespitzten Ende auf die Kleine Magellansche Wolke.
    »Abstand zu Sol gleich 175.000 Lichtjahre«,
kommentierte Allan.
    Wieder schaltete er am Einweiser.
    Der Lichtbalken schwenkte herum, so daß die Spitze nunmehr
auf die kugelförmige Sternballung rechts von der Kleinen
Magellanschen Wolke wies.
    »Kugelhaufen 47 Tucanae, Abstand zu Sol gleich 19.000
Lichtjahre«, erklärte der SolAb-Chef. »Exakt
kugelförmig. Der Durchmesser beträgt 253 Lichtjahre. Die
Firma Makolith & Kasuir organisierte vor dreihundertsieben
Jahren die Besiedlung eines Systems, bestehend aus einer blauen
Riesensonne und achtundzwanzig Planeten.
    Die Siedler ließen sich auf dem elften Planeten nieder, den
sie übrigens Kasuir nannten. Die blaue Riesensonne nannte man
Makolith. Es liegen Berichte vor, nach denen die Kolonisierung des
Planeten zügig verlief und gute Erfolge zeitigte.«
    »Ich erinnere mich«, warf Perry Rhodan ein. »Das
Makolith-System erhielt nach fünfzig Jahren die Autonomie.
Hundert Jahre später forderte es die volle Autarkie. Es wurde
eine Volksabstimmung durchgeführt, bei der sich die absolute
Mehrheit für eine Lösung aus dem Imperium entschied.«
    »Richtig, Perry«, sagte Mercant. »Allerdings
schlossen wir mit der Regierung des Makolith-Systems einen Vertrag,
in dem eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit, eine militärische
Allianz und Konsultationen über außenpolitische Probleme
festgelegt wurden.«
    Rhodan nickte.
    »Das funktionierte halbwegs - bis in der letzten Phase des
ULEB-Krieges die Zweitkonditionierten das System angriffen, Kasuirs
Oberfläche verwüsteten und die Bevölkerung
ausrotteten.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Ich glaube, es war Admiral Fincke, der die bildtechnische
Dokumentation von Kasuirs Schicksal überbrachte.«
    Der Großadministrator blickte Mercant fragend an.
    Allan nickte.
    »So war es, Perry. Das Material wurde nach kurzer Sichtung
in eine Speicherpositronik überspielt. Damals erhielten wir
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